Mittwoch, 4. April 2018

Tag 13: herzliches Wiedersehen

Ohne große Eile standen wir heute morgen auf, frühstückten und sortierten mal wieder das Chaos in unseren Koffern. Tommy hatte gleich ein Erlebnis der besonderen Art, als er das Wolkenspiel über dem See fotografieren wollte und von einem Bauarbeiter von der anderen Straßenseite begrüßt wurde. Diese netten Überraschungen verfolgten uns noch den ganzen Morgen als wir den Mount Iron am Stadtzentrum bestiegen und zahlreichen Einheimischen begegneten. Meist ältere Leute in allerbester Laune, die unserer Vermutung nach diesen Berg jeden Tag im Rahmen ihres Fitnessprogramms besteigen, grüßten uns alle und der ein oder andere verwickelte uns sogar in kleine Gespräche übers Wetter, über Neuseeland und darüber wo wir herkamen. Alles total relaxt und entspannt. Erst später auf dem Rückweg gesellten sich mehr und mehr Touristen zu den Läufern und die Begrüßungen ließen nach. 

Oben angekommen findet man ein Schild, auf dem wieder berühmte hashtags für Wanaka vorgeschlagen werden (da war wohl ein gewitzter Marketingmensch am Werk), aber nach hier oben verirren sich dann doch nicht ganz so viele Leute wie an den See für den Baum, wahrscheinlich weil der Aufstieg mit etwas mehr Aufwand verbunden ist. 

Wir bemerkten sofort, daß es heute viel wärmer war als gestern und wechselten unten am Auto erstmal unsere Klamotten. Unser Ziel heute war Te Anau und dafür mußten wir zum dritten Mal über die Crown Range in Richtung Queenstown fahren. Wir machten noch einen kleinen Abstecher nach Cardrona (im Winter ein überlaufenes Skigebiet) und die Aussicht war Klasse. Allerdings kam hier oben schon wieder Nebel auf und auf der steilen Schotterstraße kam unser kleiner Mazda ganz schön ins Schwitzen, deswegen fuhren wir gar nicht bis ganz nach oben. 

Kurz vor Queenstown bogen wir ab in Richtung Piopiotahi (Milford Sound) und auf State Highways 6, 97 und 94 gings nach Te Anau. Dort waren wir für 18 Uhr zu einer Bootsfahrt auf Lake Te Anau verabredet und so wollten wir auf keinen Fall zu spät kommen. Gegen 17 Uhr erreichten wir den Ort und Tommy bekam eine Blitz-Stadtführung. Die beinhaltete eigentlich nur das Schlappen von Souvenirshop zu Souvenirshop, schließlich könnte es ja was geben, was wir bisher noch nicht gesehen hatten (unwahrscheinlich aber nicht unmöglich). 

Te Anau ist die letzte Ortschaft vor Milford Sound, wo ich viele Jahre gearbeitet habe und so habe ich natürlich sehr viel Zeit während meiner freien Tage meist in Te Anau oder in Queenstown verbracht. Meist aber in Te Anau, da ich Queenstown wie bereits erwähnt nie besonders leiden konnte, weil ich dort meistens den Touristen wieder begegnet bin, die mich auf dem Boot schon genervt hatten und das kann man an seinen freien Tagen nun wirklich nicht gebrauchen. Te Anau ist deshalb neben Milford Sound meine zweite Heimat, was natürlich größtenteils auch mit meinem besten Freund Max und seiner Familie zu tun hat, die hier wohnen. Mit Max habe ich in Milford gearbeitet und seine Frau und Sohn habe ich viele Male getroffen, mit ihnen Weihnachten gefeiert und dabei ihren Sohn aufwachsen sehen, der mir inzwischen über den Kopf gewachsen ist. 

Max arbeitet inzwischen nicht mehr fest in Milford sondern mal hier und mal da und heute eben auf einem Boot (der Faith) auf Lake Te Anau und hat uns zur 18 Uhr Fahrt eingeladen. Wir sind schon früher an der Anlegestelle und ich halte Ausschau nach Max, den ich auch sehr schnell erkenne und wir begrüßen uns nach all diesen Jahren so herzlich und vertraut, als hätten wir uns erst seit ein paar Wochen nicht mehr gesehen. Für die cruise sind nur 3 andere Passagiere anwesend sowie Harry, der das Boot normalerweise fährt; wahrscheinlich haben sie sich nicht richtig abgesprochen oder Harry hatte Langweile, das kommt bei den älteren Herrschaften schon mal vor. Es gibt drinks und kleine Knabbereien und jeder redet mit jedem. Eine richtig tolle Atmosphäre, die man auf keinen Fall auf einem Boot der Konkurrenz bekommen kann, wo man im Rahmen der Massenabfertigung mit 100 anderen Leuten auf das Boot gefercht wird. 

Nach dem Anlegen fahren wir zu Max nach Hause, wo bereits seine Frau Izumi auf uns wartet, die mit dem Sohnemann japanische / asiatische Spezialitäten zubereitet hat. Harry kommt später auch nochmal vorbei und hilft uns, die Unmengen von Speisen zu verzehren. Wie ich es von Max nicht anders kenne, reden wir über Gott und die Welt und Tommy fühlt sich auch gleich sehr wohl. Riku hat sein Zimmer geräumt so daß wir dort schlafen können und so gehen wir nicht allzu spät ins Bett, schließlich soll es morgen nach Milford Sound gehen, wo wir gleich die erste Cruise 8:55 nehmen wollen.





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