Mittwoch, 8. März 2023

Unsere Irland Reise: die Highlights Teil 2_Wasserfälle

             1. Strände, Leuchttürme undKlippen

·        Fanad Head und Fanad Lighthouse

·        Downpatrick Head und Pul Na Sean Tinne (Loch des alten Feuers)

·        Slieve League

·        Kilkee Cliffs

·        Silver Strand

·        Kilmore Beach

            2. Wasserfälle

·        Assaranca Waterfall

·        Glencar Waterfall & Devil´s Chimney

·        Aasleagh Falls

 

            2. Wasserfälle

Macht Euch mal den Spaß und googelt ein paar der nun folgenden Wasserfälle. Ihr werdet Euch wundern, wie viele höchste und größte und besonders schönste Wasserfälle darunter sind.

Assaranca Waterfall (QF5P+9H Meentashask, County Donegal, Irland)

Um diesen Wasserfall zu sehen, muss man sich nicht mal anstrengen, denn er liegt direkt an der Straße. Zugegeben, die Straße ist eher eng und mit dem Wohnmobil erfordert es schon eine ganze Portion Konzentration, gerade bei Gegenverkehr von großen Fahrzeugen, aber einfacher geht es schon gar nicht mehr. Wir haben sogar Leute beobachtet, die fürs Foto nicht mal aus ihrem Auto bzw. dem Reisebus ausgestiegen sind. Wir haben es dafür so richtig krachen lassen mit mehreren Kameraobjektiven, Graufilter und Stativ. 

Am Fuße des Wasserfalls gibt es einen kleinen Parkplatz für ca. 10 Fahrzeuge und auf diesem verbrachten wir die Nacht. Für jemanden mit schwacher Blase ist dies nicht zu empfehlen, denn der Wasserfall donnert schließlich auch nachts den Felsen herunter. Nicht auszumalen, wenn man dann ständig auf Toilette müsste.   

Der Assaranca Wasserfall befindet sich 8km westlich der Stadt Ardara im Westen Donegals. Folgt man der Straße, gelangt man zum Maghera Strand und den bekannten Maghera Caves, die man bei Ebbe sogar betreten kann. Wir verbrachten einen sonnigen Vormittag an diesem Strand, ohne die Höhlen zu betreten, da die Flut präsent war. Jamie hatte trotzdem Spaß und baute Sandkuchen, kletterte auf den faszinierend gefalteten Felsen herum (Geologen wären sicherlich begeistert gewesen) und versuchte, sein Laufrad über die Felsen zu manövrieren. 


 



     

     Glencar Waterfall & Devils Chimney (Formoyle, Glencar, Co. Leitrim & Unnamed Road,                 Tormore, Co. Sligo, Irland)

Der idyllische See Glencar Lough wird durch die unsichtbare Grenze zwischen den Grafschaften Sligo und Leitrim fast mittig getrennt. Der See ist umgeben von mehreren Gebirgszügen, am bekanntesten ist der ikonische 527 Meter hohe Tafelberg Benbulben. Er gilt als Wahrzeichen der Grafschaft Sligo und ist aufgrund seines hohen Wiedererkennungswerts einer der bekanntesten Berge Irlands. Trifft man ideale Bedingungen vor, kann man fantastisch schöne Spiegelungen der Berge auf der Wasseroberfläche fotografieren. Ist man zur Dämmerung vor Ort und trifft dazu noch auf einen dramatisch rot gefärbten Himmel, besteht die Chance auf preisverdächtige Fotos.

Den Glencar Wasserfall im gleichnamigen Ort kann man nicht verfehlen, denn der dazugehörige Parkplatz liegt direkt an der einzigen durch den Ort führenden Hauptstraße direkt am See. Angeblich gibt es dort auch eine Touristinformation aber als wir im Oktober dort waren, war das Gebäude verschlossen und machte auf uns nicht den Eindruck, eine voll funktionsfähige Touristinformation zu beherbergen, wie man es von anderen Sehenswürdigkeiten kennt. Gut möglich, dass dort im Sommer in der Hochsaison Räumlichkeiten geschaffen werden, um sich mit Informationen zu versorgen aber für uns sah es lediglich nach einem kleinen Raum aus, in dem man sich ein paar Broschüren mitnehmen kann. Nebenan befindet sich die öffentliche Toilette, die regelmäßig gereinigt wird und sogar über Nacht geöffnet war, was generell sehr selten in Irland vorkommt. Ein paar Meter weiter über die Straße kann man sein Geld im Glencar teaSHED für Kaffee und Kuchen ausgeben und findet außerdem einen kleinen Laden vor mit meistens lokalen Produkten. Ein gut ausgestatteter Kinderspielplatz rundet das Angebot des Coffeeshops ab.

Der Spaziergang zum Wasserfall ist kurz und das erste Stück sogar rollstuhlgerecht ausgebaut. Man kann entweder den direkten Weg geradeaus zum Wasserfall wählen oder einen kleinen Abstecher linkerhand nehmen und am Fluss entlanglaufen, der durch das abfließende Wasser des Wasserfalls entsteht und in den Glencar Lough fließt. Wir nutzten diese Gelegenheit zum Sammeln von Kastanien. Nach nicht mal 5 Minuten (15 mit Kind und Taschen vollgestopft mit Kastanien) erreicht man den Pool am Fuße des Wasserfalls, in den der 15 Meter hohe Wasserfall hineinstürzt. Besonders hoch ist der Wasserfall nicht, aber dennoch sehr beeindruckend vor allem wenn er nach starkem Regen besonders viel Wasser mit sich führt. Hier endet der rollstuhlgerechte Weg, der über einige Treppenstufen hinauf führt zu einer kleinen Plattform ein Stückchen unterhalb der Absturzkante des Wasserfalls. 

Der Ausblick ist besonders spektakulär und wenn man Glück hat und dieses Schauspiel allein oder ohne viele andere Schaulustige genießen kann, kommt man vielleicht auch dazu, in Ruhe zu fotografieren. Schaut man sich Bilder vom Glencar Waterfall an, sind das meisten selfies von dieser Plattform aus aufgenommen und da muss man unter Umständen viel Geduld aufbringen, wenn man auch zum Zuge kommen will, gerade wenn mal wieder eine Busladung voll Touristen auf kurzer Entdeckertour ist. Um in diesen Momenten den Zu- und Abstrom von Touristen zu regeln hat man eine kluge „Einbahnregelung“ geschaffen, die es vermeidet, dass man auf den Treppenstufen allzu viel Gegenverkehr antrifft. Es handelt sich um einen kurzen und einfachen Rundweg, der außer den Treppenstufen von Menschen aller Fitnesslevels zu bewerkstelligen sein sollte. Jamie hat den Weg mit Laufrad zurückgelegt, wie fast zwei Drittel aller Wanderungen in Irland. Eigentlich könnten wir offizielle Laufrad Tester werden.

Devils Chimney

Vom Glencar Wasserfall in Leitrim führt eine sehr kurze Autofahrt entlang der Hauptstraße (wir sprechen hier von vielleicht 4 Minuten) in die Grafschaft Sligo zum nächsten Wasserfall, den Devils Chimney. Hier gibt es nur einen etwas breiteren Seitenstreifen, der Platz bietet für geschätzt 5 eng parkende Autos. Wenn man Glück hat, kann man sich auch mit dem Womo reinquetschen. Das Wenden auf der Straße, wenn man nach der Wanderung zurück nach Glencar möchte, dürfte aber mit längeren Womos und vollem Seitenstreifen schwierig werden. 

Der Devils Chimney Wasserfall (Devils Chimney= des Teufels Schornstein) ist der höchste in Irland - allerdings nur nach starkem Regen, denn bei Trockenheit existiert er nicht. Ein Schild direkt am Parkplatz deutet auf offensichtliche Fakten hin: Sieht man den Wasserfall nicht von der Straße aus, wird man ihn auch nicht nach 50 Minuten Wanderung erblicken können. Als trocken konnte man unsere gesamten 2 Monate in Irland nicht bezeichnen und somit machten wir uns auf den Weg, diesmal ohne Laufrad mit einem stark protestierenden Kind.

Die Wanderung führt über Privatgelände und die Eigentümer haben sich mit dem Bau des Wanderweges sehr viel Mühe gegeben. Da es stetig bergauf geht, braucht man ein gewisses Fitnesslevel, aber wir waren mit Freunden unterwegs und die zwei Dreijährigen haben es ohne Probleme geschafft. Nach einer kleinen Verschnaufpause an der Esel- und Pferdeweide ging es weiter bergauf in den Wald hinein, durch Zäune hindurch und der Waldboden wurde immer verwunschener und moosiger. Hier verbrachten wir viel Zeit beim Fotografieren der winzigen Wasserfälle, die beim Abfließen des Wassers entstanden. Man erreicht eine Plattform, von der aus man den Wasserfall einigermaßen gut sehen kann. Wer möchte, kann noch weiterklettern, aber von hier an gibt es keinen erkennbaren Wanderweg mehr und man klettert auf eigene Faust und sich einen passenden Weg suchend. Mit Kamera und Stativ bewaffnet nicht so ganz einfach, weil man streckenweise beide Hände zum Abstützen benötigt. Die Kinder haben wir diesen Weg nicht gehen lassen. Generell können wir diesen Weg nur Wanderern mit sicherem Tritt und ausreichend Fitness empfehlen. Lang ist die Strecke allerdings nicht, nach ein paar Minuten der Anstrengung bekommt man einen sehr guten Blick auf den Wasserfall.

Je nach Tempo und Fitnesslevel benötigt man für den Weg hinauf 45 bis 60 Minuten und runterwärts knapp 20 Minuten. Hat man es einmal nach oben geschafft, sollte man nicht sofort wieder herunter eilen, sondern sich belohnen mit einem atemberaubenden Ausblick auf das Tal, den Glencar Lough und die umliegenden Berge und Bergketten. Bei uns setzte leider wieder Regen ein, deswegen eilten wir irgendwann doch – und wenn auch nur, um Schutz unter den Bäumen zu suchen.

Der irische Name Sruth in Aghaidh An Aird bedeutet "Strom gegen die Höhe", denn wenn es nass ist und der Wind aus dem Süden weht, wird der Wasserfall nach oben und zurück über die Klippe geblasen - daher der Name Devil's Chimney.

 

Aasleagh Falls (River, Erriff, Co. Mayo, Irland ) 

Unweit der Grenze der beiden Grafschaften Mayo und Galway, nördlich der Ortschaft Leenane auf der R335, befindet sich der Aasleagh Wasserfall, den man aufgrund seiner Nähe zur Straße nicht verfehlen kann. Der Wasserfall ist nicht besonders groß und stürzt nur ein paar Meter über einen Felsvorsprung im Fluss Erriff um dann später in den Killary Harbour zu münden (ein weiterer Discovery Point des Wild Atlantic Ways). 

Was den Wasserfall so beindruckend macht, ist seine Breite, vor allem nach heftigem Regen, wo das Wasser regelrecht zu explodieren droht. Hier ist ein eindrucksvolles Video der Aasleagh Falls bei schönes Wetter, wo der Fluss relativ wenig Wasser mit sich führt. Als wir dort waren, regnete es schon seit Tagen heftig, die Steine im Fluss waren nicht mehr begehbar und größtenteils auch gar nicht zu sehen und links und rechts des Hauptwasserfalls hatten sich weitere kräftige Kaskaden gebildet. Außerdem war der Weg so matschig, dass wir ihn nur mit Gummistiefeln begehen konnten.

Vorsicht ist geboten beim Besuch der Wasserfälle. Als Autofahrer sollte man die Geschwindigkeit reduzieren da es keinen Gehweg gibt und die Leute am Straßenrand entlang laufen und teilweise auch auf der Brücke über den Erriff, um ein Bild vom Wasserfall zu erhalten. Außerdem parken einige Faule direkt vor und hinter der Brücke, was ebenfalls zu Komplikationen führen könnte. Als Fußgänger sollte man bedenken, dass man sich auf einer Straße befindet und diese unter Umständen auch von Autos befahren wird. Einige Menschen sind da immer sehr erstaunt, wenn plötzlich ein Auto auftaucht.

Wir erreichten den Wasserfall bei sinnflutartigen Regenfällen und genossen das Privileg, erstmal einen Kaffee kochen und uns dann gemütlich zurücklehnen und auf einen Regenstopp warten zu können. Dabei kann man wunderbar Menschen beobachten und ungläubig den Kopf schütteln.