Donnerstag, 29. März 2018

Tag 11: Endlich wieder wandern und die herrliche Aussicht genießen


Gegen 7 Uhr unterhielten sich zwei Egoisten besonders laut vor dem Hostel, so daß ich wach wurde und nicht mehr einschlafen konnte. Als sie 20 Minuten später mit ihren knatternden Motorrädern davondüsten, war es komplett vorbei mit der Nachtruhe und auch der Rest des Hostels war endgültig wach und schlürfte nach und nach auf die Toilette (was man wunderbar am Knallen der Türen ausmachen konnte, denn Festhalten kann man ja so eine Tür unter gar keinen Umständen). Wir standen beide auf und waren sehr schnell abreisefertig; das Frühstück liesen wir ausfallen und wollten dies nach einer kurzen Wanderung nachholen. 

Das Wetter war fantastisch und wir konnten endlich Lake Hawea bewundern. Tommy hatte sich den Grandview Creek Track zum Wandern ausgesucht und vom dazugehörigen Parkplatz starteten wir gegen 8:30 Uhr. Nur ein anderes Päarchen hatte sich auf den Parkplatz verirrt und sie entschwanden recht schnell aus unserem Blickfeld, da sie es eilig zu haben schienen. 

Gleich zu Beginn der Wanderung überquerten wir ein und denselben Fluss (den Grandview Creek) geschlagene 6 Mal, weil er sich das Tal hinunterschlängelt und der Weg mittig durchführt. Dabei wurden wir von ungläubigen Kühen und einigen vereinzelten Schafen bestaunt, als hätten sie noch nie zuvor ein menschliches Wesen zu Gesicht bekommen. Der Anstieg hat es in sich, nach und nach wurde es steiler und wir hatten Glück, diese Wanderung am kühlen Morgen zu unternehmen. Fototechnisch war es aufgrund der tiefen Schatten allerdings schwierig. 

Nach knapp 2 Stunden waren wir so weit nach oben geklettert, daß wir einen herrlichen Ausblick auf Lake Hawea genießen konnten, wie dieser ganz behutsam von den umgrenzenden Gebirgsketten eingeschlossen wird. Wir saßen eine ganze Weile da oben und beschlossen, nicht bis ganz nach oben zu laufen denn besser könnte es kaum werden. Vielleicht hat der stark aufkommende Hunger zu dieser Entscheidung beigetragen, aber das sind nur Vermutungen. 

Als wir (gefühlt schon fast ausgehungert) 13 Uhr zum Parkplatz zurückkehrten, waren wir 4,5 Stunden unterwegs gewesen und fielen regelrecht über unseren Lebensmittelbeutel her. Inzwischen war es heiß und wir wechselten erstmal in leichtere Kleidung, bevor wir über die Crown Range in Richtung Queenstown fuhren. 

Natürlich stoppten wir im historischen Crown Range Hotel für einen Kaffee und ich war überrascht, wie herrlich gemütlich sie den Gartenbereich hergerichtet hatten. Daran konnte ich mich nicht erinnern, auch wenn ich schon mal hiergewesen war. In der Zwischenzeit war auch Prince Harry aus England hier und die interessierte Menschheit erfährt, daß er damals Würstchen mit Kartoffelbrei gegessen hat. 

Die meisten (wir natürlich auch) stoppen auch am BH-Zaun, der sich in nur einigen Meter Entfernung befindet und ein beliebtes Fotoobjekt darstellt. Die wenigsten lesen dabei vermutlich das Schild, welches die Begründung für das Vorhandensein dieses Zaunes liefert; man möchte hier auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen und sammelt gleichzeitig Geld für die Brustkrebsforschung. So einen Zaun hat es vor vielen Jahren woanders schonmal gegeben und ich kann gar nicht sagen, ob es ihn noch gibt. Wer mehr darüber weiß, kann ja gern mal einen Kommentar dazu hinterlassen. Er hatte allerdings nichts mit dem Thema Brustkrebs zu tun sondern entstand eher zufällig, weil sich vor vielen Jahren ein einsamer BH aus unerklärlichen Gründen an den Zaun verirrt hatte und viele Vorbeifahrende dies zum Anlaß nahmen, ihre ebenfalls nicht mehr benötigte Unterwäsche an den Zaun zu hängen. Sachen gibts..

Wir checkten in Arrowtown in unsere Unterkunft ein und stellten in dem Holiday Park fest, daß man dort die Bettwäsche extra dazukaufen muß (10 NZD pro Person). Desweiteren zahlten wir das erste und letzte Mal in diesem Urlaub für unser Internet (5 NZD) aber das funktionierte dann wenigstens schnell und ohne Unterbrechungen. Auch hier konnte ich leider nur noch ein Vierbettzimmer ergattern aber wir hatten Glück und blieben die Nacht unter uns. 

In Arrowtown selbst gibt es nicht viel zu tun und sehen und so fuhren wir nach Queenstown, weil ich es Tommy gern zeigen wollte. Ich mochte den Ort Queenstown aufgrund des ganzen Kommerzes nie besonders aber landschaftlich hat es einiges vorzuzeigen und Lake Wakatipu und die Fahrt nach Glenorchy (die wir aus Zeitgründen nicht gemacht haben) bezeichne ich definitiv als Highlights. Wir verschrieben uns heute allerdings auch dem Kommerz und kauften erstmal fleißig ein, vor allem Souvenire für die Daheimgebliebenen und das ein oder andere Präsent für uns selbst. 

Ich gebe zu, daß ich mich in Queenstown auch besonders fleißig umgeschaut habe mit der Hoffnung, das ein oder andere bekannte Gesicht zu erhaschen, was natürlich aufgrund der vielen Backpacker nicht einfach ist, aber der ein oder andere meiner früheren Arbeitskollegen arbeitet nun für die hiesigen Tourismusfirmen. Entdeckt habe ich allerdings niemanden.

Den Abend haben wir dann bei einer Flasche Wein ausklingen lassen bevor wir uns in der Nacht dann fast den Allerwertesten abfroren. In Otago fallen die Temperaturen um diese Jahreszeit schon sehr tief. 










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen