Als wir am Morgen aufwachten, überraschten uns
ein blauer Himmel und Sonnenschein und sie machten den Anschein, als
wollten sie sich für das bescheidene Wetter des Vortages
entschuldigen. Nach einem Frühstück im runtergekommenen
Aufenthaltsraum des Hostels durchliefen Tommy und ich das Schnell –
Sightseeing Programm für Eilige, die eigentlich nur wegen der
Fährüberfahrt nach Wellington gekommen sind. Erstmal gings rauf auf
den Mount Victoria, um die Aussicht von dort oben zu geniessen. Es
blies uns zwar ein heftiger Wind um die Ohren (und mit heftig meine
ich so stark, daß einige meiner Bilder verwackelt sind, weil ich die
Kamera nicht gerade halten konnte!) aber Wellington heißt ja nicht
umsonst „windy city“ und machte eben seinem Namen alle Ehre.
Je
nachdem, wie man Mount Victoria mit dem Auto über die
Serpentinstraßen herunterfährt, kommt man eventuell auf der
Oriental Parade heraus. Genau dort beginnt die Zone, wo man für das
Parken bezahlen muß. Also parkten wir am Straßenrand entlang der
Serpentine (wie viele andere auch) und nahmen den etwas längeren
Marsch ins Stadtzentrum in Kauf, um nicht 4 Dollar pro Stunde fürs
Parken zu bezahlen. Immerhin gabs ein Tip Top Eis auf dem Weg in die
Stadt, das versüßt den Weg ungemein.
Ein Wahrzeichen Wellingtons ist die rote
Standseilbahn, die auf einer Strecke von 610 Metern den 120 Meter
höher gelegenen Stadtteil Kelburn mit Lambton Quay verbindet. Die
erste Bahn wurde 1898 gebaut und noch heute ist die Bahn mit einer
Fahrkabine in Betrieb. Für eine normale Fahrt bezahlt man 4 Dollar,
den Rückweg kann man entweder auch mit der Bahn bestreiten oder aber
zu Fuß über die Botanischen Gärten und den großen Rosengarten.
Wir fuhren hinauf, machten das obligatorische Foto mit Blick auf
Wellington und einem gerade ein (-oder wahlweise herausfahrenden)
cable car und liefen dann wieder in die Stadt herunter. Da wir noch
immer stark unter dem Sonnenbrand des ersten Tages zu leiden hatten,
hielten wir uns weitestgehend im Schatten auf, so gut es eben ging.
Wir hatten noch ein paar Stunden zur freien
Verfügung und ich hatte Tommy vom Nationalmuseum der Kiwis
vorgeschwärmt. Im Te Papa kann man Tage damit zubringen, über die
Geschichte Neuseelands zu lernen und ich wollte ihm wenigstens ein
paar Dinge über die Maoris und die pazifische Geschichte des Landes
zeigen. Und so bestaunten wir den Marae (das traditionelle
Versammlungshaus der Maoris) und einige andere interessante
Ausstellungsstücke aus der Geschichte der Ureinwohner und
verbrachten immerhin knapp 1,5 Stunden im Museum, bevor wir den Weg
zum Auto antragen.
Wir checkten für die
Interislander Fähre ein und verbrachten die Überfahrt ganz
unterschiedlich. Während ich einen Sitzplatz mit Tisch und Steckdose
ergattert hatte und dort mein kleines Büro inkl. Gepäckaufbewahrung
errichtete, verbrachte Tommy die erste halbe Stunde der Ausfahrt mit
Fotografieren auf dem Deck, bevor auch er sich zu mir gesellte. Ich
nutzte die Zeit sinnvoll und schreib ein paar Artikel für den Blog
bevor wir 20:30 Uhr in Picton anlegten und
unsere ersten Kilometer auf der Südinsel zurücklegten.
Leider
schiffte es aus Kannen und der Regen verfolgte uns die fast 3
Stunden, die wir noch bis Motueka zurücklegen mußten, wo wir unser
gebuchtes Hostel kurz nach 23 Uhr erreichten. Eigentlich hatte ich
gehofft, irgendwo in Picton oder Nelson übernachten zu können,
hatte dort aber leider keine Unterkunft mehr finden können. Total
kaputt kamen wir an, waren aber auch froh, eine ruhige Fährfahrt
genossen zu haben, denn eigentlich hatte der Wetterbericht starke
Sturmböen angesagt, die schon seit Tagen durch Neuseeland wüteten.
Aber die Cook Strait (Wassermasse zwischen Nord- und Südinsel) war
total flach und der Sturm hatte sich glücklicherweise gelegt.
Der starke Regen wütete die ganze Nacht hindurch,
war aber nicht der Grund für unser plötzliches und unsanftes
Erwachen am frühen Morgen (kurz vor 5 Uhr)…...
P.S.: Ein kleiner Tip:
Das „Arrival“ Magazin (kostenlos erhältlich am Flughafen)
beinhaltet einen 10% Discount Voucher für die Interislander Fähre,
den man bei online Buchungen einlösen kann.
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