Montag, 12. März 2018

Tag 6: eine ruhige Überfahrt auf die Südinsel

Als wir am Morgen aufwachten, überraschten uns ein blauer Himmel und Sonnenschein und sie machten den Anschein, als wollten sie sich für das bescheidene Wetter des Vortages entschuldigen. Nach einem Frühstück im runtergekommenen Aufenthaltsraum des Hostels durchliefen Tommy und ich das Schnell – Sightseeing Programm für Eilige, die eigentlich nur wegen der Fährüberfahrt nach Wellington gekommen sind. Erstmal gings rauf auf den Mount Victoria, um die Aussicht von dort oben zu geniessen. Es blies uns zwar ein heftiger Wind um die Ohren (und mit heftig meine ich so stark, daß einige meiner Bilder verwackelt sind, weil ich die Kamera nicht gerade halten konnte!) aber Wellington heißt ja nicht umsonst „windy city“ und machte eben seinem Namen alle Ehre. 
Je nachdem, wie man Mount Victoria mit dem Auto über die Serpentinstraßen herunterfährt, kommt man eventuell auf der Oriental Parade heraus. Genau dort beginnt die Zone, wo man für das Parken bezahlen muß. Also parkten wir am Straßenrand entlang der Serpentine (wie viele andere auch) und nahmen den etwas längeren Marsch ins Stadtzentrum in Kauf, um nicht 4 Dollar pro Stunde fürs Parken zu bezahlen. Immerhin gabs ein Tip Top Eis auf dem Weg in die Stadt, das versüßt den Weg ungemein.
Ein Wahrzeichen Wellingtons ist die rote Standseilbahn, die auf einer Strecke von 610 Metern den 120 Meter höher gelegenen Stadtteil Kelburn mit Lambton Quay verbindet. Die erste Bahn wurde 1898 gebaut und noch heute ist die Bahn mit einer Fahrkabine in Betrieb. Für eine normale Fahrt bezahlt man 4 Dollar, den Rückweg kann man entweder auch mit der Bahn bestreiten oder aber zu Fuß über die Botanischen Gärten und den großen Rosengarten. Wir fuhren hinauf, machten das obligatorische Foto mit Blick auf Wellington und einem gerade ein (-oder wahlweise herausfahrenden) cable car und liefen dann wieder in die Stadt herunter. Da wir noch immer stark unter dem Sonnenbrand des ersten Tages zu leiden hatten, hielten wir uns weitestgehend im Schatten auf, so gut es eben ging.
Wir hatten noch ein paar Stunden zur freien Verfügung und ich hatte Tommy vom Nationalmuseum der Kiwis vorgeschwärmt. Im Te Papa kann man Tage damit zubringen, über die Geschichte Neuseelands zu lernen und ich wollte ihm wenigstens ein paar Dinge über die Maoris und die pazifische Geschichte des Landes zeigen. Und so bestaunten wir den Marae (das traditionelle Versammlungshaus der Maoris) und einige andere interessante Ausstellungsstücke aus der Geschichte der Ureinwohner und verbrachten immerhin knapp 1,5 Stunden im Museum, bevor wir den Weg zum Auto antragen.  
Wir checkten für die Interislander Fähre ein und verbrachten die Überfahrt ganz unterschiedlich. Während ich einen Sitzplatz mit Tisch und Steckdose ergattert hatte und dort mein kleines Büro inkl. Gepäckaufbewahrung errichtete, verbrachte Tommy die erste halbe Stunde der Ausfahrt mit Fotografieren auf dem Deck, bevor auch er sich zu mir gesellte. Ich nutzte die Zeit sinnvoll und schreib ein paar Artikel für den Blog bevor wir 20:30 Uhr in Picton anlegten und unsere ersten Kilometer auf der Südinsel zurücklegten.
Leider schiffte es aus Kannen und der Regen verfolgte uns die fast 3 Stunden, die wir noch bis Motueka zurücklegen mußten, wo wir unser gebuchtes Hostel kurz nach 23 Uhr erreichten. Eigentlich hatte ich gehofft, irgendwo in Picton oder Nelson übernachten zu können, hatte dort aber leider keine Unterkunft mehr finden können. Total kaputt kamen wir an, waren aber auch froh, eine ruhige Fährfahrt genossen zu haben, denn eigentlich hatte der Wetterbericht starke Sturmböen angesagt, die schon seit Tagen durch Neuseeland wüteten. Aber die Cook Strait (Wassermasse zwischen Nord- und Südinsel) war total flach und der Sturm hatte sich glücklicherweise gelegt.
Der starke Regen wütete die ganze Nacht hindurch, war aber nicht der Grund für unser plötzliches und unsanftes Erwachen am frühen Morgen (kurz vor 5 Uhr)…...


P.S.: Ein kleiner Tip: Das „Arrival“ Magazin (kostenlos erhältlich am Flughafen) beinhaltet einen 10% Discount Voucher für die Interislander Fähre, den man bei online Buchungen einlösen kann. 






 

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