Montag, 16. April 2018

Tag 16: Schon wieder Wasserfälle und Nebel


McLean Falls
Der Tag beginnt an den Niagara Fällen mit dem typischen Humor der Kiwis. Denn hier handelt es sich nicht wirklich um Wasserfälle, die Höhe würde ich schätzen mit mhm Moment, naja sagen wir mal, ganz großzügig vielleicht 10cm und warum dem Namensgeber gerade die Niagara Fälle in Nordamerika in den Sinn gekommen sind, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Auf jeden Fall dürfte er damit jedem Besucher ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern und das ist doch viel Wert.

Die McLean Falls, die wir uns anschließend anschauen, zählen aber definitiv zum Kaliber Wasserfall und der dazugehörige Spaziergang durch den neuseeländischen Regenwald ist eine willkommene Abwechslung von all den Stränden. Hier toben wir uns aus mit Stativ, Graufilter und dergleichen und treiben die Selfie Fraktion in den Wahnsinn, die es zwar überhaupt nicht stört, andere warten zu lassen, es selbst aber nicht ertragen kann, vielleicht auch mal etwas länger für ein Bild anstehen zu müssen.

Purakaunui Falls
Die Cathedral Caves lassen wir links liegen, obwohl wir sie aufgrund von Ebbe sogar anschauen könnten, aber leider drängt, wie so oft, die Zeit. Auch am Lake Wilkie fahren wir vorbei weil der nicht so wirklich spannend ist. Nicht so spannend wie die Purakaunui Falls, wo die Wassermassen 20 Meter über 3 Stufen nach unten donnern. Obwohl man heute auch nicht wirklich von Wassermassen sprechen kann, im Gegenteil; hier hat es wohl längere Zeit nicht geregnet denn hier wird nicht besonders viel Wasser transportiert und dementsprechend mickrig kommt der Wasserfall daher.

Die nächste Enttäuschung dann am Florence Hill Lookout, wo man normalerweise einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Buchten hat, dieser heute auch sicherlich vorhanden ist, aber leider hinter dicken Nebelschwaden versteckt liegt. Wir warten ein paar Minuten und nutzen die Gelegenheit, über unsere Tüte Kekse herzufallen aber der Nebel will uns den Gefallen nicht tun und so fahren wir eben weiter zum Highlight der Catlins, dem Nugget Point mit seinem kleinen Leuchtturm. 

Nugget Point
Nugget Point Lighthouse
Mit dem Nebel ist das heute so eine Sache, er kommt und geht und mag sich nicht so recht entscheiden. Das sieht vielerorts richtig gespenstig und mystisch aus und man wäre wirklich nicht erstaunt, wenn irgendwelche Fabelwesen aus den dichtbewachsenen Wäldern oder hinter den einzelnstehenden windgebeutelten Bäumen hervortreten würden. Am Nugget Point hingegen hätten wir gut und gern auf den Nebel verzichtet, da er uns nicht nur die Sicht auf den Leuchtturm genommen hat sondern auch auf den Grund der Namensgebung für diesen Ort; nämlich die im Wasser liegenden Felsformationen, die mit ein wenig Fantasie nach Goldklumpen aussehen. Wenn man die vielen, im Internet umherschwirrenden, tollen Fotos von diesem Ort im Kopf hat, kann man sich einfach nur schwarz ärgern, selbst keins wegen der fehlenden Sichtbarkeit schießen zu können. Aber so ist das eben mit der Natur, man kann sie nicht beeinflussen und kann die Dinge einfach nur so hinnehmen wie sie sind.

Nugget Point Beach
Es ging zurück in die Zivilisation und nach Dunedin, genauer gesagt auf die Otago Peninsula; noch so ein Geheimtipp von mir und von vielen Touristen (zum Glück) vernachlässigt. In Portobello besaßen wir eine Reservierung für den Portobello Village Park wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen würden. 

Da unsere Abreise immer näher rückte und unser Mietwagen nicht im idealen übergabefähigen Zustand war, entschlossen wir uns, diesen komplett leer zu räumen und mal gründlich zu sortieren, ein wenig sauberzumachen und uns einen Überblick darüber zu verschaffen, ob wir all unsere Habseligkeiten auch wieder nach Hause bringen würden. Ergebnis dieser Aktion war eine komplett vollgestopfte cabin und ein unter Klamotten, Tüten und Taschen verstecktes Bett, welches erstmal ausgegraben und wiederentdeckt werden wollte. 

Chaos!
Da ein solcher Organisations- und Packaufwand extrem anstrengend und kräfteraubend ist, gönnten wir uns anschließend Fish&Chips und aßen diese gemütlich am Wasser, umzingelt von gierenden Möwen. Viele Besucher kommen für die Pinguine und eigentlich wollten wir heute abend auch noch welche irgendwo am Strand beobachten, aber irgendwie waren wir zu faul. Wir wollten einfach nur entspannen und nicht ständig unterwegs sein und so blieben wir den Abend zu Hause und betrachteten Fotos, schreiben Tagebuch usw. 

Daß dies eine sehr gute Entscheidung gewesen war, stellte sich später heraus als bei anbrechender Dunkelheit ein so extremer Regenguß auf die Erde niederprasselte, daß man das Ende der Welt hätte befürchten können. Man stelle sich vor, wir an einem Strand, bei Weltuntergangswetter.. 









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