Donnerstag, 29. März 2018

Tag 11: Endlich wieder wandern und die herrliche Aussicht genießen


Gegen 7 Uhr unterhielten sich zwei Egoisten besonders laut vor dem Hostel, so daß ich wach wurde und nicht mehr einschlafen konnte. Als sie 20 Minuten später mit ihren knatternden Motorrädern davondüsten, war es komplett vorbei mit der Nachtruhe und auch der Rest des Hostels war endgültig wach und schlürfte nach und nach auf die Toilette (was man wunderbar am Knallen der Türen ausmachen konnte, denn Festhalten kann man ja so eine Tür unter gar keinen Umständen). Wir standen beide auf und waren sehr schnell abreisefertig; das Frühstück liesen wir ausfallen und wollten dies nach einer kurzen Wanderung nachholen. 

Das Wetter war fantastisch und wir konnten endlich Lake Hawea bewundern. Tommy hatte sich den Grandview Creek Track zum Wandern ausgesucht und vom dazugehörigen Parkplatz starteten wir gegen 8:30 Uhr. Nur ein anderes Päarchen hatte sich auf den Parkplatz verirrt und sie entschwanden recht schnell aus unserem Blickfeld, da sie es eilig zu haben schienen. 

Gleich zu Beginn der Wanderung überquerten wir ein und denselben Fluss (den Grandview Creek) geschlagene 6 Mal, weil er sich das Tal hinunterschlängelt und der Weg mittig durchführt. Dabei wurden wir von ungläubigen Kühen und einigen vereinzelten Schafen bestaunt, als hätten sie noch nie zuvor ein menschliches Wesen zu Gesicht bekommen. Der Anstieg hat es in sich, nach und nach wurde es steiler und wir hatten Glück, diese Wanderung am kühlen Morgen zu unternehmen. Fototechnisch war es aufgrund der tiefen Schatten allerdings schwierig. 

Nach knapp 2 Stunden waren wir so weit nach oben geklettert, daß wir einen herrlichen Ausblick auf Lake Hawea genießen konnten, wie dieser ganz behutsam von den umgrenzenden Gebirgsketten eingeschlossen wird. Wir saßen eine ganze Weile da oben und beschlossen, nicht bis ganz nach oben zu laufen denn besser könnte es kaum werden. Vielleicht hat der stark aufkommende Hunger zu dieser Entscheidung beigetragen, aber das sind nur Vermutungen. 

Als wir (gefühlt schon fast ausgehungert) 13 Uhr zum Parkplatz zurückkehrten, waren wir 4,5 Stunden unterwegs gewesen und fielen regelrecht über unseren Lebensmittelbeutel her. Inzwischen war es heiß und wir wechselten erstmal in leichtere Kleidung, bevor wir über die Crown Range in Richtung Queenstown fuhren. 

Natürlich stoppten wir im historischen Crown Range Hotel für einen Kaffee und ich war überrascht, wie herrlich gemütlich sie den Gartenbereich hergerichtet hatten. Daran konnte ich mich nicht erinnern, auch wenn ich schon mal hiergewesen war. In der Zwischenzeit war auch Prince Harry aus England hier und die interessierte Menschheit erfährt, daß er damals Würstchen mit Kartoffelbrei gegessen hat. 

Die meisten (wir natürlich auch) stoppen auch am BH-Zaun, der sich in nur einigen Meter Entfernung befindet und ein beliebtes Fotoobjekt darstellt. Die wenigsten lesen dabei vermutlich das Schild, welches die Begründung für das Vorhandensein dieses Zaunes liefert; man möchte hier auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen und sammelt gleichzeitig Geld für die Brustkrebsforschung. So einen Zaun hat es vor vielen Jahren woanders schonmal gegeben und ich kann gar nicht sagen, ob es ihn noch gibt. Wer mehr darüber weiß, kann ja gern mal einen Kommentar dazu hinterlassen. Er hatte allerdings nichts mit dem Thema Brustkrebs zu tun sondern entstand eher zufällig, weil sich vor vielen Jahren ein einsamer BH aus unerklärlichen Gründen an den Zaun verirrt hatte und viele Vorbeifahrende dies zum Anlaß nahmen, ihre ebenfalls nicht mehr benötigte Unterwäsche an den Zaun zu hängen. Sachen gibts..

Wir checkten in Arrowtown in unsere Unterkunft ein und stellten in dem Holiday Park fest, daß man dort die Bettwäsche extra dazukaufen muß (10 NZD pro Person). Desweiteren zahlten wir das erste und letzte Mal in diesem Urlaub für unser Internet (5 NZD) aber das funktionierte dann wenigstens schnell und ohne Unterbrechungen. Auch hier konnte ich leider nur noch ein Vierbettzimmer ergattern aber wir hatten Glück und blieben die Nacht unter uns. 

In Arrowtown selbst gibt es nicht viel zu tun und sehen und so fuhren wir nach Queenstown, weil ich es Tommy gern zeigen wollte. Ich mochte den Ort Queenstown aufgrund des ganzen Kommerzes nie besonders aber landschaftlich hat es einiges vorzuzeigen und Lake Wakatipu und die Fahrt nach Glenorchy (die wir aus Zeitgründen nicht gemacht haben) bezeichne ich definitiv als Highlights. Wir verschrieben uns heute allerdings auch dem Kommerz und kauften erstmal fleißig ein, vor allem Souvenire für die Daheimgebliebenen und das ein oder andere Präsent für uns selbst. 

Ich gebe zu, daß ich mich in Queenstown auch besonders fleißig umgeschaut habe mit der Hoffnung, das ein oder andere bekannte Gesicht zu erhaschen, was natürlich aufgrund der vielen Backpacker nicht einfach ist, aber der ein oder andere meiner früheren Arbeitskollegen arbeitet nun für die hiesigen Tourismusfirmen. Entdeckt habe ich allerdings niemanden.

Den Abend haben wir dann bei einer Flasche Wein ausklingen lassen bevor wir uns in der Nacht dann fast den Allerwertesten abfroren. In Otago fallen die Temperaturen um diese Jahreszeit schon sehr tief. 










Tag 10: Wettereskapaden


Aufgrund der bereits erwähnten Engpässe im Übernachtungsgewerbe konnte ich für diese Nacht lediglich eine Übernachtung in Wanaka erhaschen was leider bedeutete, daß wir heute wieder eine lange Zeit im Auto verbringen würden. Somit schliefen wir nicht länger als 8 und verliesen Christchurch nach dem Frühstück in Richtung Süden. 

In Ashburton hielten wir kurz, weil dort eine Art Oldtimertreffen stattfand und Tommy diese Autos besichtigen und fotografieren wollte. Danach noch kurze Stops in Fairly, Lake Tekapo und Lake Punakaiki (wo ich gehofft hatte, einen kurzen Blick auf Mount Cook erhaschen zu können aber wie so oft verschwand er hinter einer dicken Wolkendecke) und am Lindis Pass.


Als wir endlich in Wanaka eintrafen, setzte zeitgleich heftiger Regen ein, der auch bis zum nächsten Morgen nicht nachlassen wollte. Klassse! Da ist man endlich an seinem Ziel angelangt und möchte sich die Beine vertreten und es geht nicht. Das hatten wir doch bereits auf der Nordinsel

Im Wanaka Hostel konnte ich leider nur ein 4-Bett-Zimmer erhaschen und dort schlief bereits jemand als wir gegen 18 Uhr eincheckten. In der viel zu kleinen Hostelküche/ -lounge stapelten sich aufgrund des Wetters die Bewohner und einige von ihnen hatten dort eigentlich nichts zu suchen, da sie zum anliegenden Campingplatz gehörten und die Küche ausschließlich für die Hostelnutzer vorgesehen war. Wenn man aber in einem vollgepackten Van wohnt, ist das Kochen im Regen äußerst ungünstig. Wir schafften es dennoch irgendwie zu kochen und einen Sitzplatz zum Essen zu erhaschen und verzogen uns danach in den anliegenden Pub, wo wir uns noch ein Bierchen /Radler zum Ausklingen des Tages gönnten. 

Als wir dann 21 Uhr ins Bett gingen (was soll man bei dem Regen auch anderes machen? Internet funktionierte aufgrund der vielen Nutzer auch nur spärlich) war das 4er Zimmer vollständig und die bereits vorher schlafende Person hatte sich noch keinen Zentimeter bewegt. 

Den älteren Herren kann man nur für sein wunderbares Timing bewundern, denn just als sich jeder zum Schlafen gelegt hatte (der ein oder andere dillerte vorher noch auf seinem Handy oder Laptop rum oder schaute Bilder auf der Kamera an) begann er zu schnarchen. Kein leises zurückhaltendes Schnarchen, nein! Ein Schnarchen, mit dem man einen ganzen Wald hätte umlegen können. Tommy wurde es irgendwann zu blöd und er stupste ihn an und dann hatten wir glücklicherweise unsere Ruhe. 




Montag, 26. März 2018

Die Unterkünfte in Neuseeland - Die Nordinsel

Vorneweg einige Anmerkungen. Für den Reisezeitraum Februar / März ist es unumgänglich, seine Unterkünfte vorzubuchen – leider mehr als nur eine Nacht im Voraus und vorallem dann, wenn man sich ein Budget für die Übernachtungskosten gesetzt hat. Sonst kann man sehr schnell ganz alt aussehen und findet entweder gar nichts mehr, oder muss sich damit abfinden, ab 200 NZD aufwärts für ein Doppelzimmer zu zahlen. Wir wollten größtenteils in Backpackerhostels übernachten und dafür waren 70-90 NZD pro Nacht im Doppelzimmer eingeplant.
Leider hatte ich den Ernst der Lage mit den Unterkünften unterschätzt und so fanden wir für einige Orte nur noch Zweibettzimmer und das ein oder andere Mal sogar nur noch shared accommodation, also Zimmer für mehr als nur 2 Personen. Ein eigenes Bad hat man nicht bei allen Doppelzimmern dabei und gerade bei den hostels gibt es große Qualitätsunterschiede. YHA, die youth hostel assocation (also der Jugendherbergsverband) hat die qualitativ besten hostels mit einem recht hohen Standard. BBH hostels sind oft günstiger, aber leider auch nicht so gut ausgestattet. Bei beiden Organisationen bekommt man als Mitglied günstigere Konditionen, wird aber als Nichtmitglied nicht abgewiesen. Das ein oder andere Mal waren wir in einem Holiday Park, in dem verschiedene Arten von Unterkünften angeboten werden: die meisten wohnen in ihren Wohnmobilen, andere in Zelten und andere widerrum in einer Kabine. Zur allgemeinen Verwendung stehen Küche und Bäder zur Verfügung.
Wir wollen hier eine kurze Bewertung für jede von uns bewohnte Unterkunft abgeben und vergeben hierfür Schulnoten von 1 bis 6. Dubai liegt natürlich nicht in Neuseeland, soll aber trotzdem kurz bewertet werden, weil es für den ein oder anderen vielleicht als Transithotel in Frage kommen könnte.

Holiday Inn Express Dubai Airport, Airport Road, Dubai 35257, Vereinigte Arabische Emirate; 86,00 EUR für ein Doppelzimmer
Eigentlich handelte es sich um ein Zweibettzimmer, aber die beiden Einzelbetten entsprachen zwei Doppelbetten. Von der Ausstattung her vollkommen okay und alles vorhanden. Das Frühstücksbuffet war reichlich, entsprach aber nicht wirklich unserem Geschmack bzw. unseren Vorstellungen von einem Frühstück, was aber nicht weiter schlimm war, denn im Flieger wurden wir ja auch wieder verpflegt. Der Shuttle vom bzw zum Flughafen funktioniert reibungslos, sofern man erstmal den richtigen Ort für die Abholung gefunden hat (man muss sich schon ein bisschen durchfragen, was aber kein Problem ist, die Leute dort sind alle sehr hilfsbereit). Das Hotel ist zwar Luftlinie nur ein paar Hundert Meter vom Flughafen entfernt, aber durch einen mehrspurigen Highway von diesem getrennt, daher ist das Laufen nicht empfohlen.
Unsere Schulnote für das Holiday Inn: 2

Bamber House, 22 View Road, Mt. Eden, Auckland, 100 NZD für ein Doppelzimmer 

Das Bamberhouse ist ein typisches Backpackerhostel mit chaotischer Gemeinschaftsküche, Aufenthaltsraum, kleinem Waschraum mit Waschmaschine und Trockner und vielen bunk rooms (Schlafsaal). Etwas ab vom Haupthaus und in kleinen Bungalows sind die Doppel- und Zweibettzimmer untergebracht, die ein eigenes Bad besitzen. Ein solches Doppelzimmer bewohnten wir. Das Zimmer war sauber und das Bad zwar klein aber auch dieses sauber und ausreichend. Der Toilettensitz etwas locker aber das könnte man mit einem Schraubenzieher recht schnell reparieren. Mit zwei Koffern im Zimmer weiß man nicht so recht wo man laufen soll, aber diese Enge ist nicht unüblich. In der Küche findet man nach einigem Suchen alles was man braucht und muss dieses vielleicht noch mal kurz spülen, aber man gibt sich damit ab und ab dem 3. Hostel macht man das schon gar nicht mehr.
Das Bamber House befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Gipfel des Mount Eden, den man in ein paar Minuten zu Fuss erreicht. Ins Stadtzentrum von Auckland kann man in knapp 20 Minuten laufen oder nimmt den Bus, der direkt vor dem hostel hält (kostet 3,50 NZD).
Unsere Schulnote für das Bamber House: 2
YHA Opoutere, 389 Opoutere Road, 3691 Opoutere, 95 NZD für ein Zweibettzimmer
Opoutere selbst ist nur ein kleiner Ort und man muß aufpassen, die Jugendherberge nicht zu verpassen, da die Einfahrt etwas versteckt auf der linken Seite liegt. Das Gelände besteht aus mehreren Häusern und wirkt daher ein wenig wie ein Ferienlager: Küchenkomplex, Bäder, ein kleines Bettenhaus mit mindestens einem großen Schlafsaal und einige kleine Bungalows, die Doppel- und Zweibettzimmer beherbergen. Wir hatten leider nur ein Zweibettzimmer ergattern können und diese Bungalows sind äußerst spartanisch eingerichtet, weil der Platz gar nicht mehr hergibt. Zwei Einzelbetten und ein kleiner Nachttisch, dafür aber mit Wasserkocher und einigen Teebeuteln, Instantkaffee, Zucker und Milch um sich bei müden oder faulen Beinen nicht extra in die Küche begeben zu müssen. Dazu eine kleine Veranda sodaß man den Sonnenuntergang genießen kann.
Die Bäder sind sauber, allerdings tummeln sich dort zu später Stunde die vielen Grillen, die vom Licht angelockt werden (und irgend jemand scheint immer das Licht anzulassen). Beim Duschen ist es schon etwas gewöhnungsbedürftig, wenn unter der Tür die großen Tiere hindurchgrabbeln oder wenn sie ihren Todeskampf im Waschbecken austragen, weil sie dort hineingeflogen sind und nicht mehr hinaus können. In der Küche ist es ähnlich, auch dort liegen sie oft in der Spüle oder fliegen durch den Raum, in den sie zwar hinein, aber komischerweise nicht mehr hinausfinden.
Das Personal ist nett, die Atmosphäre sehr entspannt und irgendwie scheint die Zeit hier still zu stehen, weil eben auch nicht viel los ist. Wer Jubel, Trubel und Unterhaltung braucht oder gerne noch für einen Drink in die Stadt läuft, wird hier nicht glücklich werden, alle anderen genießen die Stille. Gleich bei der Einfahrt befindet sich ein Schild, welches auf den „Summit Walk“ hinweist; er führt durch alten Regenwald und schlängelt sich dann langsam nach oben, wo man einen tollen Ausblick auf das Umland genießen kann.
Unsere Schulnote für die Jugendherberge: 3
Horse and Jockey Inn, 85 Arawa Street, 3400 Matamata, 75 NZD für ein Doppelzimmer
Beim Horse Jockey & Inn handelt es sich um Gasthaus mit Gaststätte, oder um es landestypischer auszudrücken; die Zimmer befindet sich überhalb des städtischen Pubs. Man muß aber nicht befürchten, daß es unerträglich laut wird, denn aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Sperrstunde wird irgendwann kein Alkohol mehr ausgeschänkt. Die nicht vorhandene Lautstärke der Pubbesucher war nicht der Grund, warum wir nicht schlafen konnten. Aber erstmal zur Beschreibung des Zimmers; ein Doppelbett, 2 Nachtschränke, kleine Garderobe und ein enges aber sauberes Schlauchbad gehören zur Ausstattung. Da hier Bad an Bad zusammenliegen, kann man bei den Aktivitäten des Nachbarn gefühlt live dabei sein, man hört wirklich so gut wie alles. Das Bett ist so durchgelegen, daß wir beim Setzen fast herunterfallen, Liegen ist auch keine gute Stellung für dieses Bett. Wir probieren ein wenig hin und her und schlafen schlußendlich mit dem Kopf am Fußende, wo die Matratze noch stabil genug ist. Leider ist es auch ziemlich stickig, was sich trotz offenen Fensters nicht wirklich bessert und den vorhanden Ventilator wollen wir nicht die ganze Nacht laufen lassen. Aber dafür kann natürlich das Gasthaus nichts. Man hat die Möglichkeit, Frühstück extra zu buchen und kann dies unten im Gasthaus zu sich nehmen. Ansonsten hat man keine Möglichkeiten zu frühstücken, es gibt auch keinen Wasserkocher um Tee oder Kaffee zu kochen. Bleibt also nur ein Café im Ort oder der Countdown auf der anderen Straßenseite.
Unsere Schulnote für das Horse Jockey & Inn: 4

YHA Rotorua, 1278 Haupapa St, 3010 Rotorua, 94 NZD für ein Doppelzimmer
Mit YHA kann man grundsätzlich nichts verkehrt machen in Neuseeland und diese Aussage trifft auch für die Jugendherberge in Rotorua zu. Man muß sich bewußt machen, daß hier natürlich auch der ein oder andere Backpackerbus seine Insassen ausspuckt und daher eine gewisse
Rudelbildung in den Gemeinschaftsräumen stattfindet, aber damit läßt es sich leben. Wir hatten ein Doppelzimmer mit eigenem sauberen Bad, welches wieder nur so schmales angeklatschtes Kämmerchen war, aber mehr braucht es ja im Grunde auch nicht. Die Küche ist riesig und gut ausgestattet, kann aber zu den Stoßzeiten auch recht voll werden. Wenn dann die Backpackerhorde schlauerweise auch noch ihre Einkäufe oder Besitztümer auf den Tischen verteilt, wirkt es schnell sehr voll. Wenn man es aber geschickt angeht und entweder etwas früher oder später kocht, kann man dies recht gut umgehen. Es gibt mehrere große Kühlschränke, die aber alle gekrachte voll sind, auch dies ist keine Seltenheit. Als Binsenweisheit kann man sich merken, daß man immer Platz findet, wenn man nur gut genug schiebt oder die ein oder andere Tüte im Sinne von Tetris mal ein wenig deplaziert.
Man kann sich Fahrräder ausleihen oder sich einfach nur die Zeit damit vertreiben, dem hauseigenen Kätzchen beim Erkunden der Welt zuzuschauen. Zum See ist man innerhalb von 10-15 Minuten gelaufen und auch alles weitere ist nicht wirklich weit entfernt. Ein bißchen negativ ist vielleicht der Parkplatz hinterm Haus. Da viele Zimmer ebenerdig angeordnet sind, befinden sich die Fenster in gleicher Höhe wie die parkenden Autos, was aber ein geringes Übel darstellt, wenn nicht jemand stundenlang seinen Motor laufen läßt.
Unsere Schulnote für das YHA in Rotorua: 2
Martinborough TOP 10 Holiday Park, 10 Dublin Street West, 5711 Martinborough, 92 NZD für eine Cabin mit drei Betten 
Der Holidaypark macht einen sehr neuen Eindruck, die Einrichtungen sind alle recht modern. Die Küche ist ziemlich klein aber das ist in Anbetracht der Tatsache, daß die meisten sowieso in ihren Wohnwagen kochen / essen kein Problem. Die sanitären Anlagen sind makellos. Der Park ist keiner dieser Unterkünfte, wo Massenabfertigung herrscht, er kann nicht sehr viele Bewohner aufnehmen. Aber sowas Großes benötigt man in der Gegend auch gar nicht. Ins Stadtinnere läuft man geschätzte 20 Minuten. Unsere Kabine wurde als Dreibettzimmer vermietet, es beinhaltete ein Doppelbett und ein Einzelbett, sowie Wasserkocher / Tee / Kaffee und ein wenig Geschirr. Dieses solle man bitte gespült zurückbringen ansonsten würde die Kreditkarte mit einer cleaning fee (also zusätzlichen Gebühr) belastet. Ob man dies letztenendes wirklich tun würde, ist fraglich, vielleicht möchte man dem Spülabgeneigten die Entscheidung ein bißchen erleichtern… Bei der Abreise habe ich im Büro mitbekommen, daß das Personal auch beim Buchen der Fähre im nahegelegenen Wellington behilflich ist.  
Leider hatte ja das Wetter nicht so ganz mitgespielt, sonst hätten wir uns sicherlich gründlicher umgesehen, aber wir mochten den Holidaypark sehr.

Unsere Schulnote für den TOP10 Holiday Park: 1
Wild Zebra Backpackers, 58 Tory Street, 6011 Wellington, 87,13 NZD für ein Doppelzimmer

Bereits der erste Eindruck im Wild Zebra hatte mich total enttäuscht. Tommy wartete draußen im Auto (das Parkplatzproblem ist eine ganz andere Sache!) während ich nur schnell einchecken wollte. Was allerdings Ewigkeiten dauerte, weil sich die Belegschaft nicht wirklich anstrengte, die länger werdende Warteschlange zügig abzuarbeiten. Person 1 zählte Geld, Person 2 redete und störte den Geldzähler, Person 3 saß erst mit nem Topf hinter der Rezeption und schlürfte ihr Essen um dann anschließend von der hinzukommenden Person 4 eingelernt zu werden. Das Hostel ist extrem abgewohnt, besonders die Gemeinschaftsräume laden nicht wirklich zu Entspannung ein; eigentlich möchte man sich dort überhaupt nicht lange aufhalten. Im Wohnbereich stehen auch ein paar Fitnessgeräte herum aber ich bezweifle, daß sie funktionsfähig waren. In der Küche gibt es nichtmal Handtücher, man muß also drauf warten, daß gespültes Geschirr luftgetrocknet ist.
Die Zimmer sind äußerst primitiv; der Zustand der Steckdosen ist fahrlässig. Auf dem Flur stinkt es nach Schweiß, Nässe und Alkohol und man möchte einfach so schnell wie möglich weg. Mit Lautstärke hatten wir zum Glück kein Problem. Die sanitären Anlagen waren nicht wirklich dreckig, sahen aber trotzdem nicht sehr einladend aus, wahrscheinlich weil sie so abgenutzt sind. Das Wild Zebra ist eine Unterkunft, in der wir sicherlich nicht wieder bleiben würden!

Unsere Schulnote für das Wild Zebra: 4,5


Dienstag, 20. März 2018

Tag 9: Ein Tag ohne Delphine ist machbar aber sinnlos


Kurz vor 5 Uhr klingelte der Wecker weil wir 5:30 Uhr für die Delphintour einchecken mußten. Es wäre schön gewesen, wenn man den Zuschauern eine realistischere Zeit genannt hätte, denn so früh müssen eigentlich nur die Schwimmer da sein, die sich komplett einkleiden müssen (Tauchanzug, Schnorkel, Flossen etc). Wir saßen eine ganze Weile rum bevor wir uns mit den anderen (die meisten waren Schwimmer, es gab nur eine handvoll andere Beobachter) in einen kleinen Saal begaben und dort ein Einführungsvideo über das Schwimmen mit Delphinen ansahen. Hier ging es vor allem um Verhaltensregeln, Sicherheitshinweise usw. 

Ich war ja 2006 schonmal mit Delphinen geschwommen und wollte das diesmal nicht. Tommy wäre ganz gern geschwommen aber erstens war kein Platz mehr für Schwimmer und zweitens kostest der Spaß 150 NZD (als Beobachter 95 NZD) und das hätten wir nicht ausgeben wollen. Übrigens hatte ich auch hierfür einen 10% Discount Voucher (Arrival Magazin!), den ich allerdings beim Buchen vergessen hatte. Ich habe dann bei den Mädels am Schalter angefragt, ob sie nachträglich noch was machen könnten und sie haben es an ihre Buchhaltung weitergegeben. Die Gutschrift ist inzwischen auf meiner Kreditkarte eingegangen.

Gegen 06:20 Uhr saßen wir im Bus und es ging nach South Bay, wo im Prinzip alle Touren starten (Whalewatch, Dolphin Encounter, Albatross Encounter usw). Hatten wir eine Stunde zuvor noch die Sterne am Himmel beobachten können, lies sich inzwischen der bald bevorstehende Sonnenaufgang erahnen. Die Gruppe wurde auf zwei Boote aufgeteilt und auf unserem Boot waren wir beiden die einzigen Beobachter. Wir legten ab und es sollte über eine Stunde dauern, bis wir endlich Delphine fanden. Diese hatten durch das Unwetter vor ein paar Tagen ihre Verhaltensmuster geändert und konnten deshalb nicht so ohne weiteres aufgespürt werden. Wahrscheinlich hat sich auch Unterwasser durch den Sturm einiges verändert und Nahrung war vielleicht nicht mehr so einfach zu finden. 

Die Schwimmer wurden alsbald ins Wasser gelassen und trugen durch ihre Geräusche und Bewegungen mehr zu unserer Belustigung bei als daß sie Aufmerksamkeit bei den Delphinen erzeugten. Das Prozedere wurde 3mal wiederholt, weil die Tiere recht schnell ihr Interesse verloren hatten und die Schwimmer ins Boot geholt werden mußten damit wir den Tieren folgen konnten. Währenddessen standen wir am Bug des Bootes und knipsten wie die Weltmeister, löschten allerdings später auch wieder weltmeisterlich Bilder von der Festplatte, da das Fotografieren von Delphinen unglaublich schwierig ist und mit einer hohen Ausschußquote verbunden ist. Wie hat man das nur damals in der analogen Fotografie gemacht.?

Inzwischen war Tommy gar nicht mehr so böse darum, daß er nicht mit ins Wasser durfte, denn dort hätte er kaum etwas von den Delphinen mitbekommen. Einer der Schwimmer bestätigte uns, daß die Sicht im Wasser schlecht war und das merkten wir auch beim Fotografieren, weil man sie schlecht und spät im Wasser sehen konnte. Vor allem wenn man keine Erfahrung im Umgang mit dem Schnorkel hat, ist man im Wasser eigentlich mehr mit sich selbst beschäftigt und bekommt Delphine meist nur zufällig beim Vorbeischwimmen bewußt mit.

Irgendwann mußten wir zurück nach South Bay und endlich gab es ein kleines Frühstück: heiße Schokolade und Ingwerkekse, da ja alle mit nüchternem Magen zu dieser Tour gestartet waren. Zurück an Land (inzwischen war es 10 Uhr) machten wir dann noch richtig Früchstück auf einer kleinen Parkbank, kauften noch ein paar Souvenire und nach einem Abstecher zum lookout mit herrlichem Ausblick auf Kaikoura verabschiedeten wir uns, um Richtung Christchurch zu fahren. State Highway 1 war aufgrund von Erdrutschen nach dem Unwetter übrigens in beide Richtungen gesperrt (nach Picton in den Norden und nach Christchurch in den Süden) uns so blieb nur die Inlandroute, die wir gestern bereits gekommen waren.

In Christchurch hatten wir eine Unterkunft in New Brighton gefunden, wo wir eincheckten und danach nochmal nach Lyttelton fuhren und die Corsair Bay fotografisch erkundeten. Da wir sowieso noch einkaufen und tanken mußten, fuhren wir anschließend noch in die Stadt weil ich neugierig war, wie sich die Innenstadt nach dem Erdbeben 2011 verändert hatte. 

Leider mußte ich feststellen, daß dort noch immer riesige Löcher klaffen und es macht den Anschein, daß dort nichts voran geht. Der Vermieter unserer Unterkunft meinte zwar, daß einiges erreicht wurde, aber es macht einen anderen Eindruck. Mein neuseeländischer Kollege hat mir inzwischen bestätigt, daß viele der früher ansässigen Firmen (Anwälte, Versicherungen usw) lieber in die Randgebiete ziehen und dort bereits gebaut haben und wahrscheinlich gar nicht mehr ins Stadtzentrum zurückkehren werden. Auch warten die Hotelbetreiber darauf, daß ein großes Convention Centre gebaut wird, bevor neue Hotels hochgezogen werden. Das Risiko, ein Convention Centre zu bauen ohne Hotels vor Ort zu haben, wollte aber auch niemand eingehen und so mußte die Regierung mit ins Boot geholt werden, damit dieses Zentrum überhaupt realisiert werden kann. Jeder wartet auf den anderen und keiner wagt den ersten Schritt. Die Kathedrale von Christchurch, als Wahrzeichen von vielen geliebt, hatte das Erdbeben leider nicht überlebt und statt dessen wurde eine vielgepriesene Kathedrale aus Karton erbaut. Diese soll, meinem Kollegen zu folge, inzwischen wieder abgerissen werden weil man eine neue Kathedrale errichten möchte. Es wird wohl noch viele Jahrzehnte dauern, bis das Stadtbild im Stadtzentrum Christchurchs wieder einen geschlossenen Eindruck macht.