Samstag, 23. September 2017

Auszeit an der Nordsee Teil 3

Den nächsten Vormittag verbrachten wir in Tönning im Multimar Wattforum, (umgeben von einer Schulklasse mit hoch interessierten Schülern, zumindest was das Betätigen der zahlreichen Knöpfe oder das Erzeugen einer künstlichen Ebbe/Flut Umgebung anbelangte), dem Informationszentrum für den Nationalpark Wattenmeer in Schleswig-Holstein.
Komischerweise interessierte ich mich vorallem für den Wattwurm weil ich mit einem meiner Kollegen beim Kaffee schon mehrere Gespräche über den Sinn des Bestehens der Wattwürmer geführt habe (es bleibt unser Geheimnis, wie wir zu solchen Themen kommen….) und ich konnte ihm inzwischen Rede und Antwort stehen. Außerdem erfuhren wir hier nicht nur den Namen der bereits erwähnten Lahnungen sondern auch den Sinn und Zweck dieser Einrichtungen.

Einige Stunden später hieß unser Ziel Brunsbüttel, wo die Autofähre nach Cuxhaven ablegt und uns somit einen großen Umweg ersparte. Den Tipp erhielten wir in Kummerfeld und wir nahmen ihn dankend an. Die Überfahrt mit der Elb-Link Fährgesellschaft dauert ca. 1 Stunde und kostete 33 EURO. 

Den unspektakulärsten Übernachtungsplatz fanden wir dann in Cuxhaven in Gestalt eines einfachen Wohnmobil Parkplatzes, wo wir einige Nachbarn antreffen würden. Für den Abend hatten wir noch Glück, konnten wir doch ungestört unser Abendessen zu uns nehmen und einen ausgedehnten Verdauungsspaziergang nehmen aber nach dem Schlafengehen setzte der Dauerregen ein und blieb die ganze Nacht bei uns. Das Aufstehen ging daher auch viel schneller von statten als normalerweise und das übliche Frühstück fiel auch buchstäblich ins Wasser. Kurz bevor um 9 Uhr die Kurtaxe eingesammelt wurde, machten wir uns vom Acker, um nur wenige Meter später vor einem Bäcker zu parken und dort (zusammen mit einigen anderen Campern) ausgiebig zu frühstücken. Das Sightseeing durch Cuxhaven verlief auch eher sporadisch weil wir immer wieder von Regenschauern überrascht wurden. Was wir beide sehr bedauerten, denn wir hätten gern mehr Bilder am Strand gemacht, von den verlassenen Strandkörben und natürlich auch vom Wahrzeichen Cuxhavens, der Kugelbake.

Dieser Freitag sollte ein Tag der Leuchttürme werden. Erst besuchten wir die „dickeBerta“ etwas außerhalb von Cuxhaven und danach den Leuchtturm Obereversand, beides Denkmähler da die Seezeichen heutzutage ferngesteuert werden. Tommy war bereits Teil einer Leuchtturmführung und hätte mir das Innere von Obereversand auch gern mal gezeigt aber das war aufgrund des Wetters mehr als fraglich. Obereversand befindet sich übrigens an der Wurster Nordseeküste und wir sind nun schon in Niedersachsen, nicht mehr in Schleswig Holstein. Schon beim Eintreffen stellen wir fest, daß heute tote Hose herrscht und wir uns nicht mit anderen Gästen um Parkplätze streiten müssen. Der naheliegende Campingplatz ist ziemlich leer und ausschließlich von Wohnwagen besetzt, in die man sich bei schlechtem Wetter mal zurückziehen kann. Bis zum Beginn der Führung (15 Uhr) ist noch ein wenig Zeit, zum Herumlaufen und Fotografieren ist es eindeutig zu windig und naß und so gönnen wir uns mal wieder ein Fischbrötchen (das entwickelt sich langsam zur Sucht). Es schüttet wie aus Eimern doch Tommy ist noch immer zuversichtlich wegen der Turmführung. Ich beginne zu zweifeln. Spätestens als sich die Dame von der Fischbude aus dem Staub macht ohne auf die Rückgabe von dem von uns genutzten Geschirr zu warten wissen wir, daß wir es mit Schietwetter zu tun haben. Und so findet dann eben auch keine Turmführung statt. Dies erfahren wir allerdings erst von dem Schild an der Eingangstür des Leuchtturmes nach Erklimmen der nassen und rutschigen Stufen. Auf dem Weg nach unten stürmt es so stark, daß ich mich teilweise am Geländer festhalten muß. So sehen Abenteuer aus!

Wir machen uns also auf den Weg nach Bremerhaven wo wir erwartet werden. Tommy ist Patenonkel und wir werden in den nächsten Tagen seinen Pflichten als Patenonkel nachkommen. Aufgrund des miserablen Wetters und der eingeschränkten Möglichkeiten heißt das: Babysitten und Kinderbespaßung non stop. Was aber auch mal ganz schön ist. Am Samstag Abend bessert sich das Wetter unvorhergesehen und wir machen uns mit Kind und Kegel auf den Weg zum Bremerhavener Bierfest wo sich unsere Gruppe durch das (fast) komplette Nahrungsangebot futtert (Pommes, Bratwurst, Fischbrötchen, Eis), nicht zu vergessen natürlich all das unterschiedliche Bier. 

Am Sonntag, pünktlich zur Abreise, scheint dann auch wieder die Sonne so als wenn die letzten Tage nichts anderes gewesen wäre. Irgendwie treibt wohl das schöne Wetter auch viele andere Autofahrer auf die Straße, denn wir stehen einige Male im Stau, weil sich verengende Fahrspuren eben eine große Herausforderung für viele darstellt. Das frustrierendste am ganzen Urlaub ist zum Schluß das Auspacken, macht es einem doch endgültig klar, daß man angekommen und somit alles vorbei ist.

Unser Fazit: Wir lieben den Norden! Wir lieben das Klima, die Architektur, den Spirit, das Meer, den Strand, die ostfriesischen Pulloverschweine (in Fachkreisen auch Schaf genannt), die Fischbrötchen (in allen Varianten!), die Weite, die frische Luft, die Freiheit, die Deiche, die Sonnenuntergänge, die Strandkörbe, ab und zu ein Fischbrötchen, den Dialekt und so vieles mehr. Wir kommen definitiv wieder!




 

4 Kommentare:

  1. Huhu,die Paten-"Pflichten" absolvieren ihr immer mit Bravour ;-) schön das ihr da wart!

    Elli möchte gerne, das ihr bald mal wieder kommt!

    Viele Grüße

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    1. Puh da sind wir aber froh das anständig machen ;-), vor Neuseeland wird’s wahrscheinlich nix mit hoch kommen :-(

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  2. Schade! Aber ist ja auch nicht mehr lange hin :-)

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    1. Nee :-) können ja hier immer auf den Countdown gucken

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