Donnerstag, 25. Oktober 2018

Unser Urlaub in Holland - der Bericht Teil 1

Tag 1: von Köln nach Lanaken, Belgien
Unser Urlaub in Holland sollte in Köln beginnen. Grund hierfür war die jährlich stattfindende Fotomesse Photokina, die Katja schon immer mal besuchen wollte. Nicht aus technischem Interesse heraus, da sie bei der Fotografie nicht an der Technik interessiert ist, sondern eher um die Atmosphäre zu schnuppern. Sie hatte zwei Freikarten für den Samstag ergattert und so übernachteten wir von Freitag auf Samstag in Köln, um pünktlich mit unserer Besichtigung starten zu können. 

An den Ausstellungshallen angekommen, standen wir in einer langen Schlange von Menschen, die Einlaß begehrten und wir bekamen schnell eine Idee davon, wie voll es werden würde. Wie erwartet war es voll, laut und total verrückt. Ihr könnt Euch wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie viele Leute ihre komplette Fotoausrüstung in riesigen Rucksäcken durch die Hallen schleppten – keine Ahnung warum man sowas tut.

Um ehrlich zu sein, nach 4 Stunden waren wir total kaputt, müde und genervt von all den Menschen. Tommy hatte sich bei Sony besonders breit machen müssen, um dort mal mit einem Vertreter zu sprechen und seine Fragen loswerden zu können. Nachdem wir uns an gefühlten 100 Cewe Fotodruckstationen vorbei gedrängelt hatten, sehr viele beeindruckende Fotos ansgeschaut und noch viel mehr schlechte Schnappschüsse von Amateurausstellungen ertragen hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zu unserem Auto und brauchten eine ganze Weile, um aus Köln herauszukommen. Erdogan war in der Stadt um eine Moschee einzuweihen und die halbe Stadt war aus Sicherheitsgründen abgeriegelt.

Nach Erreichen holländischen Staatsgebietes fuhren wir kurz danach nach Belgien ein. Kurz vor 19 Uhr erreichten wir unser Hotel in Lanaken, was sich in der Nähe von Maastrich befindet. Wir kauften noch schnell im Lidl ein da wir am Sonntag nichts bekommen würden und liesen den Abend im Steakhouse ausklingen, wo Katja als Nicht-Fleischesserin keinen Salat bestellen wollte und daher Fisch ass (der aber leider etwas zu trocken war).

Tag 2: von Belgien nach Zandvoort (Niederlande)
Um ein wenig von der Landschaft geniessen zu können, fuhren wir nicht die komplette Strecke in den Norden auf der Autobahn und landeten irgendwann am Nachmittag an einem schönen See in der Nähe von Vught, „De Ijzeren Man“, den wir komplett umrundeten. Das Wetter war fantastisch und der See gut besucht, er ist besonders beliebt bei Familien und auch Hundebesitzern, die ihre Vierbeiner Spazieren führen. Nach Kaffee und Kuchen im gut besuchten Café ging es weiter nach Zandvoort, westlich von Amsterdam. Hier hatten wir eine Ferienwohnung für die nächsten 3 Tage gemietet.

In Zandvoort fanden wir einen Stehimbiss „Fish+More“ und dort aßen wir eine riesen Portion Fish&Chips. Es war sehr schmackhaft aber Katja verträgt wohl dieses frittierte Zeugs nicht mehr wirklich gut und verbrachte die halbe Nacht auf der Toilette, weil es ihr furchtbar im Magen rumging.

Tag 3: der Wahnsinn in Amsterdam
Nach all dem fantastischen Wetter in den letzten Tagen waren wir heute besonders enttäuscht über den Regen, mit dem wir aufwachten. Aber gegen das Wetter konnten wir nichts tun, also hieß es Zähne zusammenbeißen und durch. Zwischendurch klarte das Wetter sogar auf und der Regen beehrte uns nur noch in einigen unregelmäßigen aber heftigen Abständen. Wir liefen planlos durch Amsterdam, denn wir wollten nichts spezielles sehen. Auf einer Karte hatte ich ein paar Sehenswürdigkeiten eingekreist aber irgendwie verliefen wir uns ständig und kamen diesen nicht wirklich näher. 
Da wir sowieso eine Bootsfahrt in den Grachten Amsterdams geplant hatten, bestiegen wir erstmal ein Boot, um die Stadt vom Wasser aus zu betrachten und einen Überblick verschaffen zu können. Anbieter für Grachtenfahrten gibt es sehr viele in Amsterdam, preislich liegen sie alle zwischen 10-20 Euro, je nach Länge der Tour. Durch das weitverzweigte Wasserstraßennetz fährt nicht jeder Anbieter exakt die gleiche Strecke ansonst wäre es dort wahrscheinlich noch voller, als es sowieso schon ist. An manchen Stellen warten mehrere Boote um zu wenden oder in eine besonders enge Stelle einfahren zu können. Mehr Ausflugsboote sollten dort wirklich nicht mehr fahren.

Die Bootsfahrt war nicht nur toll um sehenswerte Eindrücke der Stadt zu erhalten sondern auch wissenswerte Informationen über Amsterdam. So sind die Häuser an der Wasserfront deshalb so schmal, weil die Häuser nach Breite besteuert wurden. So verzichtete man darauf, besonders breite Häuser zu bauen und breitete sich lieber in der Länge aus oder baute Hinterhäuser. Es gibt einige sehr breite Häuser an der Wasserfront und sie sind ein Zeichen dafür, daß hier früher reiche Handelsfamilien lebten, die mit ihrem Geld nicht geizen mußten. 

Die Gebäude sind so schmal, daß man unmöglich Möbel oder andere sperrige Güter über die schmalen Treppenaufgänge transportieren kann. Aus diesem Grund sind an vielen Gebäuden Seilwinden am Giebel befestigt, mit dessen Hilfe Möbel durch die Fenster in oder aus der Wohnung befördert werden. Mit der Zeit wurden die Gebäude sogar mit einem leichten Sturz nach vorne gebaut, um die Arbeit mit den Seilwinden zu erleichtern. 

Laut Wikipedia liegt ungefähr die Hälfte des Landes weniger als einen Meter über, rund ein Viertel des Landes unterhalb des Meeresspiegels. Die flachen Gebiete werden durch Deiche vor Sturmfluten geschützt. Hat die Nordsee Flut, liegt der internationale Flughafen Schiphol 5 Meter unter dem Meeresspiegel und Amsterdam immerhin noch 1,5 Meter. 

Amsterdam ist für seine zahlreichen Hausboote in den Grachten bekannt. Die Hausboote gibt es aufgrund der Wohnungsnot in der Stadt, wobei nicht alle Hausboote registriert sind. Die legalen Boote sind ganz normal an Strom und Abwasser angeschlossen. 

Die Grachten stellen eine Gefahr für den Straßenverkehr dar, auch wenn sich dies im ersten Moment etwas komisch anhört. Aber es sind schon zahlreiche Autos im Wasser gelandet weil jemand seine Handbremse nicht richtig angezogen hat. Aus diesem Grund gibt die Stadt regelmäßig viel Geld für Absperrungen in Form von recht niedrig verlaufenden Metallröhren aus, die Autos am Wegrollen in die Grachten hindern sollen. Diese gibt es allerdings nicht überall und so landet noch immer im Schnitt täglich ein Auto im Wasser und muß aufwendig wieder herausgezogen werden. Ob Autoversicherungen in Amsterdam aufgrund der Nähe zum Wasser teurer sind, wäre mal eine interessante Frage, die es zu recherchieren gilt.

Die Niederlande und vorallem Amsterdam sind bekannt für die Fahrradliebe ihrer Bewohner. Motorroller und Scooter erfreuen sich zwar auch immer größerer Beliebtheit, werden aber den Fahrrädern nicht den Rang abfahren können. Fahrräder sind überall und ihre Besitzer fahren so schnell und teilweise auch rücksichtslos, daß man aus dem Weg springen muß, um nicht überfahren zu werden. Als Fußgänger kann man sich eigentlich immer sicher sein, daß ein Auto stoppt, wenn man mal unachtsam auf die Straße gelaufen ist (kommt in den engen Gassen schon mal vor, wenn man Müllsäcken, geparkten Fahrrädern / Autos oder anderen Hindernissen ausweicht) aber bei den Fahrradfahrern in Amsterdam sollte man sich darauf nicht verlassen. Im übrigen herrscht in den Niederlanden keine Helmpflicht, weder für Fahrräder noch für Motorroller.

Nach einem anstrengendem Tag saßen wir mit müden Füssen im Zug zurück nach Zandvoort, als es bereits dunkel wurde und ließen den Tag in aller Ruhe ausklingen.











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