

Gleich zu Beginn der
Wanderung überquerten wir ein und denselben Fluss (den Grandview Creek) geschlagene 6
Mal, weil er sich das Tal hinunterschlängelt und der Weg mittig durchführt.
Dabei wurden wir von ungläubigen Kühen und einigen vereinzelten Schafen bestaunt, als hätten
sie noch nie zuvor ein menschliches Wesen zu Gesicht bekommen. Der Anstieg hat
es in sich, nach und nach wurde es steiler und wir hatten Glück,
diese Wanderung am kühlen Morgen zu unternehmen. Fototechnisch war es aufgrund
der tiefen Schatten allerdings schwierig.
Nach knapp 2 Stunden waren wir so weit
nach oben geklettert, daß wir einen herrlichen Ausblick auf Lake Hawea genießen
konnten, wie dieser ganz behutsam von den umgrenzenden Gebirgsketten
eingeschlossen wird. Wir saßen eine ganze Weile da oben und beschlossen, nicht bis
ganz nach oben zu laufen denn besser könnte es kaum werden. Vielleicht hat der stark aufkommende
Hunger zu dieser Entscheidung beigetragen, aber das sind nur Vermutungen.
Als
wir (gefühlt schon fast ausgehungert) 13 Uhr zum Parkplatz zurückkehrten,
waren wir 4,5 Stunden unterwegs gewesen und fielen regelrecht über
unseren Lebensmittelbeutel her. Inzwischen war es heiß
und wir wechselten erstmal in leichtere Kleidung, bevor wir über
die Crown Range in Richtung Queenstown fuhren.
Natürlich
stoppten wir im historischen Crown Range Hotel für einen Kaffee und ich war überrascht, wie herrlich gemütlich sie den Gartenbereich hergerichtet hatten. Daran
konnte ich mich nicht erinnern, auch wenn ich schon mal hiergewesen war. In der
Zwischenzeit war auch Prince Harry aus
England hier und die interessierte
Menschheit erfährt, daß er damals Würstchen mit Kartoffelbrei gegessen hat.

Die meisten (wir natürlich
auch) stoppen auch am BH-Zaun, der sich in nur einigen Meter Entfernung
befindet und ein beliebtes Fotoobjekt darstellt. Die wenigsten lesen dabei
vermutlich das Schild, welches die Begründung für das Vorhandensein dieses Zaunes liefert; man möchte
hier auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen und sammelt gleichzeitig Geld für
die Brustkrebsforschung. So einen Zaun hat es vor vielen Jahren woanders
schonmal gegeben und ich kann gar nicht sagen, ob es ihn noch gibt. Wer mehr
darüber weiß, kann ja gern mal einen Kommentar dazu hinterlassen. Er hatte allerdings
nichts mit dem Thema Brustkrebs zu tun sondern entstand eher zufällig,
weil sich vor vielen Jahren ein einsamer BH aus unerklärlichen
Gründen an den Zaun verirrt hatte und viele Vorbeifahrende dies zum Anlaß
nahmen, ihre ebenfalls nicht mehr benötigte Unterwäsche an den Zaun zu hängen. Sachen gibt’s…..
Wir checkten in Arrowtown in unsere Unterkunft ein und
stellten in dem Holiday Park fest, daß man dort die Bettwäsche extra dazukaufen muß (10 NZD pro Person). Desweiteren zahlten wir das erste
und letzte Mal in diesem Urlaub für unser Internet (5 NZD) aber das funktionierte dann
wenigstens schnell und ohne Unterbrechungen. Auch hier konnte ich leider nur noch
ein Vierbettzimmer ergattern aber wir hatten Glück und blieben die Nacht unter uns.
In Arrowtown selbst
gibt es nicht viel zu tun und sehen und so fuhren wir nach Queenstown, weil ich
es Tommy gern zeigen wollte. Ich mochte den Ort Queenstown aufgrund des ganzen
Kommerzes nie besonders aber landschaftlich hat es einiges vorzuzeigen und Lake
Wakatipu und die Fahrt nach Glenorchy (die wir aus Zeitgründen
nicht gemacht haben) bezeichne ich definitiv als Highlights. Wir verschrieben
uns heute allerdings auch dem Kommerz und kauften erstmal fleißig
ein, vor allem
Souvenire für die Daheimgebliebenen und das ein oder andere Präsent
für uns selbst.

Ich gebe zu, daß ich mich in Queenstown auch besonders fleißig
umgeschaut habe mit der Hoffnung, das ein oder andere bekannte Gesicht zu
erhaschen, was natürlich aufgrund der vielen Backpacker nicht einfach ist,
aber der ein oder andere meiner früheren Arbeitskollegen arbeitet nun für
die hiesigen Tourismusfirmen. Entdeckt habe ich allerdings niemanden.
Den Abend haben wir dann bei einer Flasche Wein
ausklingen lassen bevor wir uns in der Nacht dann fast den Allerwertesten
abfroren. In Otago fallen die Temperaturen um diese Jahreszeit schon sehr tief.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen