ein kurzes Sightseeing in Karlskrona
Auf unserer To-do-Liste für heute steht die Barockstadt Karlskrona, die architektonisch in den höchsten Tönen gelobt wird. Geschichtlich gibt es ebenfalls einiges zu erzählen, wir beschränken uns aber auf die wesentlichen Fakten: gegründet 1679 als Flottenstützpunkt von König Karl XI. und Admiral Hans Wachtmeister, Stadtrecht bereits ein Jahr später und 1790 brannte ein Großteil der Stadt ab. Der Marinehafen der Stadt mit seinen ehemaligen Werften und Verteidigungsanlagen sowie weitere Gebäude der Stadt wurden von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Die Stadt war Hauptstützpunkt der schwedischen Flotte und damals sollen bis zu 10.000 Menschen auf der Werft und bei der Marine beschäftigt gewesen sein. Heute sind es noch 700.
Besonders interessiert war Katja am Stortorget, dem
zentralen Platz in Karlskrona, da man sich hier, laut dem Stadtmarketing an der
Architektur anderer europäischer Großstädte orientierte, allen voran an den großen
Plätzen Roms. Nun gut, wer Rom ein bisschen kennt, wird Stortorget sicherlich nicht
mit einem der grandiosen Piazzas in Rom verwechseln aber inzwischen wissen wir
sehr gut, wie das mit dem Marketing funktioniert. Zu bieten hat Stortorget trotzdem
einiges, zum Beispiel die Frederikskyrkan, die 1744 eingeweiht wurde oder aber
auch die Trefaldighetskyrkan vom selben Architekten. Die Dreifaltigkeitskirche
wird auch Deutsche Kirche genannt, da sie bis 1846 die Kirche der deutschen
Gemeinde war. Die Kirche beherbergt eine mächtige Gruft der Familie
Wachtmeister, auch Generaladmiral Graf Hans Wachtmeister, einer der Gründer der
Stadt und verstorben 1714, fand hier seine letzte Ruhestätte.
Heute sind wir leider etwas eingeschränkt mit der Stadtbesichtigung weil wir die Parkgebühr nicht per App zahlen konnten sondern tatsächlich noch ganz altmodisch am Parkautomaten. Diesen Platz haben wir dank App gefunden und dort auch glücklicherweise noch einen Parkplatz gefunden, denn hier sind die Plätze groß genug für Wohnmobile und man kann ganz normal stundenweise bezahlen (5 SEK pro Stunde, sehr günstig). Die anderen Wohnmobilstellplätze der Stadt bieten diese Möglichkeit, so weit wir das überblicken können, nicht und so zahlt man dort pauschal eine Gebühr für den ganzen Tag. Das sehen wir aber nicht ein, wenn wir nur ein paar Stunden vor Ort sind.
So laufen wir ein wenig umher, werden von Regen
überrascht und flüchten in ein Café, laufen anschließend noch ein wenig umher,
finden einen Spielplatz, den wir leider nicht ignorieren können und müssen
Jamie unter viel Zureden davon überzeugen, dass wir irgendwann auch mal wieder
zum Ludwig zurück müssen, weil die Parkzeit abgelaufen ist. Anschließend fahren
wir eine Viertelstunde in den nächsten Ort an eine kleine Marina, wo wir den
Abend und natürlich auch die Nacht verbringen. Hier kann man ein wenig
umherlaufen und die schicken Boote bewundern, es gibt eine kleine Wanderung am
Wasser entlang bis zur nächstgelegenen Marina und schwuppsdiwupps ist es auch
schon wieder Abend und der Tag neigt sich dem Ende. Blöderweise ist es Freitag
Abend und pünktlich zu Jamies Einschlafzeit beginnt die Musik irgendwo in der
Nachbarschaft zu spielen, aber es hält sich in Grenzen, man hört sie zwar aber
sie ist nie so laut, dass sie wirklich stört und die Fensterscheiben wackeln
auch nicht.
unendlich viel Schrott auf dem Autofriedhof Kyrkö mosse
Es scheint eine größere Party
gewesen zu sein denn die Autos vom Vorabend stehen am Morgen noch immer neben
uns. Wer weiß, wo die alle geschlafen haben…..Tommy hat ein wenig recherchiert
und etwas gefunden, was wir uns heute mal anschauen möchten: den Autofriedhof im
Moor Kyrkö mosse, in der Nähe von Ryd (Bilkyrkogården på Kyrkö mosse). Åke
Danielsson (1914–2000) verdiente hier anfänglich mit Torfmull sein Geld. Er war
technisch sehr versiert und baute sich eine kleine Torffabrik, deren Torfreißer
er mit alten Automotoren antrieb. Nach dem Krieg und Wirtschaftswunder, als
sich fast jeder ein Auto leisten konnte, diese aber einfach im Wald stehen
ließ, so bald sie nicht mehr fuhren, sammelte Åke diese Fahrzeuge ein, nahm sie
auseinander und wurde zum gefragten Experten für Ersatzteile. 1992 zog Åke ins
Altersheim in Ryd und der Ort wurde Anlass zahlreicher Kontroversen. Die einen
möchten den Ort geräumt und saniert haben, Fürsprecher sehen den
kulturhistorischen Wert der Altautos und so wurde der Ort bis 2050 unter Schutz
gestellt. Bis dahin, so nimmt man an, werden die Autos auf natürlichem Wege
zerfallen sein. Wahrscheinlich hofft man einfach nur, dass sich das Problem mit
der Zeit selbst erledigt, schließlich geht man von 150 Fahrzeugen, Fahrrädern,
Mopeds, Herden und zahllosen Autoreifen aus.
Von einem Geheimtipp kann man jedenfalls nicht mehr sprechen, der Ort ist ein ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen geworden und der Parkplatz ist eigentlich zu klein, um dem Besucheransturm gerecht zu werden, vorallem all der Besucher in Wohnmobilen. Nach einem kleinen Snack fahren wir weiter und suchen einen Übernachtungsplatz irgendwo in der Gegend. In Kyrkhults gibt es 5 kommunale Stellplätze direkt am See und als wir dort ankommen, stehen nur 4 Fahrzeuge dort, so dass theoretisch noch Platz für uns wäre. Die haben sich aber alle so dusselig und dreist hingestellt, dass wir nirgendwo mehr hinpassen. So langsam werden uns die Schweden in der Hinsicht wirklich unsympathisch, denn das machen sie wirklich gern: sie parken sehr großzügig, damit Sonnendach, Tisch und Stühle an der Seite auch noch Platz finden und tun gerade so, als hätte man immer ein Anrecht darauf. Rücksicht ist ein Fremdwort. Was besonders ärgerlich hier ist: sie alle haben extrem viel Platz links und rechts gelassen, sitzen aber nicht neben ihren Fahrzeugen, sondern davor auf dem Grünstreifen. Und schauen dann alle noch ganz ungläubig als wir über den Parkplatz fahren und schauen, ob wir nicht irgendwo reinpassen könnten. Nun gut, wir haben ihnen Impotenz, einen Schwarm Mücken und die Affenpocken an den Hals gewünscht und sind weitergefahren und haben ein paar Kilometer weiter eine schnuckelige Badestelle mit Feuerstelle gefunden.
Die Feuerstelle wird am Abend in Beschlag genommen und weil wir danach wieder stinken wie die Räucheraale, geht’s vor dem Zubettgehen nochmal fix in den See. Als wir uns gerade bettfertig machen, kündigt die Dorfjugend um Mitternacht ihr Erscheinen mit lauter Musik an. Es ist klar, dass sie provozieren wollen, denn die Lautstärke wird noch ein paar Mal nach oben gedreht, obwohl sie sich so definitiv nicht mehr unterhalten können. Es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange ihre Autobatterie die Beschallung des Waldes und das Flutlicht durchhält und wahrscheinlich wissen sie das selbst, denn sie drehen die Musik immer mal wieder leise. Um uns an ihrer wunderbar verkorksten Playlist teilhaben zu lassen, wird die Musik aber auch wieder hoch gedreht. Nun ja, wir wissen nicht, was sie sich erhofft haben. Durchgehalten haben sie jedenfalls erstaunlich lange und fahren gegen 1 Uhr wieder vom Platz, so dass Tommy dann auch endlich zu Bett gehen kann. Wenn wir solche Idioten in der Nähe haben, bleibt er immer demonstrativ sichtbar vorne sitzen, damit niemand auf dumme Gedanken kommt.
zurück in Kyrkhults, diesmal mit freier Parklücke
Es dauert eine Weile, bis uns am
nächsten Morgen die Sonne begrüßt. Bereits am frühen Vormittag kommen die
ersten Badegäste. Wir fahren weiter und haben beschlossen, unser Glück nochmal
in Kyrkhults zu versuchen, wo wir gestern die großzügig parkenden 4 Fahrzeuge
vorgefunden haben. Es ist noch früh, vielleicht haben wir Glück. Und das haben
wir in der Tat, denn als wir ankommen, ist zwar kein Platz frei, aber gerade
als wir uns dann doch frecherweise noch hineinquetschen, fährt ein Schweizer
vom Platz und wir haben unseren Platz. Wir packen das Solar und den Eco aus und
bekommen so einiges geladen, holen auch die Stühle aus der Garage und genießen
einen ereignislosen Tag in der Sonne, neben einem kleinen Hindernissparcour,
den Jamie gefühlte 85. Mal absolviert und bekommen ihn irgendwie beschäftigt.
Wir stellen zum wiederholten Male fest, dass wir viel zu anständig sind, denn
wo wir uns gestern nicht reingequetscht haben, tut dies heute ein anderes Womo
ohne mit der Wimper zu zucken. Und wo wir gestern auch schon mal kurz überlegt,
dies aber als frech verworfen hatten, hat heute ein weiterer Fahrer kein
Problem damit, den Zugangsweg zuzuparken. Und das, wo bereits 5 Fahrzeuge hier
stehen und das Schild bei der Einfahrt explizit darauf hinweist, dass es nur 5
Plätze sind. Tommy paddelt ein wenig mit dem SUP Board über den See und wir
wissen nicht warum, aber Jamie können wir dafür einfach nicht mehr begeistern.
Wahrscheinlich ist es ihm zu langweilig, so ruhig auf dem Board sitzen zu
müssen, wo er doch sonst keine Minute stillsitzen kann und immer auf Achse ist.
ein weiterer Faulenzertag in Kyrkhults
Es gefällt uns so gut, dass wir
einen weiteren Tag bleiben. Wir sind zwar nicht weit entfernt von der Straße
und man kann den Verkehr auch nicht ignorieren, aber es ist erträglich. Tommy
geht es nicht so gut, er hat Kopf- und Bauchschmerzen und so gönnen Katja und
Jamie ihm ein wenig Ruhe und laufen rüber zum Spielplatz. Irgendwann kommt
Tommy nach aber es hat sich zugezogen und wird kühler. Nach einem kleinen
Imbiss verziehen wir uns erstmal in den Ludwig, weil es regelrecht kalt
geworden ist. Unsere Womo Nachbarn tun es uns gleich, irgendwie möchte gerade
keiner draußen sitzen. Wir bleiben den Rest des Tages drin und Jamie spielt mit
seinen Lego Dinos, die er in der Dinoausstellung in Kalmar bekommen hat. Es
handelt sich um 12 Eier mit jeweils einem kleinen Dino, die alle zusammen einen
großen Tyrannosaurus Rex ergeben. Momentan sind wir noch mit den 12 kleinen
Dinos beschäftigt, die gibt es nach und nach.
Als wir heute aufbrechen, stehen
erstmal einige Service Stopps auf der Tagesordnung und dies an
unterschiedlichen Standorten: Tanken, Frischwasser aufnehmen, Grauwasser
ablassen und die WC Kassette leeren. Für die letzte Aufgabe müssen wir einen
größeren Umweg in Kauf nehmen, denn in Südschweden gibt es zwar zahlreiche
Rastplätze, aber viele von ihnen besitzen keine Möglichkeit der
Latrinenentleerung. Da unsere Hausbatterie und auch der Eco geladen werden
müssen, sind wir nicht bös drum und danach brauchen wir noch 30 Minuten bis zum
heutigen Stellplatz. Allerdings brauchen wir für 30 Minuten länger als üblich,
weil unser Navi mal wieder nicht weiß, was Sache ist und uns zweimal in die
verkehrte Richtung schickt. Beim dritten Anlauf navigieren wir mit Google Maps
und kommen problemlos an. Wir stehen im Naturschutzgebiet Gyllebo, in der Nähe
von Schloss Gyllebo, welches sich allerdings in Privatbesitz befindet. Es gibt
eine Ruine in der Nähe des Herrenhauses und das Grundstück darf von 10 bis 12
Uhr betreten werden aber wir wissen noch nicht, ob wir dies morgen in Anspruch
nehmen möchten. Irgendwie fühlt es sich ja trotzdem so an, als würde man bei
jemandem im Garten umher spazieren. Jamie und Katja laufen vom Parkplatz zum
Schloss, vorbei an den Ställen (hier wurden früher bestimmt mal Pferde
gezüchtet), sammeln ein paar Kastanien und kommen dann zum Parkplatz zurück.
Durch den Wald gibt es auch ein paar Wanderwege, aber es ist nicht so ganz
klar, wohin die alle führen. Zum Abend hin ist der kleine Parkplatz deutsches
Hoheitsgebiet mit 3 Campingfahrzeugen aus Deutschland und im Hintergrund hört
man die Gänse schnattern.
Als wir am nächsten Tag endlich abreisefertig sind, sind wir wieder die letzten auf dem Platz, die anderen haben uns bereits verlassen. Eilig haben wir es nicht, da uns nur circa 30 Minuten Fahrtzeit nach Kåseberga bevorstehen, wo sich Katja Ales Stenar anschauen möchte. Hier handelt es sich um eine Schiffssetzung aus 59 Steinen auf einem Hügel oberhalb des Dorfes Kåseberga mit einem herrlichen Blick auf die Ostsee. Was ist eine Schiffssetzung? Das ist eine dem Umriss eines Schiffes nachbildende Steinsetzung, die das Schiff symbolisieren soll, das die Toten in das Totenreich bringt. Bekannt sind diese Gebilde vorallem im Ostseeraum. Allerdings ist die Bedeutung des Monuments bis heute nicht eindeutig geklärt, gegen eine Grabstätte spricht, dass man keine Gräber gefunden hat. Darüber hinaus gibt es Thesen, es handele sich um eine astronomische Uhr beziehungsweise einen Sonnenkalender, wofür die Anordnung der Steine spricht. Sie sind so positioniert, dass die Sonne im Sommer in der nordwestlichen Ecke unter- und im Winter exakt an der gegenüberliegenden Ecke aufgeht. Die 59 Steine ergeben einen 67 Meter langen und 19 Meter breiten Schiffsrumpf und stammen vermutlich aus der frühen Eisenzeit (500-1000 n.Chr.), was in den Wirkungsbereich der Wikinger fällt.
Nach unserer Ankunft fahren wir erstmal auf den Stellplatz, den wir uns heute als Übernachtungsplatz ausgesucht haben und schließen unseren Ludwig mal wieder ans Stromnetz an. Die kurzen Strecken machen es momentan wieder schwer, unsere Hausbatterie oder die beiden Ecos zu laden. Jamie hat gerade überhaupt keine Lust auf einen Spaziergang und so versuchen sich Jamie und Katja im Federballspielen während Tommy genügend Aufgaben in und um unseren Ludwig findet. Irgendwann gibt’s unseren Nachmittagssnack und nachdem Jamie immer noch keine Lust auf die Besichtigung von Ales Stenar hat, geht Katja kurzerhand allein. Auf dem Besucherparkplatz stehen noch immer genügend Autos und Wohnmobile rum und so ist sie darauf vorbereitet, dass ihr ständig Leute vor der Linse herumspazieren werden.
Es ist ein heißer Spätnachmittag, die Brise oben auf der Anhöhe ist herrlich angenehm und man kann den Blick unendlich weit auf die Ostsee schweifen lassen. Irgendwo hinter dem Horizont versteckt sich die dänische Insel Bornholm und noch etwas weiter befindet sich schon wieder Deutschland. Dank ganz viel Geduld hat Katja ein paar Bilder ohne Menschen im Kasten und kann sich zufrieden gen kleinem Hafen wenden, den man von der Anhöhe schnell erreicht. Dort geht es recht touristisch zu mit Fressbuden, Souvenirläden und den üblichen Deko-, Klamotten- und lifestyle Geschäften, macht aber einen sehr gemütlichen Eindruck. Zurück am Stellplatz schnappt sich die verschwitzte Katja den durchs Rumrennen ebenfalls verschwitzten und überhaupt nicht amüsierten Jamie und sie gehen gemeinsam duschen. Danach besorgen wir uns eine Pizza von nebenan, weil wir bei der Hitze keine Lust auf Kochen oder sonstige Aktivitäten haben und so geht das mit dem Abwasch heute superfix.
Ystad, aber wo ist Kurt Wallander?
Nach dem Frühstück und Aufräumen muss Jamie sein Versprechen von gestern einlösen und wir gehen zu dritt zu Ales Stenar, damit auch Tommy ein paar Fotos machen kann (natürlich muss auch er darauf warten, dass sich all die Selbstdarsteller aus dem Bild bequemen, aber das ist heutzutage alles inklusive). Auf dem Rückweg stoppen wir im Hafen und weil es schon wieder so heiß ist und wir wirklich schon lange kein Eis mehr hatten, holen wir diesen Missstand nach. Am Stellplatz angekommen, springt Tommy nochmal fix unter die Dusche und wir machen den Ludwig abreisefertig. Kurz vor 14 Uhr kommen wir endlich weg, da haben sich schon wieder die ersten Neuankömmlinge häuslich auf dem Platz eingerichtet. Da wir heute nur ein paar Kilometer bis nach Ystad fahren, haben wir keine Eile und nach gerade mal einer halben Stunde parken wir am Hafen in Ystad ein. Von dort kommen wir schnell in die Innenstadt.
Hier kann man sich wieder mit zahlreichen Park Apps rumschlagen
und das ist schon fast kriminell, was da abgeht. Es gibt Parkautomaten, wo man
nur für die kommunalen Plätze zahlen kann und wir stehen auf privatem Grund.
Man muss ganz genau schauen, in welcher Reihe man steht, denn in einigen Reihen
gilt die Aimo Park App, in den anderen Reihen gelten Easypark und Parkster. Zu
allem Übel, was die wenigsten jedoch wissen, die haben alle verschiedene
Parkgebühren, Mit Parkster zahlt man 40 SEK für 24 Stunden, mit Easypark 46,17
SEK und mit aimo laut Park4night 50 SEK. Da haut jeder nach Belieben noch
Gebühren drauf. Katja wird später von einem Deutschen angesprochen, ob wir auch
ein Knöllchen bekommen hätten. Nein, haben wir zum Glück nicht. Er steht in der
Aimo Reihe (wir haben mit Parkster bezahlt) und hat sich extra die App dafür
runtergeladen. Trotz laufendem Parkvorgangs bekommt er vom Kontrolleur ein
Knöllchen über 500 SEK verpasst (alles schön auf Schwedisch, da haste keine
Lust, eine halbe Stunde lang jedes einzelne Wort in einen Übersetzer
abzutippen). Sie saßen im Womo, die Tür war offen, der Typ hätte auch einfach mal
kurz anklopfen können. Das ist Abzocke und verschreckt Besucher.
Wir jedenfalls laufen ein wenig
durch Ystad. Wem der Name irgendwie bekannt vorkommt, hat vielleicht die Kurt
Wallander Krimis von Henning Mankell gelesen, der in Ystad beheimatet ist. So
gibt es für Filmfans Wallander Touren, in denen man aus den Krimis bekannte
Stationen besuchen und kennenlernen kann, self-guided Audio Walking Touren (mit
Audio Guide) etc. Wir lassen uns einfach durch die engen Gassen mit ihren
schmucken kleinen Häuschen treiben und landen beim Kloster. Dort sitzen wir
eine Weile im Rosengarten, spazieren unter Obstbäumen und erhaschen ein paar
Äpfel und Birnen. Später grübeln wir über einen Baum, dessen Früchte wie kleine
Brombeeren aussehen aber an Bäumen haben wir die noch nie gesehen. Die App
verrät, dass es sich um Maulbeeren handelt und die Früchte sind superlecker.
Als wir schon fast wieder zurück am Hafen sind, teilen wir uns auf, Katja
verschwindet nochmal im Coop, um eine Kleinigkeit fürs Abendessen zu besorgen,
Tommy und Jamie erkunden den Hafen, wo die Fähren nach Swinemünde, Bornholm und
Sassnitz ablegen. Gerade als das Abendessen fertig ist, kommen die zwei
Abenteuer zum Wohnmobil zurück.
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