Freitag, 11. Mai 2018

Die Unterkünfte in Neuseeland - Die Südinsel Teil 2

YHA Purple Cow 94 Brownston Street, Wanaka 102 NZD für Doppelzimmer

Die Jugendherberge in Wanaka ist ein typisches Hostel; ein dicht beschriebenes Schwarzes Brett mit Angeboten und Fahrgesuchen, unzähligen Tourangeboten und Flyern, eine große recht gut ausgestattete aber chaotische Küche in der man gerade am Abend Geduld benötigt und eine lounge in der immer gegessen, gelesen oder Billard gespielt wird. Hat man fürs Abendessen etwas Ausgefallenes geplant, sollte man dies entweder recht früh oder später am Abend zubereiten denn zu den Stoßzeiten ist die Küche voller Leute, die alle suchend herumirren um benötigtes equipment für ihr Abendmahl einzusammeln.

Das Internet funktionierte nur eingeschränkt und davon meistens gar nicht was recht ärgerlich ist, wenn man für seinen Trip recherchieren oder die nächste Nacht vorbuchen möchte. Fairerweise muß ich dazu sagen, daß wir beim einchecken darauf aufmerksam gemacht wurden, daß es mit dem Internet Probleme gibt.

Wir waren nicht im Hauptgebäude untergebracht, sondern in einer der im hinteren Bereich gelegenen Cabins. Soweit ich mich an meine früheren Aufenthalte hier erinnere, sind hier verschiedene Zimmertypen vorzufinden, also nicht nur Doppel- und Zweibett- sondern auch Mehrbettzimmer. Die Cabins haben alle ihre eigenen Bäder und einen kleinen Küchenbereich, in dem man zumindest Kaffee/Tee kochen kann. Essen kochen muß man dann allerdings in der Küche im Hauptgebäude.

Wer glaubt, daß dieses Hostel im Sommer voll ist, hat es noch nicht im Winter gesehen, wenn Wanaka von Wintersportlern und hier besonders Snowboardern und Skiern überrannt wird. Dann nisten sich die Schneejunkies teilweise monatelang in den Hostels ein, um die Saison auf dem Berg komplett ausnutzen zu können (finanziert wird das ganze meist durch Arbeit in den zahlreichen Bars und Restaurants).

In unserer Cabin wohnte nebenan ein einzelner Herr, den wir nur ein- oder zweimal zu Gesicht bekamen. Wir hatten unsere Ruhe und viel Platz und fühlten uns rundum wohl. 
 
Unsere Schulnote für das YHA Wanaka 1,5


BBH Penguin Paradise 612 Niagara-Waikawa Road, 9884 Niagara, 68 NZD für Doppelzimmer

Mit dem Finden des Hostels hatten wir unsere Schwierigkeiten, denn wir vermuteten es aufgrund der Adresse in Niagara. Der Ort ist nicht sehr groß und nach zweimaligem Durchqueren war klar, daß es hier kein Penguin Paradise gibt. Zurück in Waikawa wurden wir dann fündig. Der check in ist sehr unkompliziert, hier läuft noch alles auf die gute alte Art und ohne elektronische Hilfsmittel. Auf einer Tafel waren die Zimmernummern und der jeweilige Name sowie der zu zahlende Betrag vermerkt. Kann man nicht bar zahlen, muß man den Eigentümer des Hostels anrufen und seine Kreditkartendaten durchgeben, weil es keine eftpos Maschine im Haus gibt. Das Mädel, das uns eincheckte und das Haus zeigte, war auch erst seit 1 oder 2 Tagen im Haus und lernte auch gerade erst, wie alles läuft. Learning by doing, absolut normal in Neuseeland. Der Eigentümer hat eine Surfschule in Curio Bay und überläßt das Haus immer einem Backpacker, der sich um alle Angelegenheiten kümmert.

Die Küche war recht mager ausgestattet; suchen war auch hier angesagt, aber leider fand man nicht viel. Es war auch nur ein Herd vorhanden so daß man selbst bei wenigen Gästen bereits in einen Stau gerät. Internet war zwar als verfügbar am Schwarzen Brett angekündigt, funktionierte allerdings nicht. Einige Gäste hatten wohl am nahegelegenen Museum Erfolg mit dem Finden einer Verbindung, aber die muß wohl sehr schlecht gewesen sein. Alles kein Problem, man kann auch ohne Internet leben, aber dann kann man auch dazu stehen und muß es nicht als vorhanden vermarkten.

Die sanitären Anlagen waren okay und für die paar Gäste ausreichend, ich könnte mir allerdings vorstellen, daß es bei Vollbelegung einige Engpässe geben könnte.
Die Zimmer sind alle um den Küchen- und Wohnbereich angeordnet und so könnte man mit dem Einschlafen Schwierigkeiten haben, wenn größere Gruppen unterwegs sind (die sitzen dann auch gern abends mal länger zusammen). Wir hatten aber Glück, die Leute verzogen sich recht schnell ins Bett.

Unsere Schulnote für das BBH Penguin Paradise: 3,5

Portobello Village Tourist Park 27 Hereweka Street Portobello Dunedin 9014; 250 NZD für Cabin für 2 Nächte

Wir erreichten den Wohnwagen Park zur besten Nachmittagszeit und so mußten wir ein wenig am Check in warten, aber das Prozedere ging schnell über die Bühne. Jeder Gast erhält eine kleine Flasche Milch und einen Internetcode für jeweils 24 Stunden pro Nacht (wir bekamen also jeweils 48 Stunden). Die meisten Gäste stehen dort entweder mit ihrem Wohnwagen oder schlafen im Zelt, es sind allerdings auch einige Cabins vorhanden, die alle eine kleine Veranda und einen kleinen Vorplatz fürs parkende Auto besitzen. Die Cabin ist gut isoliert und sehr neu mit einem Doppelbett, Küchenbereich und einem Bad sowie einem kleinen Tisch ausgestattet. Absolut ausreichend und unser Reich für zwei Nächte.Toaster, Kaffeebereiter und Wasserkocher sind vorhanden, fürs Frühstück ist also definitiv gesorgt, fürs Kochen eines Abendessens ist die Küche allerdings zu spartanisch ausgestattet. Eine Mikrowelle ist ebenfalls vorhanden.

Portobello ist eine kleine Ortschaft auf der Otago Peninsula und alles ist recht fußläufig. Man gelangt in wenigen Minuten zum Café, zum kleinen Supermarkt und zum Fast Food Restaurant, der frischen Fisch verkauft. Alles weitere muß man mit dem Auto erledigen. Wir haben allerdings auch Bushaltestellen gesehen, es gibt also Verbindungen nach Dunedin und sicherlich auch in die anderen Buchten der Halbinsel.

Unsere Schulnote für den Portobello Village Park: 1,5

Bon Accord Backpackers 57 Rue Lavaud, 7542 Akaroa, 75 NZD für Cabin

Unsere letzte Nacht verbrachten wir im Bon Accord in Akaroa. Hier hat sich seit meinem letzten Aufenthalt einiges verändert. Damals gab es im Außenbereich eine einzige freistehende Cabin, die ich allein bewohnte. Heute hat man daraus ein Mehrbettzimmer gemacht und in der Nachbarschaft haben sich noch weitere Cabins angesiedelt, meist Doppelzimmer, aber auch ein Zweibettzimmer habe ich erblicken können. Diese sind recht klein und bieten nur Platz für das Bett und einen kleinen Tisch. Die Cabins teilen sich eine Außendusche und ein Außenklo in einem gut verarbeiteten Bretterverschlag. Im Sommer und bei gutem Wetter ist das sicherlich eine gute Sache und kein Problem aber auch der Sommer ist in Neuseeland nicht immer warm und trocken. Unter diesen Umständen könnte das Geschäft schon etwas ungemütlich werden. Ob die Cabins im Winter überhaupt vermietet werden, kann ich nicht sagen.

Die Küche ist schon ohne die Cabins recht klein und man steht sich nur im Weg herum, es gibt nur einen Herd und Sitzmöglichkeiten hat es auch nicht viele. Mit den Leuten aus den Außenbereichen hat die Küche definitiv ihr Limit erreicht. Man geht wohl davon aus, daß die meisten Gäste die zahlreichen Restaurants und Kneipen fürs Abendessen nutzt, was für Backpacker allerdings eher untypisch ist.

Beim Einchecken akzeptierte man keine Kartenzahlung und so mußten wir erst Bargeld holen. Außerdem erfuhren wir erst am Abend, daß wir fürs Internet einen Code hätten bekommen müssen und da war die Rezeption schon geschlossen. Blöd, wenn es sich um den letzten Abend handelt und man für seinen Rückflug einchecken muß. Eine nette Backpackerin überließ uns ihren Code, weil er bei ihr nicht funktionierte, bei uns glücklicherweise aber doch.

Unsere Schulnote für das Bon Accord: 3


Donnerstag, 10. Mai 2018

Die Unterkünfte in Neuseeland - Die Südinsel Teil 1


Happy Apple Backpackers, 500 High Street, Motueka, 7120, NZD 68 für ein Doppelzimmer

Vom Happy Apple Backpackers haben wir eigentlich nicht viel mitbekommen, weil wir erst kurz nach 23 Uhr eintrafen. Die Rezeption hat so lange natürlich nicht mehr geöffnet und ich hatte glücklicherweise vorher von der Fähre aus angerufen, die Bezahlung geklärt und arrangiert, daß wir Zutritt zum hostel bekommen würden. Ich hatte zwar in meiner Buchung über booking.com unsere Ankunftszeit angegeben, aber das wurde wohl entweder nicht ans hostel weitergeleitet oder es fühlte sich keiner verantwortlich, uns zu kontaktieren. Das Zweibettzimmer war sehr spartanisch mit zwei Betten und einer kleinen Ablagefläche unterm Fenster ausgestattet sowie einigen Kleiderhaken und einem Handtuchhalter. Sonst nichts. Das Bad ist okay, nicht das sauberste aber auch nicht wirklich verdreckt, das ist eben immer abhängig von den Bewohnern. Das Warmwasser in der Dusche läuft über eine Zeitschaltuhr ist aber ausreichend selbst fürs Haarewaschen. Die Küche ist normal ausgestattet und je nach Benutzungsgrad chaotisch oder aufgeräumt. Die zahlreichen Sitzgelegenheiten im Wohnbereich und im überdachten Außenbereich sollen eigentlich zum Verweilen und Relaxen einladen aber leider fliegen dort so unendlich viele Fliegen umher, daß man nicht mal ungestört sein Frühstück zu sich nehmen kann. Außerdem wischt niemand mal über die Tische und die Sitzpolster sind schon so abgewohnt und abgenutzt, daß man auf einigen nicht wirklich sitzen möchte. Ein bißchen mehr Aufmerksamkeit vom Eigentümer, eine kleine Entrümpelungsaktion oder neue Kissen könnten dem abgewohnten Eindruck Paroli bieten. Hier handelt es sich um ein sogenanntes Working Hostel, das heißt daß viele der Bewohner für längere Zeit hier wohnen und arbeiten und das merkt man der Atmosphäre auch an. Die meisten Bewohner kennen sich und als Durchreisender fühlt man sich irgendwie extrem außenstehend. Den einen mag das stören, den anderen wieder nicht.

Unsere Schulnote für das Happy Apple Backpackers: 4


Tripinn Hostel Backpackers YHA 72 Queen Street, 7825 Westport, 85 NDZ für einen Caravan
Dieses Hostel war aufgrund des „Stray“ Busses gut gefüllt mit jungen kommunikationsfreudigen Backpackern, die gut und gerne den ganzen Tag ununterbrochen reden können. Wie gut, daß wir im etwas abseits gelegenen Caravan untergekommen sind, der definitiv eines unserer Urlaubshighlights darstellen sollte. Klein aber gemütlich und aufgrund der Farbe (pink!) und der Deko vor der Tür (Pelikan in pink!) mehr als ein Hingucker Wert. Ich glaube die meisten haben gar nicht begriffen, daß da auch jemand drin schläft und so nimmt keiner wirklich Rücksicht, wenn er sich draußen schwatzend auf den Picknickbänken bis spät in die Nacht rumdrückt, aber was anderes sind wir von den Teeniehorden gar nicht mehr gewohnt.
In der Küche ist es aufgrund der vielen Leute recht chaotisch und man sucht lange alle benötigten Küchenutensilien zusammen, um endlich sein Abendmahl zubereiten zu können. Die Kühlschränke (mehrere an der Zahl) sind alle vollgestopft aber auch das kennen wir von anderen hostels. Irgendwie findet sich immer noch ein bißchen Platz für die eigene Fresstasche, man muß nur lange genug stopfen und schieben. Die überaus nette Hostelmitarbeiterin läuft abends durchs Haus und versucht ein wenig Ordnung zu schaffen, wischt durch die Küche, beseitigt Müll (vorallem Bier- und Weinflaschen) und gibt sich wirklich Mühe, dem Jungvolk hinterher zu putzen. Ihr kleiner Hund Polly folgt ihr dabei auf Schritt und Tritt und möchte auch später gar nicht so gern ins Bett und sich lieber noch ein wenig von den Gästen streicheln lassen. Hinreisend süß ist sie, diese Polly. Sie hat sich bereits beim Check in mit Tommy angefreundet und sich streicheln und fotografieren lassen. Dies tut sie am liebsten auf der Filmrequisite von „Legends of the seeker“ – angeblich der Originalthron aus der Serie. Dort fühlt sie sich gut aufgehoben und überblickt das Geschehen.

Der Sanitärtrakt befindet sich außerhalb vom Hauptgebäude und wir vermuten, daß er für das gesamte Haus zuständig ist. Gereicht hat es irgendwie, auch weil wir früh aufgestanden sind. Ansonsten könnte es eng werden, vorallem wenn sich eine ganze Busladung an Hotelgästen zur Abreise fertig macht.

Der einzige Minuspunkt bei unserer Bewertung ist die chaotische Küche, aber wir haben uns trotzdem rundum wohl gefühlt und würden definitiv wieder kommen, allerdings nur in den Caravan!

Unsere Schulnote für das Tripinn Hostel: 1,5


Sunrise Lodge, 74 Beach Road, Kaikoura, 85 NZD für Zweibettzimmer

Die Sunrise Lodge in Kaikoura steht unscheinbar am Straßenrand der Beach Road, wo sich die Mehrzahl der Unterkünfte in Kaikoura befindet. Man läuft ein paar Minuten ins Stadtzentrum und Einkaufsmöglichkeiten befinden sich nur ein paar Hundert Meter entfernt. Zum Strand geht es über einen Hinterausgang in wenigen Minuten, wenn man mal kurz ein Auge zudrückt und über die Bahnschienen läuft; was aus bekannten Gründen nicht gerne gesehen wird.

Die Unterkunft ist sauber und sehr ansprechend, der Vermieter (ein Australier) sehr nett und redefreudig und sein Hund Spooky trotz des fehlenden Beines sehr flott unterwegs und jederzeit bereit, gestreichelt zu werden. Kaikoura war aufgrund des Unwetters ein paar Tage zuvor ein paar Tage eingeschlossen gewesen und deswegen sind Unterkünfte knapp, weshalb wir nur ein Zweibettzimmer ergattern konnten. Die sanitären Anlagen sind makellos sauber und wenn man Fenster und Türen geschlossen hält (vorallem abends), hat man auch keine Grillen im Haus.

Das Gebäude hat viele versteckte Zimmer und noch einen Anbau im hinteren Bereich, der etwas abgewohnter wirkt, aber man bekommt trotzdem nicht sehr viele Bewohner zu sehen. Entweder sitzen sie alle auf ihren Zimmern oder trinken noch ein Bierchen im lokalen Pub.

Eine sehr angenehme Unterkunft, die alles bietet, was man braucht. Sie ist kleiner als viele der anderen großen hostels in Kaikoura, weshalb wir netterweise unsere Ruhe hatten, die wir sehr genossen.

Unsere Schulnote für die Sunrise Lodge: 1


Sandy Feet Accommodation  148 Palmers road New Brighton, 8063 Christchurch, 85 NZD für Doppelzimmer

Dies ist eine Unterkunft in einem Privathaus. Der Eigentümer ist in die ausgebaute Garage gezogen und hat sein Haus in mehrere Wohneinheiten unterteilt. Soweit wir das überblicken konnten, gibt es 4 oder 5 Zimmer und zwei Bäder, deren Nutzung auf die jeweiligen Zimmer aufgeteilt ist. Unser Zimmer war liebevoll eingerichtet und dekoriert und wenn nötig, hätte man kleine Not-Sanitär-Pakete erwerben können (Taschentücher, Tampons, Kondom etc). Auch in der Küche sind Tassen und Tee/Kaffee großzügig zur Selbstbedienung ausgelegt. Blöd nur, daß die Küche extrem klein ist und eigentlich nur eine ausgebaute Waschküche ist, sprich hier stehen eigentlich Waschmaschine und Trockner und auf der anderen Seite eben die Spüle und eine Küchenzeile. Mehr als 2 Personen können sich hier drin nicht wirklich aufhalten, deswegen ist es ratsam, in Schichten zu kochen oder gleich auswärts zu essen.
Wenn man dann sieht, daß die große Küche als privat markiert und somit nur vom  Eigentümer genutzt werden kann, könnte man sich eventuell ein wenig veräppelt vorkommen, aber irgendwie kann ich es auch verstehen. Die wenigsten Reisenden kochen wirklich aufwendig und brauchen daher nicht so viel Platz. Er hingegen wohnt hier. Er war übrigens sehr nett und aufmerksam und jederzeit für ein Schwätzchen verfügbar.

Ein Ort zum Wohlfühlen und außerhalb des Christchurcher Stadtzentrums, deswegen zwar abgelegen aber auch ruhig gelegen.

Unsere Schulnote für Sandy Feet: 1,5


Lake Hawea Hostel 1 Capell Ave, 9345 Wanaka, 66 NZD für 2 Betten im 4er Schlafsaal

Leider die einzige Unterkunft, die wir in Hawea finden konnten. Als wir ankamen, begann es heftig zu regnen und regnete die ganze Nacht durch. Einige Camper des anliegenden Campingplatzes nahmen dies zum Anlaß, ihr Abendessen in der sowieso schon viel zu kleinen Hostelküche zu kochen und somit war die Küche/ der Aufenthaltsraum (ein gemeinsamer Raum) vollkommen überlaufen, trotz Anweisungen des Hostelpersonals, daß doch bitte die Campingplatznutzer das Gebäude verlassen möchten. Die Räume waren sehr spartanisch ausgestattet, zwei Doppelstockbetten und eine Anrichte, die wohl nur als Steighilfe genutzt wird, um in die obere Etage des Doppelstockbettes zu gelangen. Auf der anderen Seite hatte das Bett eine Leiter. Es wurden Handtücher bereitgestellt, was für diese Art von Unterkunft (Schlafsaal) eher untypisch ist. Das hätte man sich aber schenken können, denn in diesen Duschen möchte man nicht duschen gehen! Auch die Klos wollte man nicht unbedingt nutzen, hatte aber keine andere Wahl. Der Sanitärtrakt muß dringend generalüberholt werden, sowas kann man Gästen nicht zumuten!

Wir hielten uns nicht sehr lange hier auf, nach dem Aufwachen ging es für uns ohne Frühstück weiter, welches wir später irgendwo in der Natur zu uns nehmen wollten. Hauptsache weg hier.

Unsere Schulnote für das Hawea Hostel: 5,5


Arrowtown Holiday Park, 12 Centennial Avenue, 9302 Arrowtown, 90 NZD für 2 Betten im 4er Schlafsaal (alleine genutzt)

Von Schlafsälen hatten wir eigentlich erstmal genug aber leider gab es auch in Arrowtown nichts anderes mehr. Wir hatten aber Glück daß wir alleine blieben und so hatten wir wenigstens genug Privatsphäre. Was wir leider bei der Buchung übersehen hatten (stand in der Buchungsbestätigung ziemlich weit unten), für Bettwäsche mußte man extra zahlen (10 NZD pro Paket). Auch das Internet kostete hier Geld, was eigentlich heutzutage standardmäßig überall umsonst ist.

Wir hatten einen großen Küchentrakt fast für uns alleine, beschlagnahmten die Parkbank vor unserem Gebäude und verbrachten einen sehr schönen Abend in Arrowtown. Der Sanitätstrakt war komplett neu und jeweils ein großer Container für Männlich und Weiblein nur 10 Schritte entfernt und absolut sauber.
Das Personal war sehr hilfsbereit und half bei Fragen rund um Arrowtown und Queenstown. Beim Holiday Park handelt es sich um einen recht großen Park, der hauptsächlich von Wohnwagen und vielleicht vereinzelt von ein paar Zeltlern benutzt wird. Die Lage ist ein paar Hundert Meter vom Ortskern entfernt, Einkaufsmöglichkeiten (Supermarkt) sind allerdings besser mit dem Auto zu erreichen.
Wem Queenstown zu hektisch ist, dem kann ich Arrowtown nur empfehlen. Ein kleiner beschaulicher Ort nur ein paar Kilometer entfernt von der Metropole Queenstown und doch hat man hier seine Ruhe. Das partyfeiernde Volk steigt hier nicht ab und so kann man sich seiner Nachtruhe sicher sein.

Unsere Schulnote für den Holiday Park: 3

to be continued.....



Donnerstag, 3. Mai 2018

Tag 19: die Heimreise


Ach herje, wie schwer uns doch das Aufstehen heute fiel.

Tommy hatte im Bad eine Personenwage gefunden und damit wogen wir unsere Koffer. Das Ergebnis kam mir sehr spanisch vor; sein Koffer 17kg, meiner 18kg, das fühlte sich definitiv schwerer an. Daß ich mit diesem Gefühl Recht behalten sollte, erfuhren wir später.

Strassentechnisch läuft es in Akaroa ähnlich wie auf der Otago Pensinsula; unten die normale Straße für den alltäglichen Gebrauch, oben die summit road oder der Tourist Drive mit der genialen Aussicht ins Umland und in die verträumten kleinen Buchten. So war der Plan, über die Summit Road zurück nach Christchurch zu fahren und dabei noch einige Fotos zu schießen. Ein toller Plan. Nur leider machte uns der Nebel wieder einen Strich durch die Rechnung, der uns den Ausblick in die Buchten komplett verwehrte. Der Nebel war teilweise so dick, daß wir die Hand vor unseren Augen nicht mehr sehen konnten. Als es dann auch noch heftig zu regnen begann, waren wir uns sicher, daß auch Neuseeland um unsere Abreise trauert.

Heute morgen waren wir übrigens nicht die einzigen Verrückten hier oben: Ein Wohnwagen hatte sich nach hier verirrt und die unruhige Fahrweise des Fahrers machte sehr deutlich, daß er sich auf den engen und extrem kurvigen Straßen bei diesen Wetterverhältnissen nicht sonderlich wohl fühlte. Außerdem begegneten wir noch ein paar todesmutigen Radfahrern, deren Motivation ich nicht mal ansatzweise verstehen kann. Aber die Thematik haben wir ja schon beim Thema Crown Range in Wanaka besprochen. Ich schüttle einfach nur noch mit dem Kopf.

Kurz vor 12 Uhr erreichten wir die Mietstation unserer Autovermietung, gaben das Auto ab und wurden zum naheliegenden Flughafen gefahren. Dort erschraken wir beim Wiegen unserer Koffer, denn Tommys wog plötzlich 20,3kg und meiner 21,5. Das Handgepäck war auch schwerer als die erlaubten 7kg, was aufgrund der dort verstauten Fotoausrüstung nicht weiter verwundert, aber das merkte glücklicherweise niemand. Wir checkten für unseren Inlandsflug nach Auckland ein und vertrieben uns die Zeit bis zum Abflug. 

In Auckland beim check in für den Flug nach Dubai erlebten wir eine wundersame Überraschung beim erneuten Wiegen der Koffer, denn während des Fluges waren die Koffer leichter geworden. Ich hätte mal ein vorher-nachher-Wiegen machen sollen, vielleicht klappt das ja bei den Passagieren auch?

Wir trafen Elva, eine Freundin und ehemalige Arbeitskollegin aus Milford Sound und saßen eine ganze Weile draußen vor dem Café Caravan und quatschten über Gott und die Welt. Sie ist seit einigen Jahren Stewardeß bei Air New Zealand und hat viel zu erzählen.

Tja und dann gehts halt irgendwann in den blöden Flieger und die Tortur beginnt von neuem: 16 Stunden nach Dubai und wir machen kaum ein Auge zu, weil ein paar Reihen vor uns ein Kleinkind einfach nicht zur Ruhe kommt. Die Eltern tun mir leid, versuchen sie doch ihr bestes und kriegen den Kleinen einfach nicht dauerhaft ruhiggestellt. In den kurzen Pausen versuche auch ich ein wenig zu schlafen, aber ich glaube ich habe nur insgesamt maximal 2,5 Stunden Schlaf bekommen (und leider nicht am Stück). Dafür schaue ich alle Hobbit Filme hintereinander, möchte danach aber einfach nichts mehr schauen oder hören. Es reicht und ich will einfach nur raus aus dem Flieger. 

Diesmal haben wir nur knapp 4 Stunden Aufenthalt in Dubai und diese verbringen wir größtenteils mit Rumlaufen. Wie sich die Leute nach langen Flügen gleich wieder in die Flughafensessel knallen können, um dann wieder in einen Flieger zu steigen, ist uns schleierhaft. Die letzten 6 Stunden gehen auch irgendwie rum und wir betreten das kalte Deutschland.

Eine Zugfahrt und unerbitterlichen Kampf gegen die Müdigkeit später erreichen wir Würzburg und wir halten uns tapfer bis zum frühen Abend um dann im Bett zu verschwinden und ausgiebig zu schlafen. Unser Körper weiß irgendwie noch nicht, wo er sich gerade befindet, denn die nächsten Tage treibt es uns jede Nacht aus dem Bett aufs Klo, was ungewohnt ist. 

Um nicht zu viele Urlaubstage schon so früh im Jahr zu nehmen, arbeiten wir sogar am nächsten Tag schon wieder von zu Hause aus und somit sind wir schon wieder ziemlich schnell im Arbeitsmodus, lassen es allerdings noch recht locker angehen. Schließlich soll der Erholungseffekt noch eine Weile anhalten.






Tag 18: noch eine Halbinsel…..

Heute hieß es Abschied nehmen von Dunedin und es sollte mal wieder ein Tag werden, den wir mehrheitlich auf der Straße verbringen würden. Ziel war die Banks Peninsula, südlich von Christchurch und hier speziell die französisch geprägte Ortschaft Akaroa. 

Neuseeland hat mehrheitlich britische Wurzeln und wurde vom Niederländer Abel Tasman 1642 zwar entdeckt, er setzte jedoch niemals einen Fuß auf dieses Land. Erst 1769 betrat James Cook die Inseln und startete erste Annäherungsversuche mit den Ureinwohnern, den Maoris. 1838 erwarb ein französischer Kapitän eines Walfangschiffes Land auf Banks Pensinsula und kehre 2 Jahre später mit französischen Siedern zurück und gründete Akaroa.

Morgen würden wir leider schon wieder nach Hause fliegen und da wir nicht in Christchurch übernachten wollten, war Akaroa die logische Wahl. Das Wetter war, wie so oft an unseren fahrintensiven Tagen, bescheiden und unter diesen Umständen machte uns das Fahren viel weniger aus als bei sonnigem Wetter. 

Nachdem wir den dichten Verkehr Dunedins hinter uns gelassen hatten, gings gemütlich weiter zu den Moeraki Boulders. Hier handelt es sich um am Strand herumliegende Steinkugeln in verschiedenen Vollständigkeitsgraden: ganze Kugeln, halbe Kugeln, Kugeln bei denen eine Ecke fehlt oder Überreste von ehemals vorhandenen Kugeln. Die ortsansässigen Maori glauben, daß es sich bei den Steinen um Überreste der sich in den ersten Kanus befindlichen Besitztümer ihrer Vorfahren handelt, die einst von Polynesien nach Neuseeland gerudert sind. Für eine wissenschaftliche Analyse der Zusammensetzung und Entstehung verweise ich bei Interesse auf Wikipedia

Trotz des Nieselregens war der Strand gut besucht und wir hatten unsere liebe Not damit, um die Selfie-Poser-Grimassenschneider-Steinekletterer herum zu fotografieren, aber mit der Zeit entwickelt man seine ganz eigene Technik dafür. Für die Natur an sich scheint sich keiner mehr so wirklich zu interessieren, die meisten sind nur scharf darauf, Bilder von sich zu haben. Nun gut, dafür haben wir keine 22 Stunden im Flieger gesessen, aber egal, man lernt geduldig zu warten.

Bei unserer Bestandsaufnahme vor ein paar Tagen stellten wir fest, daß wir wohl ein wenig über unsere Platzverhältnisse gelebt und fleißig Souvenire eingekauft hatten, die wir nicht vollständig in unseren Koffern verstauen können. So galt unser Stop in Oamaru nicht etwa der Pinguinenkolonien (tagsüber sowieso eine blöde Idee) sondern der ortsansässigen Post, wo wir knapp 3 Kilo für stolze 114 NZD nach Hause schickten. Der ein oder andere mag sich fragen, warum wir nicht einfach am Schalter bei Emirates Übergepäck bezahlt hätten, aber das ist wesentlich teurer.

Nach einigen Pinkel,- Ess- und Fotopausen kommen wir gegen 17 Uhr endlich in Akaroa an, checken im Bon Accord Backpackers ein und lassen uns vom Hunger entlang der Strandpromenade treiben, wo es eine leckere Fish & Chips Bude gibt. Diese war vor ein paar Jahren abgebrannt und ich war gespannt auf die neue. Kulinarisch waren unsere letzten Tage nicht besonders abwechslungsreich, war dies doch unser 3. Abend in Folge mit Fish & Chips aber damit kann man erstens nicht viel verkehrt machen und außerdem ist der frische Fisch einfach unschlagbar. Danach noch ein Eis zur Verdauung und ein Spaziergang um die untergehende Sonne gebürtig zu verabschieden. 

Den Abend lassen wir gemütlich in der Küche des Bon Accord ausklingen und vernichten unsere letzten Lebensmittelbestände: Schimmelkäse und Cracker, komplementiert von einer vorher gekauften Flasche Wein. Besser könnte es im französisch angehauchten Backpacker nicht laufen. Schweren Herzens schlafen wir ein und freuen uns nicht wirklich auf den letzten Tag unseres Urlaubs.