Donnerstag, 3. Mai 2018

Tag 19: die Heimreise


Ach herje, wie schwer uns doch das Aufstehen heute fiel.

Tommy hatte im Bad eine Personenwage gefunden und damit wogen wir unsere Koffer. Das Ergebnis kam mir sehr spanisch vor; sein Koffer 17kg, meiner 18kg, das fühlte sich definitiv schwerer an. Daß ich mit diesem Gefühl Recht behalten sollte, erfuhren wir später.

Strassentechnisch läuft es in Akaroa ähnlich wie auf der Otago Pensinsula; unten die normale Straße für den alltäglichen Gebrauch, oben die summit road oder der Tourist Drive mit der genialen Aussicht ins Umland und in die verträumten kleinen Buchten. So war der Plan, über die Summit Road zurück nach Christchurch zu fahren und dabei noch einige Fotos zu schießen. Ein toller Plan. Nur leider machte uns der Nebel wieder einen Strich durch die Rechnung, der uns den Ausblick in die Buchten komplett verwehrte. Der Nebel war teilweise so dick, daß wir die Hand vor unseren Augen nicht mehr sehen konnten. Als es dann auch noch heftig zu regnen begann, waren wir uns sicher, daß auch Neuseeland um unsere Abreise trauert.

Heute morgen waren wir übrigens nicht die einzigen Verrückten hier oben: Ein Wohnwagen hatte sich nach hier verirrt und die unruhige Fahrweise des Fahrers machte sehr deutlich, daß er sich auf den engen und extrem kurvigen Straßen bei diesen Wetterverhältnissen nicht sonderlich wohl fühlte. Außerdem begegneten wir noch ein paar todesmutigen Radfahrern, deren Motivation ich nicht mal ansatzweise verstehen kann. Aber die Thematik haben wir ja schon beim Thema Crown Range in Wanaka besprochen. Ich schüttle einfach nur noch mit dem Kopf.

Kurz vor 12 Uhr erreichten wir die Mietstation unserer Autovermietung, gaben das Auto ab und wurden zum naheliegenden Flughafen gefahren. Dort erschraken wir beim Wiegen unserer Koffer, denn Tommys wog plötzlich 20,3kg und meiner 21,5. Das Handgepäck war auch schwerer als die erlaubten 7kg, was aufgrund der dort verstauten Fotoausrüstung nicht weiter verwundert, aber das merkte glücklicherweise niemand. Wir checkten für unseren Inlandsflug nach Auckland ein und vertrieben uns die Zeit bis zum Abflug. 

In Auckland beim check in für den Flug nach Dubai erlebten wir eine wundersame Überraschung beim erneuten Wiegen der Koffer, denn während des Fluges waren die Koffer leichter geworden. Ich hätte mal ein vorher-nachher-Wiegen machen sollen, vielleicht klappt das ja bei den Passagieren auch?

Wir trafen Elva, eine Freundin und ehemalige Arbeitskollegin aus Milford Sound und saßen eine ganze Weile draußen vor dem Café Caravan und quatschten über Gott und die Welt. Sie ist seit einigen Jahren Stewardeß bei Air New Zealand und hat viel zu erzählen.

Tja und dann gehts halt irgendwann in den blöden Flieger und die Tortur beginnt von neuem: 16 Stunden nach Dubai und wir machen kaum ein Auge zu, weil ein paar Reihen vor uns ein Kleinkind einfach nicht zur Ruhe kommt. Die Eltern tun mir leid, versuchen sie doch ihr bestes und kriegen den Kleinen einfach nicht dauerhaft ruhiggestellt. In den kurzen Pausen versuche auch ich ein wenig zu schlafen, aber ich glaube ich habe nur insgesamt maximal 2,5 Stunden Schlaf bekommen (und leider nicht am Stück). Dafür schaue ich alle Hobbit Filme hintereinander, möchte danach aber einfach nichts mehr schauen oder hören. Es reicht und ich will einfach nur raus aus dem Flieger. 

Diesmal haben wir nur knapp 4 Stunden Aufenthalt in Dubai und diese verbringen wir größtenteils mit Rumlaufen. Wie sich die Leute nach langen Flügen gleich wieder in die Flughafensessel knallen können, um dann wieder in einen Flieger zu steigen, ist uns schleierhaft. Die letzten 6 Stunden gehen auch irgendwie rum und wir betreten das kalte Deutschland.

Eine Zugfahrt und unerbitterlichen Kampf gegen die Müdigkeit später erreichen wir Würzburg und wir halten uns tapfer bis zum frühen Abend um dann im Bett zu verschwinden und ausgiebig zu schlafen. Unser Körper weiß irgendwie noch nicht, wo er sich gerade befindet, denn die nächsten Tage treibt es uns jede Nacht aus dem Bett aufs Klo, was ungewohnt ist. 

Um nicht zu viele Urlaubstage schon so früh im Jahr zu nehmen, arbeiten wir sogar am nächsten Tag schon wieder von zu Hause aus und somit sind wir schon wieder ziemlich schnell im Arbeitsmodus, lassen es allerdings noch recht locker angehen. Schließlich soll der Erholungseffekt noch eine Weile anhalten.






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