Freitag, 27. Juli 2018

Ein langes Wochenende in Rom (Mai) Teil 1


Kennt Ihr das auch? Die To-Do Liste wird immer länger, die Anzahl der Verpflichtungen leider auch und obwohl man sich nicht der Tatenlosigkeit schuldig macht, läßt sich der Berg einfach nicht abarbeiten. Wenn nicht, beneide ich Euch und sollte mal bei Euch in die Zeitmanagement Lehre gehen. Falls ja, tja dann muß ich nicht viel mehr erzählen, Ihr kennt es selbst nur zur Genüge.

Nachdem ich Euch indirekt die Begründung dafür geliefert habe, warum in den letzten Wochen auf diesem Blog nicht viel passiert ist, möchte ich gleich einen Bericht nachschieben. Schließlich will ich mir nicht nachsagen lassen, daß es zwar zum Jammern, nicht aber zum Schreiben gereicht hat.

Denn an Ausflügen und Ereignissen hat es definitiv nicht gemangelt, Tommy und ich sind regelmäßig unterwegs und genießen die Wochenenden bei verschiedensten Aktivitäten. Das vorbildliche Sommerwetter hat auch allerlei Anlaß dazu gegeben. Eine kleine Zusammenfassung folgt vielleicht später noch. Heute aber soll es um unser verlängertes Wochenende Mitte Mai in Rom gehen, welches wir mit meiner Familie anläßlich eines runden Geburtstages meiner Mum dort verbracht haben, wobei ich die Erwähnung von Zahlen und damit einhergehenden Ärger mit der Jubilarin strikt vermeide.

Mit Ryanair flogen wir von Nürnberg aus nach Rom Ciampino. Wer die Preisgestaltung von Ryanair ein wenig kennt, weiß daß die günstigen Preise nicht vom Himmel fallen. In diesem Fall lag es an der Abflugzeit 06:50 Uhr. Mein Bruder wohnt in Nürnberg und so verbrachten wir alle die Nacht in seiner Wohnung, quälten uns nach nur ein paar Stunden Schlaf aus dem Bett, von der Couch oder der Luftmatratze und machten uns ohne Frühstück auf den Weg zur U-Bahn, die uns direkt zum Flughafen brachte. Ich hatte für uns alle Priority Boarding gebucht, damit wir unser 2. Gepäckstück auch sicher mit in den Flieger nehmen konnten und es nicht am Gate abgeben mußten. Der weiter angepriesene Vorteil, als erster in den Flieger steigen zu können, verpufft in der Bedeutungslosigkeit, wenn man als erster in den Aufenthaltsraum gelangt, sich dort aufgrund der noch langen Wartezeit einen Sitzplatz sucht um sich später hinter die später angekommenen Passagiere ohne Priority Boarding in die Schlange zu stellen. Totaler Käse, aber wie gesagt, zumindest hatten wir unser Gepäck beisammen und mußten es nicht später erst an der Gepäckausgabe abholen.

Der Flug selbst ähnelte einer Verkaufsveranstaltung und zwischendurch konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Ja okay, Getränke und kleine Snacks sind nicht im Preis inbegriffen, das ist vollkommen okay. Als dann aber in aller Hektik, der kurzen Flugzeit geschuldet, der Trolley mit den zollfreien Waren durch den engen Gang geschoben wurde und kurz vor der Landung auch noch Lose zur Unterstützung irgendeiner Ryanair unterstützen Charity verkauft wurden, empfand ich es nur noch als störend, kommt doch der Fluggast nicht wirklich zur Ruhe.

In Rom angekommen hatten wir noch Zeit bis der von mir gebuchte Shuttle zum Hauptbahnhof Termini abfuhr und so frühstückten wir erstmal genüßlich und fuhren anschließend im klapprigen Bus durch den zunehmend chaotischer werdenden Verkehr. Ich war bereits zweimal in Rom und fungierte daher als Reiseleitung. Bereits im Vorfeld hatte ich Tickets für zwei der zahlreichen Römer Sehenswürdigkeiten gebucht, um das lange Anstehen zu vermeiden (die sogenannten skip the line tickets). Für diesen Nachmittag hatte ich die Tickets für das Colloseum besorgt und so fuhren wir (mit einigen Stops und Umwegen) erstmal zur Unterkunft um unser Gepäck loszuwerden und anschließend zu einem der bekanntesten und auffälligsten Bauwerke der Menschheitsgeschichte.
Im Kolosseum (Colosseo) selbst war noch immer viel los aber nichts im Vergleich zu den Menschenmassen um die Mittagszeit. Wir ließen uns Zeit um das Prachtwerk auf uns wirken zu lassen und konnten dabei leider nur Blicke in die Katakomben und die oberen Stockwerke erhaschen, da sie nur mit einer geführten Tour besichtigt werden können. Das Kolosseum ist selbst heute noch das größte jemals gebaute Amphitheater und faßte damals bis zu 50.000 Zuschauer. Hier fanden Veranstaltungen zur Belustigung und Unterhaltung des Volkes statt aber auch grausame Hinrichtungen von Christen und Verurteilten. Laut Wikipedia gilt das Kolosseum seit dem Jahre 1999 auch als Monument gegen die Todesstrafe und wird seither immer dann für 48 Stunden in bunten Farben angestrahlt, wenn ein Todesurteil ausgesetzt oder die Todesstrafe in einem Land abgeschafft wird.

Mit dem Abendessen gestaltete es sich etwas schwieriger als sonst, schließlich ist es wesentlich einfacher, die Vorlieben von zwei Reisenden unter einen Hut zu bekommen als von fünf. So verbrachten wir jeden der 3 Abende recht ausführlich damit, ein ansprechendes Restaurant zu finden, bei dem man nicht gleich sein komplettes Budget ausgibt. Was man in Sachen Essen in Rom wissen sollte: Bier ist wahnsinnig teuer, eine Flasche unter 8 Euro ist selten und für ein großes Glas kann man schon mal 10 Euro aufwärts löhnen. Fleischgerichte können ebenfalls teuer zu Buche schlagen und werden, für den Deutschen, recht ungewöhnlich serviert: das Steak fristet oft ein recht einsames Leben auf dem Teller ohne die bekannten Beilagen und wenn es Glück hat, leistet ein Salatblatt Gesellschaft. Das typische Schnitzel sucht man meist vergeblich auf der Speisekarte. Wer Pizza nicht mag, hat es schwer in Italien. Dafür ist das Eis Weltklasse und bei der Hitze kann man sich ganz gut auch davon ernähren.

Mit Unterkünften habe ich bereits meine Erfahrungen in Rom gemacht und sie waren nicht unbedingt die besten. Schaut man im Internet nach Unterkünften, werden zahlreiche Bed&Breakfast und andere Typen aufgezählt. Was man dabei aber nicht erkennt: es handelt sich hier mehrheitlich um private Wohnungen, wo Mieter oder Vermieter (das ist nicht immer so leicht zu erkennen) einfach ein oder mehrere Zimmer ihrer Wohnung untervermieten um sich ein paar Euro dazu zu verdienen. Diese zu finden ist oft schon ein Abenteuer für sich. Steht man dann vor dem richtigen Haus hat man die Auswahl unter zahlreichen meist unbeschrifteten Klingelschildern. Das versprochene Frühstück entspricht so gar nicht unseren Vorstellungen von einem Frühstück, schließlich bekommt man (wenn man Glück hat) eine Tasse Kaffee, Tee oder einen Orangen Saft, dazu kleine süße Teilchen, Zwieback oder andere Gebäckstücke, alle fein säuberlich extra in Plaste verpackt, gekauft in einer günstigen Großverpackung. Bekömmlich ist anders.

Da ich unter fewo.de eine Ferienwohnung gebucht hatte, war bei uns vieles anders. Wir hatten eine riesige Wohnung für uns alleine mit zwei Zimmern mit jeweils einem Doppelbett und ein Einzelzimmer. Die Wohnung war für mehr Leute ausgeschrieben, man hätte bei Bedarf also noch Sofas ausgezogen oder andere Betten hinzugestellt. Ein riesiges Wohnzimmer, zwei Bäder und eine mit einigen Gerätschaften ausgestattete Küche gaben uns genügend Platz und erlaubten es uns auch, unser Frühstück ausgiebig zu genießen. Die Wohnung befindet sich in der Nähe der Metro Station Valle Aurelia, die sich wiederrum nur ein paar Stops entfernt in der Nähe des Vatikans befindet.  Das Shopping Centre nur ein paar hundert Meter entfernt lieferte alles, was man für ein Genießer Frühstück braucht. Eine Kaffeemaschine im herkömmlichen Sinn kennen die Italiener als Expresso Trinker nicht und somit nahm die Zubereitung des Kaffees für 4 Kaffeetrinker im Expresso Maker (den man auf den Herd stellt) jeden Morgen einige Zeit in Anspruch.

.....in Teil 2 gehts weiter

1 Kommentar:

  1. Mum: Die Fam.reise nach Rom war ein tolles Erlebnis für mich als Jubilarin. Katja hat alles perferkt vorbereitet und wir wurden verwöhnt mit schönem Wetter und sehr guter Organisation. Wir haben trotz weniger Tage, sehr viel gesehen und gehört von Rom. Danke nochmal.

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