Wie im ersten Teil beschrieben, sahen wir uns aufgrund der
fehlenden Stabilität der Dachreling sowie der Gewichtsproblematik gezwungen,
einen erheblichen Teil der Dachlast vom Auto weg in den Boden zu leiten, um
größere Schäden am Auto zu vermeiden. Die Stützen passen hinter die Vordersitze
wo dann keine Passagiere mehr sitzen können, aber wir reisen sowieso nur zu
zweit.

Bei einem Fünftürer zeigt sich ziemlich bald der größte Nachteil dieser
Stützen; sie stehen nämlich direkt vor allen vier Türen, die man aufgrund der
geringen Entfernung (ca. 20 cm) nicht mehr aufbekommt. Also räumt man alle
Utensilien in den Kofferraum und sollte dabei auch den ganzen Kleinkram nicht
vergessen, der sich sonst in den Fahrer- und Beifahrertüren oder im
Handschuhfach befindet, also Sonnenbrillen, Taschentücher, Kartenmaterial, Geldbeutel
usw. sonst klettert man später nochmal durchs ganze Auto und versucht sich so
lang wie möglich zu machen, um benötigte Hilfsmittel aus dem Fahrerraum zu
fischen. Lebensmittel, Campingkocher und alles weitere versucht man zwar so
clever wie möglich zu packen aber wie das ja mit großen Rucksäcken oder Koffern
auch meistens ist; das was man sucht, steckt entweder ganz unten oder in
unserem Falle eben ganz vorn. Das nervt mit der Zeit.
Steht man mehrere Tage auf ein und demselben Campingplatz
und möchte Ausflüge mit dem Auto unternehmen, schraubt man die Stützen morgens
ab, um sie am Nachmittag wieder aufzusetzen. Auch das nervt mit der Zeit, auch
wenn wir in der Zwischenzeit sogar recht schnell mit der Montage bzw. Demontage
geworden sind.

Irgendwie mußte eine andere Lösung her und zwischenzeitlich
hatten wir sogar mit der Überlegung geliebäugelt, einen Kredit aufzunehmen und
einen Wohnanhänger zu kaufen, den man einfach auf dem Campingplatz stehen
lassen kann während man mit dem Auto kleine Ausflüge macht. Da unser großer
Traum noch immer ein ausgebauter Bus ist, konnten wir uns mit der
Wohnanhängeridee letzten Endes doch nicht wirklich anfreunden und überlegten
weiter.
Beim Stöbern im Internet ist Tommy auf
freebird gestoßen,
ein kleines Unternehmen in der Nähe von Hamburg, das Anhänger mit Zelten
bestückt und fürs Camping umbaut. Dabei kann man das Zelt dort entweder gleich
mit erwerben oder den Anhänger für sein eigenes Zelt konfigurieren lassen.
Tommy telefonierte mit dem Inhaber Steffen um unsere Möglichkeiten zu
bequatschen und schon bald war klar, daß wir diese Variante bevorzugten.
Wir
kauften also einen Anhänger bei
freebird, der nach unseren persönlichen
Vorstellungen umgebaut wurde. Unser Zelt sitzt nun fest auf dem Hänger (kann
aber auch demontiert werden) und muß somit nicht mehr mühseelig auf das Auto
hochgewuchtet werden. Das ausziehbare Ladesystem ist auf Euronormboxen
ausgelegt und damit hat man alle Ausrüstungsgegenstände, Klamotten und
dergleichen sofort zur Hand und weiß vor allem gleich, wo sie sich befinden. Entschieden
haben wir uns für 4 Boxen der Größe 60x40x28,5 und 4 Boxen a 40x30x28,5 der
Firma Auer.
Das Beste daran jedoch ist, daß der Kofferraum so gut wie
leer bleibt und man für tägliche Ausflüge nicht das ganze Geraffel herumfahren
muß. Es verbleibt im verschlossenen Hänger auf dem Campinglatz und purzelt beim
Befahren der Serpentinstraßen nicht mehr durchs Auto.

Zusätzlich haben wir noch einen Faltpavillon erstanden, der
uns Schutz vor Sonne, Wind und Regen bietet. Und wenn es mal zu windig wird und
wir den Pavillon lieber wieder einpacken um ihn später nicht hundert Meter
weiter zerbeult einsammeln zu müssen, können wir uns ganz bequem ins Auto
setzen denn hier stören mittlerweile keine Stützen mehr von außen oder Kisten
und Rucksäcke von ihnen. Welch ein Luxus im Vergleich zu früher. Mit diesem Setup
sind wir definitiv der Hingucker auf jedem Campingplatz, denn sowas haben die
wenigsten schonmal gesehen. Wer uns mal unterwegs antreffen sollte, nur zu,
sprecht uns an, wir beißen nicht und beantworten gern Eure Fragen!
Mit dem Anhänger dürfen wir nur noch max. 100 km/h fahren
und haben unser Reisen somit wesentlich entschleunigt. Das Ankommen dauert
unter diesen Umständen etwas länger als sonst, aber wir haben uns daran
gewöhnt. Bei dem Zustand der deutschen Straßen, all den Baustellen und Staus
auf unseren Autobahnen kann man oft sowieso nicht schneller fahren.

Zusammenfassend kann man sagen, daß sich unsere Dachzelt
Situation folgendermaßen weiterentwickelt hat: Vom einfachen Dachzelt zum Dachzelt
auf Stützen zum Dachzelt aufm Anhänger.
Hier eine grobe Kostenaufstellung:
Dachzelt 3.000 EUR (separat gekauft)
Anhänger inkl. aller Umbauten 2.900 EUR
Eurobehälter 120 EUR
Wegfahrsperre Anhänger und Bremskeile 50 EUR
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