Dienstag, 24. März 2020

Ein kleines Einmaleins der Fotobücher

In Zeiten von Digitalfotografie mit Kamera oder Smartphone steht fast jeder vor dem Problem, wie man seine Bilder am besten aufbereitet. Wer stöbert schon in seinen vor Jahren erstellten Ordnern auf der (externen) Festplatte rum, um sich mal ein paar Urlaubsfotos anzuschauen? Wer kennt das nicht, man ist irgendwo zu Besuch und erkundigt sich, teilweise lediglich aus Höflichkeit, nach dem letzten Urlaub. Und plötzlich sitzt man vor dem Rechner und muss sich ungefiltert tausende von Fotos anschauen, wo dann recht schnell durchgeklickt wird, weil dem Gastgeber irgendwann selbst auffällt, dass der Großteil des Bildmaterials nicht wirklich interessant ist. Eine vorbereitete Slideshow oder ein selbst erstelltes Best-off Video wären hier die Lösung, aber wer hat schon Zeit für so was?

Aus diesem Grund erfreuen sich Fotobücher großer Beliebtheit, denn mithilfe dieses Mediums kann man die Highlights seines Urlaub nicht nur für sich selbst aufbereiten sondern auch für interessierte Freunde und Bekannte handlich darreichen. Ich erstelle schon seit vielen Jahren Fotobücher und habe dabei verschiedener Anbieter (auch im Ausland) genutzt. Mein aktueller Stand sind 25 Fotobücher von 7 verschiedenen Anbietern, 4 davon in Deutschland.

Ich wurde schon öfter nach Empfehlungen hinsichtlich der Erstellung von Fotobüchern gefragt und deshalb möchte ich ein paar Zeilen dazu schreiben. Gleich vorneweg, ich habe bezüglich Anbietern überhaupt keine Präferenzen und möchte auch erklären warum dies so ist.

Preis & Qualität
Für die meisten Kunden spielen der Preis und die Qualität die entscheidende Rolle und hier muss ich gestehen, dass ich für den Preisvergleich viel zu faul bin. Ich bin eher ein „Wiederholungstäter“ und kehre zu dem Anbieter zurück, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe. Und das habe ich bei allen. Was die Qualität angeht, fallen den meisten Kunden die Unterschiede für den Privatgebrauch sowieso nicht auf und daher kann man bei der Wahl nicht viel verkehrt machen.

Gewohnheiten
Manchmal lande ich eher durch Zufall bei einem Anbieter, zum Beispiel weil ich einen Rabattcode in einem Prospekt gefunden habe und einlösen möchte. So war es vor vielen Jahren mit Lidl Fotos. Inzwischen gestalte ich meine jährlichen Familienfotobücher, die unter dem Weihnachtsbaum landen nur noch mit Lidl, was aber eher daran liegt, weil ich immer wieder auf das gleiche Design zurückgreifen kann und Kontinuität habe. Es sieht einfach besser im Bücherregal aus, wenn meine Jahresrückschauen immer gleich aussehen.

In den ersten Jahren habe ich meine Fotobücher immer mit dem Branchenführer Cewe erstellt, teilweise weil ich gar nicht wusste, welche anderen Anbieter es noch gibt (und damals gabs ja auch nicht so viele wie heute). Rabatte gab es bei Cewe nie, weil sie es als größter Anbieter nicht nötig hatten. Wie das heute aussieht, kann ich gar nicht sagen, weil ich schon seit vielen Jahren nicht mehr bei Cewe bestellt habe.

Bestellsoftware oder Bearbeitung im Browser
Viel wichtiger bei der Auswahl eines Anbieters ist für mich die Frage nach der Bestellsoftware. Einige Anbieter bieten überhaupt keine Software zum Download an und man muss alles online erstellen. Gestaltet man nur mal schnell ein Buch mit ein paar Seiten und nutzt dabei vielleicht noch den Automatik Modus, wo die Bilder per Zufall auf den Seiten angeordnet werden, ist das sicherlich kein Problem. Meine Bücher haben allerdings regelmäßig mindestens 50 Seiten und jede Seite wird individuell erstellt und gestaltet. So ein Fotobuch gestalte ich nicht mal eben an einem Abend und so möchte ich bei der Onlinegestaltung wenigstens die Möglichkeit haben, mein Projekt speichern zu können. Was dann oft nur für eine bestimmte Zeit möglich ist. Für mich ist das nicht praktikabel und so nutze ich nur solche Anbieter, die eine Software zum Download anbieten. Hier kann man sich ewig im offline Modus austoben und lädt das fertige Ergebnis dann auf den Server des Anbieters hoch.

Details der Bestellsoftware
Auch bei den verschiedenen Gestaltungsprogrammen gibt es große Unterschiede, aber diese bemerkt man erst, wenn man sie eine Weile benutzt hat. Wichtig sind hier folgende Fragen für mich: Wie flexibel bin ich bei der Gestaltung des Layouts? Kann ich vorgegebene Layouts ändern und z. B. Fotos entfernen oder hinzufügen? Kann ich über die Mitte hinaus arbeiten und Fotos über die Bindung legen, damit sie auf beiden Seiten erscheinen? Kann ich die Skalierung der Fotos ändern und rein- oder herauszoomen? Für mich weniger wichtig sind themenbezogene Vorlagen (Hochzeit, Baby, Natur, Party etc) weil ich meistens einfarbige Hintergründe verwende, aber vielen ist das, neben dem Vorhandensein von themenbezogenen Cliparts, sehr wichtig. Auch das Entfernen nicht benötigter Seiten oder spätere Hinzufügen von neuen Seiten ist nicht mit jeder Software gleichermaßen einfach zu bewerkstelligen.

Vergleiche im Internet
Mir ist bewusst, dass diese Ausführungen nicht besonders hilfreich sind, denn damit weiß man immer noch nicht, welchen Anbieter man denn auswählen soll. Ich habe mal in die Suchmaschine „Vergleich Fotobücher“ eingegeben und mehrere Seiten gefunden, wo verschiedene Anbieter getestet und in eine Rangliste gebracht wurden. Dabei habe ich zu 70% Anbieter gefunden, von denen ich noch nie im Leben gehört habe. Der Markt ist riesig und somit auch der Wettbewerbsdruck unter den verschiedenen Anbietern. Für den Kunden bedeutet dies einen starken Preiskampf und einen zu erwartenden hohen Service, weil man es sich mit seinen Kunden nicht verscherzen möchte.

Wer auf günstige Preise aus ist und einen Preisvergleich anstellt, sollte dabei u.a. folgende Kriterien berücksichtigen: Echtfotodruck oder Digitaldruck, matt oder glanz, Art der Bindung, Hardcover oder Softcover und welche unterschiedlichen Größen sind möglich (außer A4 Hochkant).

Schnäppchenjäger
Wie bereits weiter oben erwähnt, reagiere ich oft auf Rabatte, weil ich erstens noch keine schlechten Erfahrungen mit neuen Anbietern gemacht habe und aufgrund der Fülle meiner Bücher gerne mal Preissenkungen in Anspruch nehme. So habe ich in 2018 bei Tchibo zwei Gutscheine für jeweils ein Fotobuch mit 200 Seiten gekauft und dafür pro Gutschein € 39,99 bezahlt. Anbieter war der für mich bis dato unbekannte Anbieter Fotokasten.de und die Bücher habe ich vor ein paar Tagen nach monatelanger Fotoauswahl, -bearbeitung und Fotobuchgestaltung endlich bestellt (allerhöchste Eisenbahn, die Gutscheine waren nur noch bis 31.05.2020 gültig). Ohne Gutschein würde ein 200 Seiten Buch bei Fotokasten € 139,99 kosten – ich habe also € 200,00 eingespart. Mit der Qualität der Bücher bin ich super zufrieden und die Bestellsoftware war ebenfalls einfach zu handhaben. Hätte ich die Bücher online bearbeitet, hätte man die Projekte dort nur für 2 Wochen auf dem Server gespeichert. Bei 200 Seiten und unregelmäßiger Bearbeitungszeit für mich ein klares Ausschlusskriterium, was ich aber damals beim Kauf der Gutscheine natürlich nicht wusste. Ein bisschen Risiko ist eben auch immer mit dabei.

Fazit
Das Erstellen von Fotobüchern ist kein Hexenwerk und man muss dafür nicht studiert haben. Es muss ja nicht gleich ein Buch mit 200 Seiten sein. Fangt mit 20-40 Seiten an. Sortiert die Fotos im Vorfeld aus, damit Ihr dies nicht erst im kleinen Vorschaufenster der Bestellsoftware machen müsst und wenn es Euch wichtig ist und Ihr die Möglichkeit dazu habt, bearbeitet die Fotos vorher (Horizont gerade ausrichten, Helligkeit etc). Wobei einige Anbieter auch einfache Bildbearbeitungstools anbieten. Wenn Ihr nicht wisst, wo Ihr beginnen sollt, lasst die Software die Bilder automatisch verteilen und schaut Euch das Ergebnis an. Seid Ihr damit einverstanden, super! Wenn nicht, nehmt Veränderungen vor oder schmeißt den Vorschlag der Software über den Haufen und macht es gleich selbst. Wenn man erst mal ein paar Seiten erstellt hat und weiß, wie alles funktioniert, geht der Rest von selbst und man merkt, wie viel Spaß das Erstellen eines Fotobuches macht.

Einfach Mut haben und ausprobieren.

Katja