Samstag, 16. Juni 2018

6.-8. April 2018 – wir eröffnen die Campingsaison

In letzter Zeit wurden wir bereits mit einigen angenehm sonnigen Tagen beehrt und so wagen wir es, das erste Mal in diesem Jahr unser Dachzelt auf den Ford Kuka zu wuchten und uns Richtung Süden zu begeben. Tommy´s Arbeitskollege ist auch dabei, er allerdings etwas komfortabler im Caravan, der uns als Zuflucht am Abend und auch fürs Frühstück diente, da es ohne Sonne doch noch sehr frisch ist. Wie bereits erwähnt, waren die Tage angenehm warm, die Nächte aber noch arg kalt und im Zelt nur mit eng aneinander kuscheln zu ertragen.

Wir nächtigen in Inzell auf dem Campingplatz „Camping Lindlbauer“, Kreuzfelderstr. 44 (www.camping.inzell.de) und zahlen für zwei Personen, Ortstaxe und Umweltgebühr für beide Nächte zusammen 56,40 Euro. Der Campingplatz ist noch sehr neu (und wird anscheinend vergrößert, der freien Fläche nebenan nach zu urteilen). Das Haus mit Spülraum, sanitären Anlagen und anderen wichtigen zusätzlichen Dienstleistungen ist picobello sauber und tadellos; sollte das ewige Duschen mal nerven, kann man sogar eine Badewanne mieten und nutzen.  

Zum faul im Liegestuhl rumsitzen sind wir nicht gekommen und so fahren wir eine knappe Dreiviertelstunde nach Berchtesgarden auf den Obersalzberg um uns das Dokumentationszentrum anzuschauen, welches nicht nur den Nationalsozialismus in Deutschland dokumentiert, sondern auch die Entwicklung des Obersalzbergs zum exklusiven Aufenthaltsort der Topriege der Nazis um Adolf Hitler. Anfänglich wie ein Popstar verehrt, genoß Hitler das Bad in der Menge, wo man sich nach einem Händeschütteln schon mal tagelang ehrfürchtig nicht die Hände wusch oder sogar die Steine aufsammelte, auf denen Hitler geschritten war. Spätestens als die Enteignungen begannen und Menschen „höflich gebeten“ wurden, ihre Häuser auf dem Obersalzberg zu räumen, schlug die anfängliche Euphorie langsam um, allerdings auch nicht bei allen. Der Bunker wird momentan saniert oder erweitert, deswegen konnten wir diesen leider nicht besichtigen.

Anschließend besuchten wir den Königsee und bemerkten recht schnell, daß wir nicht die einzigen mit dieser Idee waren. Wir entschieden uns gegen eine Bootsfahrt nach St. Bartholomä und schlenderten lieber ein wenig durch den Ort und warfen dabei den ein oder anderen Blick in die zahlreichen Souvenirläden – schon ulkig, was die Leute so kaufen! Und da sind die überdimensional großen Unterhosen mit Eingriff und frechem Spruch noch halbwegs normal. Im Sommer wird der Königsee überrannt und man steht allein für Bootstickets mehrere Stunden an. Schön ist die Gegend und wohl auch sehr beliebt bei Wanderern aber das sollte man lieber außerhalb der Hauptsaison tun, wo Busladungen an Touristen ausgespuckt werden.

Ein weiteres Highlight war das Abfahren der Rossfeld Panoramastraße, auf dessen Höhe sogar noch Skifahrer unterwegs waren. Wir ließen es uns nicht nehmen, kurzärmelig Fotos neben meterhohen Schneehaufen für die Daheimgebliebenen zu schießen. Generell war das Aufgebot an Sonnenanbetern hier oben sehr hoch, fanden wir doch einige in Liege- oder Campingstühlen entlang der Straße, die die ersten kräftigen Sonnenstrahlen des Jahres in sich aufnahmen. 

Die Panoramastraße ist, wie alle dieser Art, sehr beliebt bei Motorradfahrern und so vergeht kaum eine Minute, wo man nicht auf eine Kolonne von ihnen trifft. Und ja, auch hier gab es den ein oder anderen verrückten Fahrradfahrer, der sich die enge und kurve Straße hinauf quälen mußte. Wers braucht.

Wie es Wochenenden so an sich haben, war dieses leider auch viel zu schnell vorüber und so begaben wir uns am Sonntag schon wieder auf den Heimweg, allerdings mit einem kleinen Umweg über den Chiemsee. Für einen kleinen Spaziergang und einen Eisbecher mußte die Zeit einfach noch reichen. Diese Gegend ist wunderschön und wir waren uns einig, wieder herzukommen.

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