Montag, 27. April 2020

Projekt Ludwig Teil 1

Mit der Putz-, Bastel-, Schraub-, Bohr-, Fummel-und Messaktion für unseren Ludwig sind wir in den letzten Wochen gut vorangekommen. Hier sind 3 vorgenommene Veränderungen, die das Innenleben aufwerten und wesentlich gemütlicher wirken lassen.

Kork verschönert dreckige Wände
1. Alle Rollos im Fahrzeug sind in die Jahre gekommen und durch Staub oder Kochausdünstungen im Kochbereich verschmutzt. Da es sich um gefaltetes Papier handelt, kann man diese nicht einfach absprühen oder einweichen. Aus diesem Grund haben wir die Rollkästen komplett herausgenommen und durch neue ersetzt. Die exakt selben Rollkästen haben wir allerdings nicht finden können, unsere sind ein wenig größer, weshalb die häßlichen Klemmen an den Fenstern noch zu sehen sind. Da auch die Wände um die Fenster teilweise stark verschmutzt waren, haben wir sie mit dünnem Kork beklebt und dabei auch die Klemmen verdeckt.
Fenster Wohnraum, Küche, Schlafen

Ein Fragezeichen besteht allerdings noch an der großen Frontscheibe. Dort und an den großen Seitenfenstern verlaufen insgesamt drei Rollos, mit denen man den Fahrerbereich komplett abdunkeln kann. Werden die Rollos nicht gebraucht, verschwinden sie im dazugehörigen Rahmen. Auch diese Rollos sehen nicht mehr schön aus und wir hätten sie gern ausgetauscht, aber das baugleiche Modell ist uns zu teuer. Deswegen müssen wir uns entweder mit den schmutzigen Rollos anfreunden oder aber etwas anderes einfallen lassen. Wir befinden uns noch in der Ideenphase, vielleicht fällt uns noch etwas ein.

Reinigung des Hubbetts
2. Im Ludwig gibt es zwei Schlafbereiche. Ein Hubbett über der Fahrerkabine, in welchem Jamie einmal schlafen soll wenn er alt genug ist. Hier müssen wir aber noch einen Rausfallschutz bauen. Der hintere Bereich soll der Elternschlafplatz sein. Dieser war gar nicht mit Matratze ausgestattet sondern lediglich mit Polstern. Da solche mit der Zeit nicht besonders bequem sind, haben wir uns entschieden, diese rauszuschmeißen und ebenfalls eine Matratze zu kaufen.

Besonders das Hubbett benötigte viel Aufmerksamkeit, da sich dort viel Dreck angesammelt hatte. Mit Spezialreiniger, Zahnbürste und viel manueller Kraft rückten wir diesem auf die Pelle. Da war es mit einem Eimer dreckigen Wasser nicht getan.

Vorher (viel Himmel)
3. Die Rückwand fanden wir etwas trostlos und hatten die Idee, diese mit einem Bild zu verschönern. Möglichkeiten gab es gar viele; Bildtapete, die Wand komplett mit unseren Fotos zukleistern, Folie mit schönem Motiv etc. Für alle Möglichkeiten fanden wir Gründe dagegen: bei der Bildtapete hätten die Motive nicht gewirkt, weil sich der Zuschnitt aufgrund der besonderen Größe (2 Meter Breite x 0,60 Meter Höhe) extrem verschoben hätte. Zu viele eigene Fotos wirken überladen. Bei der Folie gibt es zwar schöne Motive (Bambus, Bäume etc.) aber aufgrund der Breite wiederholen sich die Bildmotive, sodaß man schon besonders vorsichtig kleben muß. Man könnte sich auch Tapete oder Folie mit einem eigenen Motiv drucken lassen, aber da wir beide so viele gute Fotos haben, hätten wir uns nie auf ein gemeinsames Motiv einigen können. Dank eines guten Tipps (danke Bruderherz!) schauten wir uns letztendlich Küchenrückwände an und fanden unser Lieblingsmotiv: Den Leuchtturm am Nugget Point in Neuseeland. Tommy hatte ihn während unseres Urlaubs überhaupt nicht gesehen, da wir zwar dort waren aber leider gleichzeitig auch wahnsinnig viel Nebel. Deswegen gab es kein schönes Bild von diesem Motiv. Als wir es bei Klebefieber.de entdeckten, verliebten wir uns sofort in das Bild und die Entscheidung war getroffen. Das Bild kam in 211 x 60 cm und so mußten nur geringfügige Anpassungen vorgenommen werden.

Nachher (weniger Himmel)
Nachdem das Bild aufgeklebt und Lattenrost und neue Matratze verlegt waren, stellten wir leider fest, daß die Matratze so dick ist, daß vom Motiv nicht mehr viel zu sehen ist, man sah mehr Himmel als Meer oder Leuchtturm. Die Dicke der Matratze hatten wir nicht berücksichtigt. Wir standen vor der Entscheidung; entweder Lattenrost rausschmeissen, neue dünnere Matratze kaufen (und die anderen irgendwie zurückschicken) oder das Bild anpassen. Also Matratze wieder aus der kleinen Ecke rauswuchten, Lattenrost raus, Bild runter (ist zum Glück nach dem Ablösen wieder neu anbringbar), oben 10 cm vom Himmel abschneiden und alles wieder ran. Ein bequemer Schlaf ist uns heilig, da behalten wir lieber die große Matratze, Härtegrad 4. Auch wir werden nicht jünger. Ein bißchen Motiv vom unteren Bildrand fehlt zwar immer noch, aber das ist zu verkraften. Unserer Meinung nach sieht es toll aus. So wachen wir jeden Morgen gedanklich in Neuseeland auf. Es gibt wirklich schlimmeres im Leben ;-)





Freitag, 10. April 2020

Ludwig der Große

Im ersten Beitrag des Jahres hatten wir darüber gesprochen, daß wir uns bald eine Alternative fürs Dachzelt suchen müssen denn mit 2 Meter x 1,40 Meter wird das Zelt definitiv zu klein für unsere Ansprüche und ein heranwachsendes lebhaftes Kind. Angesteckt von den vielen Vorbildern im Internet hatten wir uns in den Kopf gesetzt, einen Kastenwagen (Sprinter oder ähnliches) zu kaufen und gemäß unseren Wünschen und Vorstellungen umzubauen und mit Leben zu füllen. Geschafft haben das schon so viele vor uns, warum sollte uns dies nicht auch gelingen? Nun ja, mit realistischem Blick auf unsere Situation haben wir uns von diesem Traum verabschiedet und uns gegen die Marke Eigenbau entschieden, weil einfach zu viele Punkte dagegen gesprochen haben. Nicht genug Zeit, nicht genug Erfahrung und ein Mangel an unendlich zur Verfügung stehendem Geld für einen noch gut erhaltenen fahrbaren Untersatz plus die Materialkosten für den Umbau. Diese Punkte sprachen gegen „unseren Bus“ und wir suchten nach Alternativen.

Wir vergrößerten unseren Suchradius und schlossen gebrauchte Wohnmobile mit ein. Die älteren Fahrzeuge wurden damals noch mit sehr robusten Motoren gebaut, die eine lange Laufleistung gewährleisten und die fehlende Elektronik macht es einfacher, eventuell auftretende Defekte selbst zu reparieren oder in einer Werkstatt, die kein teures Extragerät benötigt, um Fehler auszulesen.

Wie es der Zufall so wollte, fanden wir ein Wohnmobil ganz in der Nähe und nach einigen Besuchen beim Besitzer und Probefahrten entschieden wir uns, dieses zu kaufen. Der Hymer hat 20 Jahre auf dem Buckel aber läßt sich angenehm fahren. Nach langem Überlegen haben wir in Ludwig getauft. Wer die Eberhoferkrimis kennt, kennt auch einen unserer Lieblingscharaktere.

Mit seinen 20 Jahren sind natürlich nicht mehr alle Einrichtungsgegenstände taufrisch und manches einfach ein bißchen verlebt. Diese Dinge werden wir nach und nach ersetzen und unseren Bedürfnissen anpassen. Wir brauchen kein niegelnagelneues Fahrzeug mit supermoderner Innenausstattung, die man sich gar nicht traut anzufassen. Jamie wird Ludwig sicherlich gut auf Herz und Nieren testen und da wird es sicher auch mal Kratzer oder ähnliches geben. Wir brauchen kein Fahrzeug zum angeben sondern etwas kindgerechtes.

Putz- und Reparaturchaos
Leider stellte sich nach einer genaueren Inspektion heraus, daß unser Ludwig in den letzten Jahren reinigungstechnisch etwas vernachlässigt wurde und so wird er von uns momentan von oben bis unten komplett durchgereinigt. Da kommen die Ausgangsbeschränkungen und beruflichen Einschränkungen der Corona Krise eigentlich wie gerufen, denn so haben wir viel mehr Zeit für Ludwig und müssen uns nicht auf die Wochenenden beschränken. So hat auch alles sein Gutes. Das Wetter ist gerade ideal für ausgedehnte Putzorgien und wir teilen uns die Arbeit. Frühs geht Tommy mit Jamie spazieren und Katja schwingt den Putzlappen, am Nachmittag wird durchgewechselt.

Für den interessierten Leser wird es in den nächsten Wochen ein paar Vorher/Nachher Bilder geben um einen Eindruck über unsere Fortschritte zu vermitteln. Wer sich dafür interessiert, ist herzlich eingeladen, diese Beiträge zu lesen. Für Ideen und Vorschläge sind wir jederzeit offen, scheut Euch also bitte nicht, einen Kommentar zu hinterlassen.

Unser Dachzelt auf dem Hänger verkaufen wir übrigens momentan. Das ist zwar in der jetzigen Situation ungünstig, weil sowieso niemand verreisen darf, aber die Beschränkungen werden ja hoffentlich auch mal wieder aufgehoben. Hier der Link zu Ebay Kleinanzeigen für Interessierte.

Liebe Grüße,

Tommy, Katja und Jamie