Tag 1: von Köln
nach Lanaken, Belgien
Unser Urlaub in
Holland sollte in Köln beginnen. Grund hierfür war die jährlich
stattfindende Fotomesse Photokina, die Katja schon immer mal besuchen
wollte. Nicht aus technischem Interesse heraus, da sie bei der
Fotografie nicht an der Technik interessiert ist, sondern eher um die
Atmosphäre zu schnuppern. Sie hatte zwei Freikarten für den Samstag
ergattert und so übernachteten wir von Freitag auf Samstag in Köln,
um pünktlich mit unserer Besichtigung starten zu können.
An den
Ausstellungshallen angekommen, standen wir in einer langen Schlange
von Menschen, die Einlaß begehrten und wir bekamen schnell eine Idee
davon, wie voll es werden würde. Wie erwartet war es voll, laut und
total verrückt. Ihr könnt Euch wahrscheinlich gar nicht vorstellen,
wie viele Leute ihre komplette Fotoausrüstung in riesigen Rucksäcken
durch die Hallen schleppten – keine Ahnung warum man sowas tut.
Um ehrlich zu sein,
nach 4 Stunden waren wir total kaputt, müde und genervt von all den
Menschen. Tommy hatte sich bei Sony besonders breit machen müssen,
um dort mal mit einem Vertreter zu sprechen und seine Fragen
loswerden zu können. Nachdem wir uns an gefühlten 100 Cewe
Fotodruckstationen vorbei gedrängelt hatten, sehr viele
beeindruckende Fotos ansgeschaut und noch viel mehr schlechte
Schnappschüsse von Amateurausstellungen ertragen hatten, machten wir
uns auf den Weg zurück zu unserem Auto und brauchten eine ganze
Weile, um aus Köln herauszukommen. Erdogan war in der Stadt um eine
Moschee einzuweihen und die halbe Stadt war aus Sicherheitsgründen
abgeriegelt.
Nach Erreichen
holländischen Staatsgebietes fuhren wir kurz danach nach Belgien
ein. Kurz vor 19 Uhr erreichten wir unser Hotel in Lanaken, was sich
in der Nähe von Maastrich befindet. Wir kauften noch schnell im Lidl
ein da wir am Sonntag nichts bekommen würden und liesen den Abend im
Steakhouse ausklingen, wo Katja als Nicht-Fleischesserin keinen Salat
bestellen wollte und daher Fisch ass (der aber leider etwas zu
trocken war).
Tag 2: von Belgien
nach Zandvoort (Niederlande)
Um ein wenig von der
Landschaft geniessen zu können, fuhren wir nicht die komplette
Strecke in den Norden auf der Autobahn und landeten irgendwann am
Nachmittag an einem schönen See in der Nähe von Vught, „De
Ijzeren Man“, den wir komplett umrundeten. Das Wetter war
fantastisch und der See gut besucht, er ist besonders beliebt bei
Familien und auch Hundebesitzern, die ihre Vierbeiner Spazieren
führen. Nach Kaffee und Kuchen im gut besuchten Café ging es weiter
nach Zandvoort, westlich von Amsterdam. Hier hatten wir eine
Ferienwohnung für die nächsten 3 Tage gemietet.
In Zandvoort fanden
wir einen Stehimbiss „Fish+More“ und dort aßen wir eine riesen
Portion Fish&Chips. Es war sehr schmackhaft aber Katja verträgt
wohl dieses frittierte Zeugs nicht mehr wirklich gut und verbrachte
die halbe Nacht auf der Toilette, weil es ihr furchtbar im Magen
rumging.
Tag 3: der Wahnsinn
in Amsterdam
Nach all dem
fantastischen Wetter in den letzten Tagen waren wir heute besonders
enttäuscht über den Regen, mit dem wir aufwachten. Aber gegen das
Wetter konnten wir nichts tun, also hieß es Zähne zusammenbeißen
und durch. Zwischendurch klarte das Wetter sogar auf und der Regen
beehrte uns nur noch in einigen unregelmäßigen aber heftigen
Abständen. Wir liefen planlos durch Amsterdam, denn wir wollten
nichts spezielles sehen. Auf einer Karte hatte ich ein paar
Sehenswürdigkeiten eingekreist aber irgendwie verliefen wir uns
ständig und kamen diesen nicht wirklich näher.
Da wir sowieso eine
Bootsfahrt in den Grachten Amsterdams geplant hatten, bestiegen wir
erstmal ein Boot, um die Stadt vom Wasser aus zu betrachten und einen
Überblick verschaffen zu können. Anbieter für Grachtenfahrten gibt
es sehr viele in Amsterdam, preislich liegen sie alle zwischen 10-20
Euro, je nach Länge der Tour. Durch das weitverzweigte
Wasserstraßennetz fährt nicht jeder Anbieter exakt die gleiche
Strecke ansonst wäre es dort wahrscheinlich noch voller, als es
sowieso schon ist. An manchen Stellen warten mehrere Boote um zu
wenden oder in eine besonders enge Stelle einfahren zu können. Mehr
Ausflugsboote sollten dort wirklich nicht mehr fahren.
Die Bootsfahrt war
nicht nur toll um sehenswerte Eindrücke der Stadt zu erhalten
sondern auch wissenswerte Informationen über Amsterdam. So sind die
Häuser an der Wasserfront deshalb so schmal, weil die Häuser nach
Breite besteuert wurden. So verzichtete man darauf, besonders breite
Häuser zu bauen und breitete sich lieber in der Länge aus oder
baute Hinterhäuser. Es gibt einige sehr breite Häuser an der
Wasserfront und sie sind ein Zeichen dafür, daß hier früher reiche
Handelsfamilien lebten, die mit ihrem Geld nicht geizen mußten.
Die
Gebäude sind so schmal, daß man unmöglich Möbel oder andere
sperrige Güter über die schmalen Treppenaufgänge transportieren
kann. Aus diesem Grund sind an vielen Gebäuden Seilwinden am Giebel
befestigt, mit dessen Hilfe Möbel durch die Fenster in oder aus der
Wohnung befördert werden. Mit der Zeit wurden die Gebäude sogar mit
einem leichten Sturz nach vorne gebaut, um die Arbeit mit den
Seilwinden zu erleichtern.
Laut Wikipedia liegt ungefähr die Hälfte
des Landes weniger als einen Meter über, rund ein Viertel des Landes
unterhalb des Meeresspiegels. Die flachen Gebiete werden durch Deiche
vor Sturmfluten geschützt. Hat die Nordsee Flut, liegt der
internationale Flughafen Schiphol 5 Meter unter dem Meeresspiegel und
Amsterdam immerhin noch 1,5 Meter.
Amsterdam ist für seine
zahlreichen Hausboote in den Grachten bekannt. Die Hausboote gibt es
aufgrund der Wohnungsnot in der Stadt, wobei nicht alle Hausboote
registriert sind. Die legalen Boote sind ganz normal an Strom und
Abwasser angeschlossen.
Die Grachten stellen eine Gefahr für den
Straßenverkehr dar, auch wenn sich dies im ersten Moment etwas
komisch anhört. Aber es sind schon zahlreiche Autos im Wasser
gelandet weil jemand seine Handbremse nicht richtig angezogen hat.
Aus diesem Grund gibt die Stadt regelmäßig viel Geld für
Absperrungen in Form von recht niedrig verlaufenden Metallröhren
aus, die Autos am Wegrollen in die Grachten hindern sollen. Diese
gibt es allerdings nicht überall und so landet noch immer im Schnitt
täglich ein Auto im Wasser und muß aufwendig wieder herausgezogen
werden. Ob Autoversicherungen in Amsterdam aufgrund der Nähe zum
Wasser teurer sind, wäre mal eine interessante Frage, die es zu
recherchieren gilt.
Die Niederlande und
vorallem Amsterdam sind bekannt für die Fahrradliebe ihrer Bewohner.
Motorroller und Scooter erfreuen sich zwar auch immer größerer
Beliebtheit, werden aber den Fahrrädern nicht den Rang abfahren
können. Fahrräder sind überall und ihre Besitzer fahren so schnell
und teilweise auch rücksichtslos, daß man aus dem Weg springen muß,
um nicht überfahren zu werden. Als Fußgänger kann man sich
eigentlich immer sicher sein, daß ein Auto stoppt, wenn man mal
unachtsam auf die Straße gelaufen ist (kommt in den engen Gassen
schon mal vor, wenn man Müllsäcken, geparkten Fahrrädern / Autos
oder anderen Hindernissen ausweicht) aber bei den Fahrradfahrern in
Amsterdam sollte man sich darauf nicht verlassen. Im übrigen
herrscht in den Niederlanden keine Helmpflicht, weder für Fahrräder
noch für Motorroller.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen