Samstag, 28. Juli 2018

Empfehlung: Bunkermuseum in Frauenwald


Heute möchten wir mal eine Empfehlung aussprechen für das Bunkermuseum im schönen Thüringer Wald. Bist Du an Geschichte interessiert, vor allem an deutscher Geschichte? Möchtest Du in Erinnerungen schwelgen und ins Schwärmen geraten beim Anblick alter ostdeutscher Alltagsgegenstände oder Konsumgüter, die damals teilweise nur „unter der Hand“ zu ergattern waren? Interessiert es Dich, wie die Staatssicherheit damals solch einen komplexen Bunker ohne das Wissen der Bevölkerung bauen konnte? Möchtest Du vielleicht mal in einem Bunker übernachten?

Hier findet Ihr Informationen zum Bunkermuseum im Netz, es befindet sich beim Waldhotel „Rennsteighöhe“ und ist gut ausgeschildert. Macht Euch vor Eurem Besuch über die Öffnungszeiten schlau, da man den Bunker nur mit einer Führung besichtigen kann, um dort nicht verloren zu gehen. Eine Führung dauert knappe 45 Minuten (eher länger) und kostet für einen Erwachsenen gerade mal 7 Euro. Wer fotografieren möchte, wird gebeten, eine Fotolizenz von 1,50 Euro zu erwerben.

Bei dem Bunker handelt es sich nicht um einen Gefechtsbunker sondern um einen Bunker, der für die Führungsleute der Bezirkseinsatzleitung des Bezirkes Suhl erbaut wurde. Im Ernstfall hätte die Einsatzleitung dem Ministerium für Staatssicherheit unterstanden. Der Bunker verfügte über modernste Nachrichtentechnik, eine eigene Stromversorgung, Fernschreiber, Funktechnik und weitere Kommunikations – und Lebenserhaltungseinrichtungen. Die Selbstverteidigung der Anlage konnte von der hier stationierten Mannschaft gewährleistet werden. Einer atomaren Einwirkung hätte der Bunker aufgrund der hermetischen Verschlußfähigkeit ebenfalls Stand gehalten, allerdings hätte man bei atomarer Verstrahlung nach spätestens 8 Tagen ebenfalls aufgeben müssen weil der Sauerstoff im Bunker so lange nicht gereicht hätte. Ohne Bestrahlung hätte man ca. 1 Jahr im Bunker überleben und die Führung der Außenwelt übernehmen können.

Sehr positiv zu erwähnen ist die Führung, in unserem Fall durch Christian. Der ein oder andere Gast könnte befürchten, daß es sich bei solchen Veranstaltungen um verherrlichende Führungen handelt, wo über die glorreiche Vergangenheit erzählt wird, wo sowieso alles besser war als heute. Dem ist nicht so. Schon mit einem gewissen Stolz, was damals schon technisch alles möglich war, aber durchaus kritisch über die Hintergründe und die Machbarkeit des Unterfangens (was nützt eine Abschottung von 8 Tagen im Falle einer atomaren Verstrahlung?) wird sachlich über den Bau, die Umstände und das Leben im Bunker berichtet. Besonders interessant dabei sind die Anekdoten, aber auch Erfahrungsberichte aus der Bevölkerung, die damals im besten Falle geahnt hatten, daß da im Wald etwas sein mußte oder die als Wanderer an den Toren standen und nach zu langem Schauen nett aber bestimmt von „unauffälligen, plötzlich aus dem Wald erscheinenden Wanderern“ zum Weitergehen animiert wurden.

Wer in der DDR groß geworden ist, weiß daß in vielen Bereichen Mangel herrschte oder daß man gewisse Dinge nur über Beziehungen bekommen konnte. So ist es bis heute rätselhaft, wie all das Material herbeigeschafft werden konnte, um diesen Kolos an Betonbunker zu bauen. Der Witz „Du bestellst 10 Säcke Zement und bekommst 2“ zauberte ein Schmunzeln über das Gesicht der Kenner weil es eben genauso funktionierte. Man wunderte sich damals vielleicht, wo die anderen 8 Säcke hingekommen waren; steht man in diesem Bunker, kann man sich gut vorstellen, wie überall abgezwackt wurde.

Der Bunker wurde nach der Grenzöffnung schnell entdeckt und leer geräumt, leider größtenteils auch kleingehauen und die Inneneinrichtung zerstört. Alles was heute an Einrichtungsgegenständen und technischer Ausstattung vorhanden ist, wurde in mühevoller Kleinarbeit gesammelt und teils von Privatspendern zur Verfügung gestellt um ein authentisches Bild von damals zu gewährleisten.





Freitag, 27. Juli 2018

Ein langes Wochenende in Rom (Mai) Teil 2

Mit dem Kauf eines Colosseo Tickets ist in den meisten Fällen auch der Eintritt für das nebenan liegende Forum Romanum mit inbegriffen und so war dies am 2. Tag unsere erste Anlaufstelle. Ein Forum war im römischen Reich ein Platz, der das politische, wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Zentrum des Ortes bildete. Das Forum Romano ist das älteste römische Forum und Mittelpunkt der oben genannten Gesellschaftsbereiche (Politik, Wirtschaft, Kultur, Religion). Umgeben ist das Forum von den drei Stadthügeln Kapitol, Palatin und Esquilin. Das Kapitol entwickelte sich mit der Zeit zu einem wichtigen Hügel auf dem viele der Kaiser residierten und dort immer größere Prachtbauten errichteten. Auch befand sich dort der wichtigste Tempel des antiken Roms, das Capitolium. Als das sakrale Zentrum Roms und damit des gesamten Römischen Reiches gewann das Kapitol auch an politischer Bedeutung. Das englische Wort capital für Hauptstadt spiegelt diese Bedeutung noch heute wieder.

Die schiere Größe der Ausgrabungsstätte Forum Romanum ist überwältigend und dabei sind sicherlich noch nicht alle ursprünglichen Gebäude und Anlagen freigelegt. Viele andere wurden im Laufe der Jahrhunderte entweder mutwillig oder durch den Einfluß des Wetters zerstört. Wer an römischer oder bautechnischer Geschichte interessiert ist, kann sich hier tagelang recht gut beschäftigen und sich der Historie jedes einzelnen Hauses, Tempels oder Platzes widmen.  Die meisten allerdings, und da schließen wir uns mit ein, überqueren das riesige Gelände und versuchen so viel wie möglich von seiner Imposanz und Gewaltigkeit aufzunehmen. Es bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf die Ausgrabungsstätte, die einen beeindruckenden Einblick erlaubt in eine längst vergessene Epoche unserer Zeitgeschichte, die uns als Menschen der Neuzeit deutlich machen kann, wie winzig und unbedeutend wir doch eigentlich sind und wie fortschrittlich die Menschen bereits damals waren. Zumindest haben viele dieser Gebäude dem Lauf der Zeit besser Stand gehalten als manche Bauten der Neuzeit.

Für diesen Nachmittag hatte ich wieder skip-the-line tickets gebucht und zwar für den Petersdom im Vatikan. Eigentlich zahlt man als Besucher keinen Eintritt für den Petersdom, allerdings ist die Warteschlange oft so lang, daß sie sich einmal komplett um den Petersplatz schlängelt. Mit den Tickets waren wir innerhalb von 5 Minuten drin und bekamen außerdem noch einen audio guide mit interessanten Fakten und Geschichten. Wie bereits erwähnt, war dies mein dritter Besuch in Rom, allerdings hatte ich es bisher noch nicht weiter als bis auf den Petersplatz geschafft. Und wenn ich nun schon mal im Petersdom war (es muß wohl nicht erwähnt werden, daß es dort sehr voll war) wollte ich auch hoch hinaus. Und zwar in die Kuppel des Petersdoms. 
Für die Besteigung der Kuppel gibt es zwei Möglichkeiten und ja, es handelt sich um eine Besteigung. Es gibt zwar einen Fahrstuhl, der allerdings aufgrund der Enge nicht bis ganz nach oben fahren kann. So zahlt man entweder 8 Euro für den kompletten Aufstieg oder 10 Euro um die ersten paar Meter mit dem Aufzug zurückzulegen. Tritt man aus dem Fahrstuhl heraus, befindet man sich noch im inneren der Kuppel und kann direkt in den Dom und auf die Menschenmassen schauen. Danach heißt es nur noch, Stufen, Stufen und nochmal Stufen erklimmen. Es ist eng und je weiter man noch oben kommt, desto weniger Platz hat man im Kopfbereich, da sich eine Kuppel nach oben hin verengt. Da man leider nicht der einzige Besucher ist, quält sich eine lange Schlange an Besuchern die Kuppel hinauf, was es schwierig mit dem Anhalten macht. Für meine asthmastrapazierte Lunge, gepaart mit Platzangst eine super Kombination. Oben angekommen war ich dankbar für das frische Lüftchen, das meine naßgeschwitzten Klamotten trocknete und genoß die Aussicht für die sich die Quälerei definitiv gelohnt hatte.

Hier noch ein paar Zahlen: Insgesamt hat man 551 Stufen zu überwinden. Abschnitt 1 hat 231 Stufen und kann mit dem Aufzug genommen werden (kostet eben mehr). Man befindet sich bereits in 45 Meter Höhe auf der inneren Aussichtsplattform. Abschnitt 2 erfolgt nur mit eigener Muskelkraft; für diese 320 Stufen gibt es keinen Aufzug. Es geht hinauf zu 117 Metern! Hier gibt es einen interessanten Erfahrungsbericht und einige Bilder über die Enge in der Kuppel. 

Anschließend stand ich noch ca. 10 Minuten für die Toilette an - das geduldige Anstehen lernt man in Rom auf alle Fälle, denn hierfür gibt es keine skip the line tickets. Hinunter zur Engelsburg und über die Engelsbrücke ging es anschließend über den Tiber und in ein Restaurant wo es mal wieder Pizza gab.

Für den dritten Tag hatten wir keine Verpflichtungen in Form von vorgebuchten Tickets und so ließen wir uns einfach treiben und klapperten bei der Hitze einige der Sehenswürdigkeiten ab: die Spanische Treppe war bereits am Vormittag gut besucht und was die Leute dort eigentlich tun, entzieht sich meinem Verständnis, aber egal. Es scheint ein must-do zu sein, auf dieser Treppe zu sitzen und dusselig in seine Kamera zu schauen und so tut es eben auch jeder. Anschließend besuchten wir noch den Trevi Brunnen, von dem ich es das erste Mal schaffte, Bilder zu ergattern. Das lag aber nicht etwa daran, daß er von den Besuchermassen verschont geblieben wäre. Im Gegenteil. Aber ich drängelte mich einfach mal nach vorn und fand sogar einen Sitzplatz groß genug, um ein Familienfoto zu schießen. 

Das Pantheon, welches ich noch immer für eines der beeindruckendsten Bauwerke Roms halte und Piazza Navona waren die nächsten Stationen.  Das Pantheon galt lange Zeit als die größte Kuppel der Welt und ist eines der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen Antike. Vielen Besuchern ist nicht bewußt, daß es sich um eine Kirche handelt und plappern munter drauf los, während im Inneren des Gebäudes Gottesdiente stattfinden. Ab und an gibt es mal ein offizielles „Schusch“ um die Besucher zur Ruhe zu ermahnen. Wie auch in allen anderen Gotteshäusern Roms achtet man darauf, keiner Dame freien Einlaß zu gewähren, die ihre Schultern entblößt. Warum man hingegen kurze Röcke und Hosen nicht anstößig findet, habe ich bis heute nicht verstanden.

Die Piazza Navona war früher ein Stadion für athlethische Wettkämpfe. Nach und nach kamen Häuser und Kirchen hinzu und oftmals wurden Fundamente und Mauern des Stadions mit verbaut, weshalb sich auch die Form des Stadions bis heute erhalten hat und sichtbar ist. Bekannt ist der Platz für seine herausragenden Brunnen, wobei der Vierströmebrunnen (Fontana die Quattro Fiumi) der bekannteste ist. Vier männliche Figuren symbolisieren die größten Ströme der damals bekannten vier Kontinente (erbaut 1649): Donau, Nil, Ganges und Rio de la Plata. Die zwei anderen Brunnen jeweils an den Enden des Platzes sind im Süden der Fontana del Moro und im Norden der Neptunbrunnen.

Bereits in der Vergangenheit war der Piazza Navona ein beliebter Platz für Märkte, Feste und Messen und das hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Der Markt wird stark von Touristen frequentiert und deshalb findet man hier unzählige Souvenirstände und vor allem Maler, die ihre Werke verkaufen, wobei ich in den meisten Fällen bezweifle, daß es sich hierbei um Eigenwerke handelt. Aufgrund der starken Ähnlichkeit vieler Gemälde gehe ich davon aus, daß es sich um Drucke handelt, die als Handarbeit verkauft werden. Schön sind sie trotzdem.

Anschließend machten wir noch einen Abstecher beim Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II, dem Nationaldenkmal für Viktor Emanuel II. Gewidmet ist es dem ersten König des neugegründeten Königreichs Italien und beherbergt u.a. auch ein Grabmal des unbekannten Soldaten und den Altar des Vaterlandes, Tag und Nacht bewacht von zwei Soldaten. Dort befindet sich auch eine ewige Flamme, die die Erinnerung an besondere Personen oder Ereignisse wachhalten soll.

Es war zwar noch Zeit für unzählige weitere Entdeckungstouren aber nach drei Tagen Dauerhitze und ständigem auf-den-Beinen-sein waren wir kaputt. Wir machten uns auf den Nachhauseweg zu unserer Ferienwohnung und genossen noch ein abschließendes Abendessen bevor es am nächsten Tag erst wieder mit dem Bus von Termini zum Flughafen ging und von Rom Ciampino zurück nach Nürnberg.



Ein langes Wochenende in Rom (Mai) Teil 1


Kennt Ihr das auch? Die To-Do Liste wird immer länger, die Anzahl der Verpflichtungen leider auch und obwohl man sich nicht der Tatenlosigkeit schuldig macht, läßt sich der Berg einfach nicht abarbeiten. Wenn nicht, beneide ich Euch und sollte mal bei Euch in die Zeitmanagement Lehre gehen. Falls ja, tja dann muß ich nicht viel mehr erzählen, Ihr kennt es selbst nur zur Genüge.

Nachdem ich Euch indirekt die Begründung dafür geliefert habe, warum in den letzten Wochen auf diesem Blog nicht viel passiert ist, möchte ich gleich einen Bericht nachschieben. Schließlich will ich mir nicht nachsagen lassen, daß es zwar zum Jammern, nicht aber zum Schreiben gereicht hat.

Denn an Ausflügen und Ereignissen hat es definitiv nicht gemangelt, Tommy und ich sind regelmäßig unterwegs und genießen die Wochenenden bei verschiedensten Aktivitäten. Das vorbildliche Sommerwetter hat auch allerlei Anlaß dazu gegeben. Eine kleine Zusammenfassung folgt vielleicht später noch. Heute aber soll es um unser verlängertes Wochenende Mitte Mai in Rom gehen, welches wir mit meiner Familie anläßlich eines runden Geburtstages meiner Mum dort verbracht haben, wobei ich die Erwähnung von Zahlen und damit einhergehenden Ärger mit der Jubilarin strikt vermeide.

Mit Ryanair flogen wir von Nürnberg aus nach Rom Ciampino. Wer die Preisgestaltung von Ryanair ein wenig kennt, weiß daß die günstigen Preise nicht vom Himmel fallen. In diesem Fall lag es an der Abflugzeit 06:50 Uhr. Mein Bruder wohnt in Nürnberg und so verbrachten wir alle die Nacht in seiner Wohnung, quälten uns nach nur ein paar Stunden Schlaf aus dem Bett, von der Couch oder der Luftmatratze und machten uns ohne Frühstück auf den Weg zur U-Bahn, die uns direkt zum Flughafen brachte. Ich hatte für uns alle Priority Boarding gebucht, damit wir unser 2. Gepäckstück auch sicher mit in den Flieger nehmen konnten und es nicht am Gate abgeben mußten. Der weiter angepriesene Vorteil, als erster in den Flieger steigen zu können, verpufft in der Bedeutungslosigkeit, wenn man als erster in den Aufenthaltsraum gelangt, sich dort aufgrund der noch langen Wartezeit einen Sitzplatz sucht um sich später hinter die später angekommenen Passagiere ohne Priority Boarding in die Schlange zu stellen. Totaler Käse, aber wie gesagt, zumindest hatten wir unser Gepäck beisammen und mußten es nicht später erst an der Gepäckausgabe abholen.

Der Flug selbst ähnelte einer Verkaufsveranstaltung und zwischendurch konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Ja okay, Getränke und kleine Snacks sind nicht im Preis inbegriffen, das ist vollkommen okay. Als dann aber in aller Hektik, der kurzen Flugzeit geschuldet, der Trolley mit den zollfreien Waren durch den engen Gang geschoben wurde und kurz vor der Landung auch noch Lose zur Unterstützung irgendeiner Ryanair unterstützen Charity verkauft wurden, empfand ich es nur noch als störend, kommt doch der Fluggast nicht wirklich zur Ruhe.

In Rom angekommen hatten wir noch Zeit bis der von mir gebuchte Shuttle zum Hauptbahnhof Termini abfuhr und so frühstückten wir erstmal genüßlich und fuhren anschließend im klapprigen Bus durch den zunehmend chaotischer werdenden Verkehr. Ich war bereits zweimal in Rom und fungierte daher als Reiseleitung. Bereits im Vorfeld hatte ich Tickets für zwei der zahlreichen Römer Sehenswürdigkeiten gebucht, um das lange Anstehen zu vermeiden (die sogenannten skip the line tickets). Für diesen Nachmittag hatte ich die Tickets für das Colloseum besorgt und so fuhren wir (mit einigen Stops und Umwegen) erstmal zur Unterkunft um unser Gepäck loszuwerden und anschließend zu einem der bekanntesten und auffälligsten Bauwerke der Menschheitsgeschichte.
Im Kolosseum (Colosseo) selbst war noch immer viel los aber nichts im Vergleich zu den Menschenmassen um die Mittagszeit. Wir ließen uns Zeit um das Prachtwerk auf uns wirken zu lassen und konnten dabei leider nur Blicke in die Katakomben und die oberen Stockwerke erhaschen, da sie nur mit einer geführten Tour besichtigt werden können. Das Kolosseum ist selbst heute noch das größte jemals gebaute Amphitheater und faßte damals bis zu 50.000 Zuschauer. Hier fanden Veranstaltungen zur Belustigung und Unterhaltung des Volkes statt aber auch grausame Hinrichtungen von Christen und Verurteilten. Laut Wikipedia gilt das Kolosseum seit dem Jahre 1999 auch als Monument gegen die Todesstrafe und wird seither immer dann für 48 Stunden in bunten Farben angestrahlt, wenn ein Todesurteil ausgesetzt oder die Todesstrafe in einem Land abgeschafft wird.

Mit dem Abendessen gestaltete es sich etwas schwieriger als sonst, schließlich ist es wesentlich einfacher, die Vorlieben von zwei Reisenden unter einen Hut zu bekommen als von fünf. So verbrachten wir jeden der 3 Abende recht ausführlich damit, ein ansprechendes Restaurant zu finden, bei dem man nicht gleich sein komplettes Budget ausgibt. Was man in Sachen Essen in Rom wissen sollte: Bier ist wahnsinnig teuer, eine Flasche unter 8 Euro ist selten und für ein großes Glas kann man schon mal 10 Euro aufwärts löhnen. Fleischgerichte können ebenfalls teuer zu Buche schlagen und werden, für den Deutschen, recht ungewöhnlich serviert: das Steak fristet oft ein recht einsames Leben auf dem Teller ohne die bekannten Beilagen und wenn es Glück hat, leistet ein Salatblatt Gesellschaft. Das typische Schnitzel sucht man meist vergeblich auf der Speisekarte. Wer Pizza nicht mag, hat es schwer in Italien. Dafür ist das Eis Weltklasse und bei der Hitze kann man sich ganz gut auch davon ernähren.

Mit Unterkünften habe ich bereits meine Erfahrungen in Rom gemacht und sie waren nicht unbedingt die besten. Schaut man im Internet nach Unterkünften, werden zahlreiche Bed&Breakfast und andere Typen aufgezählt. Was man dabei aber nicht erkennt: es handelt sich hier mehrheitlich um private Wohnungen, wo Mieter oder Vermieter (das ist nicht immer so leicht zu erkennen) einfach ein oder mehrere Zimmer ihrer Wohnung untervermieten um sich ein paar Euro dazu zu verdienen. Diese zu finden ist oft schon ein Abenteuer für sich. Steht man dann vor dem richtigen Haus hat man die Auswahl unter zahlreichen meist unbeschrifteten Klingelschildern. Das versprochene Frühstück entspricht so gar nicht unseren Vorstellungen von einem Frühstück, schließlich bekommt man (wenn man Glück hat) eine Tasse Kaffee, Tee oder einen Orangen Saft, dazu kleine süße Teilchen, Zwieback oder andere Gebäckstücke, alle fein säuberlich extra in Plaste verpackt, gekauft in einer günstigen Großverpackung. Bekömmlich ist anders.

Da ich unter fewo.de eine Ferienwohnung gebucht hatte, war bei uns vieles anders. Wir hatten eine riesige Wohnung für uns alleine mit zwei Zimmern mit jeweils einem Doppelbett und ein Einzelzimmer. Die Wohnung war für mehr Leute ausgeschrieben, man hätte bei Bedarf also noch Sofas ausgezogen oder andere Betten hinzugestellt. Ein riesiges Wohnzimmer, zwei Bäder und eine mit einigen Gerätschaften ausgestattete Küche gaben uns genügend Platz und erlaubten es uns auch, unser Frühstück ausgiebig zu genießen. Die Wohnung befindet sich in der Nähe der Metro Station Valle Aurelia, die sich wiederrum nur ein paar Stops entfernt in der Nähe des Vatikans befindet.  Das Shopping Centre nur ein paar hundert Meter entfernt lieferte alles, was man für ein Genießer Frühstück braucht. Eine Kaffeemaschine im herkömmlichen Sinn kennen die Italiener als Expresso Trinker nicht und somit nahm die Zubereitung des Kaffees für 4 Kaffeetrinker im Expresso Maker (den man auf den Herd stellt) jeden Morgen einige Zeit in Anspruch.

.....in Teil 2 gehts weiter