Mittwoch, 21. Februar 2018

Tag 2: Ein Besuch bei den Hobbits

Bevor wir Opoutere den Rücken kehrten, wanderten wir in den Neuseeländischen Regenwald auf dem "Summit Walk" direkt neben der Einfahrt zum YHA. Der untere Teil war typischer Kiwi Wald mit grossen Farnen und gigantischen Bäumen, entweder so breit dass es mehrere Personen gebraucht hätte, sie zu umarmen oder mit deart komisch gewachsenen Wurzeln, dass man gar nicht sagen konnte, wo die Wurzeln alle herkamen. Mehrere von den Bäumen wuchsen auf grossen Felsen und ein Schild informierte den interessierten  Wanderer, dass die Bäume in grossen Trockenperioden benötigte Feuchtigkeit aus diesen Felsen beziehen. Je weiter wir nach oben kamen, desto mehr Farne und weniger Bäume säumten den Weg und wir kämpften uns durch recht hohes, noch nasses Gras. Oben hat man nicht sehr viel Ausblick, da die Vegetation sehr hoch gewachsen ist, aber ein paar Lichtblicke kann man geniessen.

Anschliessend fuhren wir Richtung Matamata, stoppten aber nochmal kurz in Waihi Beach, was man wohl zu Recht als die Goldgräber Hauptstadt bezeichnen kann. Obwohl ich dieses Privileg eigentlich mehr der Otago Region auf der Südinsel zuschreiben würde, aber hier in Waihi betreibt man die Goldsuche professionell und baut in einer Goldmine ab (in Otago hat man eher in den Flüssen danach geschürft). Ich stellte Tommy dem inzwischen zum Klassiker gewordenen Tip Top Eis vor und dieses schafft es nun fast jeden Tag auf unseren Speiseplan.

In Matamata angekommen, sieht man gleich warum all die Besucher ihren Weg in diese vor einigen Jahrzehnten komplett unbekannte Stadt finden. Die Touristinfo sieht aus wie eine kleine Hobbithöhle und man wird begrüsst mit "Welcome to Hobbiton". Die Hobbittour hatten wir bereits in Deutschland gebucht, weil die Touren fast komplett ausgebucht waren. Wir fuhren zum Shire's Rest Cafe, fanden gerade noch so einen Parkplatz (die Parkkünste vieler Touristen lassen zu wünschen übrig, viele Asiaten und Inder reisen als Grossfamilie und fahren in Minivans durchs Land, können aber nicht wirklich damit umgehen) und traten die vorletzte Tour um 17:10 Uhr an.

Man kann Hobbiton nur in einer Tour besuchen und im Sommer muss man unbedingt vorbuchen, weil alles ausgebucht ist. Man fährt mit dem Bus auf die Alexander Farm hinaus und bekommt währendessen interessante Informationen darüber, wie Peter Jackson damals diesen Ort gefunden hat und wie die Dreharbeiten zu Herr der Ringe und der Hobbit verlaufen sind. Danach wird man abgesetzt und läuft mit einem Guide durch das Gelände.

Die Tour ist zwar mit 50 Leuten recht gross, aber man bekommt genug Zeit zum Fotografieren und die Leute sind alle sehr nett und grösstenteils auch rücksichtsvoll, so dass man sogar Bilder ohne fremde Leute bekommt. Ich war total begeistert von der Tour und wurde positiv überrascht. Zu meiner Zeit in Neuseeland habe ich die Tour nie machen wollen weil ich nicht überzeugt davon war, dass es genug zu sehen gibt. Und das gab es ja damals eigentlich auch nicht, denn nach den Dreharbeiten zu Herr der Ringe wurde fast alles abgerissen und nur ein paar wenige Hobbithöhlen verblieben. Für den Hobbit wurde wieder alles aufgebaut und man einigte sich mit der Alexander Familie, dass man diesmal alles stehen lassen würde. In die Höhlen kann man deswegen immer noch nicht rein, weil alle Innenaufnahmen in den Wellington Studios gedreht wurden aber immerhin ist das gesamte Dorf mit ca. 44 Hobbithöhlen erhalten geblieben. Die Gärten und Grünanlagen werden von einer Herrschar von Gärtnern gehegt und gepflegt und man merkt einfach, dass hier Leute mit viel Herzblut an die Sache rangehen. Naja und die Tatsache natürlich, dass die Alexander Familie inzwischen nicht mehr vom farming leben muss, trägt natürlich auch dazu bei dass man sich ganz besonders viel Mühe mit Hobbiton gibt. Zum krönenden Abschluss gibt es noch ein Getränk im "Green Dragon" wo die Hobbits gerne mal die ein oder andere Nacht durchfeiern und danach gings zurück zum Shire's Rest Cafe. Die Tour dauerte
knappe 2,5 Stunden und hat sich definitiv gelohnt!

Wir fuhren die 20 km zurück nach Matamata zu unserer Unterkunft (Horse Jockey & Inn, eine Bar) und vergingen fast in unserem stickigen Zimmer. Eine kurze Bewertung der Unterkünfte werde ich übrigens in separaten Beiträgen vornehmen.

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