Mittwoch, 13. März 2019

Lebenszeichen

Die ersten Frühblüher strecken bereits mutig ihre Köpfe aus der kalten Erde und nachdem wir bereits sehr schöne sonnige Frühlingstage erleben durften, werden wir nun von Frühlingsstürmen geplagt. Aber auch diese werden irgendwann vorüber ziehen und dann wird’s auch hoffentlich endlich wärmer.

Wir haben schon länger nichts mehr von uns hören lassen und daher gibt es heute ein paar Zeilen an Euch. Daß wir umziehen werden, hatten wir bereits letztes Jahr erwähnt und dies ist auch der Hauptgrund für die ruhige Zeit hier auf dem Blog. Wir hatten zwei Wohnungen zu leeren und wer schonmal aus zwei Wohnungen eine gemacht hat, weiß um die bestehende Herausforderung. Katja mußte Ende Januar aus ihrer Wohnung raus und dieser Umzug vollzog sich an einem Wochenende wobei wir aber durch die gemieteten Kleintransporter auch gleich die sperrigen Möbel aus Tommys 160km entfernter Wohnung umzogen. Schließlich wollten wir nicht alle fleißigen Helfer mehrmals in Anspruch nehmen. 

Der Rest aus Tommy Wohnung wurde dann im Laufe des Februars durch Thüringen und Bayern gefahren und Stück für Stück in unserer gemeinsamen Wohnung im schönen Main-Spessart untergebracht. Ganz fertig sind wir zwar immer noch nicht, aber zumindest ist nun auch die zweite Wohnung übergeben und nun leben wir nicht mehr auf mehreren Baustellen.

Wenn es die Zeit erlaubt und wir nicht gerade dabei sind die restlichen Kisten zu leeren oder Bilder aufzuhängen, erkunden wir nun unsere neue Heimat, was allerdings momentan mehr daraus besteht, die umliegenden Bau- und Gartenmärkte auszukundschaften weil mal wieder noch was fehlt. Aber das gehört schließlich dazu. Die ersten Samen für Kräuter und ein bißchen Gemüse wachsen bereits auf der Fensterbank und warten darauf, bald ausgesetzt zu werden und sich gen Himmel strecken zu können.
Trotzdem fanden wir am Anfang des Jahres noch die Zeit, ein wenig unserer Leidenschaft der „lost places Fotografie“ zu fröhnen und eine location in Südthüringen zu besuchen. Es handelt sich um eine alte Porzellanfabrik, die seit einigen Jahren leer steht und an deren Vermögenswerten scheinbar niemand mehr interessiert ist. Zumindest drängt sich dieser Eindruck beim Erkunden der Fabrik auf, wenn man an meterhohen Stapeln an Formen und Rohlingen vorbeigeht und sieht, welche schönen Dinge hier damals produziert wurden, angefangen von Haushaltsgegenständen wie Tellern und Tassen, hin zu verspielten und filigranen Porzellanfiguren und industriell eingesetzten Produkten aus dem Bereich Heizung und Sanitär. Selbst die Druckvorlagen für die Verzierung des Geschirrs liegen noch rollenweise im Keller herum und vergammeln. Wenn man bedenkt, daß all diese Dinge erstens mal in liebevoller Arbeit gefertigt wurden und eine Menge Geld Wert waren, kann man sich sentimentaler Gedanken nicht erwehren.


Mit diesem kurzen Update wollen wir uns verabschieden und wünschen Euch allen ein baldiges Ende der grauen Jahreszeit. Übrigens liegt unser Neuseelandurlaub schon wieder ein Jahr zurück und das an sich ist schon erschreckend genug. Vielleicht finden wir ja doch mal das große Loch, das die Zeit zu verschlucken scheint….