
Heute standen die
Besichtigungspunkte auf der Agenda, für welche viele der Besucher bevorzugt in
dieses Gebiet, genannt Wairarapa kommen (die anderen kommen wohl aus
kulinarischen Gründen, denn hier wird sehr viel Wein angebaut): Putangirua
Pinnacles, Ngawi, Leuchtturm bei Cape Palliser und die seal colony in der Nähe
des Leuchtturmes. Die Putangirua Pinnacles sind Herr der Ringe Fans ein
Begriff, denn sie hatten im zweiten Teil der Triologie ihren Auftritt, als
Aragorn, Legolas und Gimli durch diese bizarre Felslandschaft reiten, um die
Geisterarmee zum Kampf gegen Sauron zu bewegen. Normalerweise kann man zwischen
diesen Felsformationen herumwandern und ein Flussbett hinauflaufen, aber das
ist bei Starkregen keine so gute Idee. Nicht nur, dass sich Mensch und Technik
ab einem gewissen Punkt nicht mehr als wasserabweisend herausstellen, aber bei
extremen Regenfällen gibt es angenehmere Orte als ehemals ausgetrocknete
Flussbetten.
Schweren Herzens zogen wir also wieder von dannen und fuhren
weiter Richtung Ngawi, einem kleinen Fischerdorf, in dem man die Boote mit
Bulldozern ins Wasser schleppt. Wahrscheinlich dank eines cleveren
Geschäftsmannes gibt es nicht einfach ein oder zwei Bulldozer für jedermanns
Verfügung sondern es gibt (von uns geschätzt) soviele Bulldozer wie Boote. Die
Strasse wurde minütlich schlechter , da entweder die Spurrinnen oder andere
Löcher auf dem Schotter immer tiefer wurden, weil sie teilweise überschwemmt
war oder aufgrund von früheren Unwettern komplett weggebrochen und notdürftig
geflickt war. Neuseelands Strassen sind eben abenteuerlich, das erfährt man
hier aus erster Hand.
Kurz vor dem Leuchtturm erblickten wir die ersten
Neuseeland Pelzrobben und hielten an weil hier auch Robbenjunge ihr süsses
Unwesen trieben. Die grunzten, quiekten und spielten miteiander und liesen sich
durch nichts aus der Ruhe bringen. Wenn sie einen mal anschauen, dann sehr
aufmerksam und mit riesig grossen Glubschaugen; einfach drollig!

Fährt man durch diese karge Landschaft, die so dünn besiedelt ist, fragt
man sich schon das ein oder andere Mal, ob man sich hier am Ende der Welt aufhält,
vorallem bei diesem bescheidenen Wetter, bei dem man niemanden draussen sieht.
Die wenigen kleinen Küstenorte wirken total ausgestorben und hätten wir nicht
den ein oder anderen Touristen mit dem gleichen Ziel (Leuchtturm) entdeckt, wäre
die Frage durchaus berechtigt gewesen, ob es heute noch andere Menschen ausser
uns gab (Robben und Schafe gab es, die sahen wir zu Hauf).
Anschliessend gings nach Wellington und dort hatte ich das hostel „Wild
Zebra“ gebucht. Der check in verlief schleppend, weil zwar die Rezeption von
genug Leuten besetzt war, diese aber entweder nur zum Blödrumschauen da waren ,
keine Ahnung hatten oder aber eben gerade bei diesem Ansturm Geld zählen
mussten. Knapp 20 Minuten später hatten wir unseren Schlüssel und wandelten
entlang vor Schweiss und Mief riechender Flure auf der Suche nach unserem
Doppelzimmer und nach dem Blick in die sanitären Anlagen entschied ich sehr
schnell, dass ich heute keine Dusche benötigte. Wir liefen noch ein wenig in
Wellington umher auf der Suche nach interessanten Fotomotiven und nach etwas Essbarem
und fanden beides. Das Wetter vermieste
uns die Laune allerdings ein wenig und so machten wir uns zurück zum hostel und
betrieben unser routiniertes Abendprogramm (Tagebuch schreiben, Bilder des
Tages anschauen, ein paar auf Instagram hochladen).
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