Der Besuch von Großstädten stellt Eltern regelmäßig vor Herausforderungen und Fragen. Gerade die Hauptstädte und beliebte Touristenziele sind bei internationalen Besuchern zu jeder Jahreszeit beliebt und daher ist es voll, laut und anstrengend (vor allem für Eltern!). Manch einer stellt sich noch zusätzliche Fragen zur Sicherheit, zur Verfügbarkeit von Essen, Transportmöglichkeiten, Rückzugsgebieten wenn mal eine Verschnaufpause nötig ist, Übernachtungsmöglichkeiten und möglichen Aktivitäten, um die Kleinen bei Laune zu halten.
Vorneweg, jedes Kind und jede Familie ist anders, hat andere Interessen, andere Routinen und andere Erfahrungswerte. Unser Kind zum Beispiel (zum Zeitpunkt des Schreibens 3 Monate vor seinem 4. Geburtstag) hat aufgrund der lockdowns und der Einschränkungen noch nicht so viele Unternehmungen mit uns in Großstädten gemacht und das obwohl wir ja nun schon seit einiger Zeit unterwegs sind. Das kommt aber eher daher, dass wir Großstädte normalerweise eher meiden und die Natur und kleinere Städte / Dörfer bevorzugen. Deswegen ist ein Großstadtbesuch eine Ausnahme, die die ganze Familie herausfordert. Außerdem haben wir auch zu Hause in keiner Großstadt gelebt und sind auch dort nie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, weil dies nicht erforderlich war. Und so ist schon das Fahren mit der U-Bahn für unser Kind ein Highlight, verbunden mit anfänglichen Unsicherheiten, wo andere Kinder in deutschen Großstädten aufgrund der Regelmäßigkeit solcher Trips eher in Langeweile verfallen.
In Abschnitten sollen hier die oben angesprochenen Themen behandelt werden:
Übernachtung
Für uns war dies zum Glück kein
Thema, da wir im Wohnmobil unterwegs sind. In Lissabon haben wir keinen
passenden Stellplatz gefunden, wurden aber auf der anderen Seite des Tejo
Flusses in Almada fündig. Dort kann man in Cacilhas direkt auf dem großen Parkplatz
neben der Freiwilligen Feuerwehr für 2 Euro pro Tag stehen und das Übernachten
mit dem Womo scheint ebenfalls akzeptiert zu sein, denn wir wurden von
niemandem belästigt oder aufgefordert zu gehen. Von dort läuft man ca. 10
Minuten zum Fährterminal und ist in nochmal 10 Minuten auf der anderen Seite
mitten in Lissabon. Einfacher geht’s nicht. Man befindet sich zwar direkt an
der Straße, aber nachts ist es ruhig. Einsätze der Feuerwehr bekommt man
allerdings hautnah mit, denn sie fahren zwar nicht mit eingeschalteter Sirene
aus ihrem Parkhaus, aber ein Warnsignal ertönt für den Straßenverkehr, um die
Vorfahrt für die Feuerwehr zu gewährleisten. Aber auch das hielt sich in
Grenzen. Und Jamie war fast hautnah und begeistert dabei, wenn sich wieder eine
Feuerwehr auf den Weg zum nächsten Einsatz machte.
Sicherheit
An unserem zweiten Abend parkte ein Belgier sein Wohnmobil neben unseres und kam gleich mal rüber, um nach der Sicherheit oder besonderen Vorkommnissen auf dem Parkplatz zu fragen. Wahrscheinlich weil die Umgebung nicht sonderlich schick aussieht. Aber wir hatten hier kein schlechtes Gefühl, hier lungern keine zwielichtigen Gestalten herum, die sich zwischen den Autos herumschleichen und böses im Schilde führen.
Auch in Lissabon gibt es keinen
Grund, sich unsicher zu fühlen. An bestimmten Sehenswürdigkeiten und in der
beliebten Straßenbahn 28 wird vor Taschendieben gewarnt, aber das ist ein
generelles Problem und kann mit gesundem Menschenverstand und Achtsamkeit
verhindert werden. Bettler und Obdachlose gibt es hier natürlich auch aber wir
haben nur sehr wenige von ihnen gesehen und sie sind nicht aufdringlich.
Ein viel größeres Problem ist besonders bei kleineren Kindern, dass sie in der Menschenmenge schnell verloren gehen können, deswegen kann man sie wirklich keine Sekunde aus den Augen lassen. Viele Menschen laufen gedankenverloren oder in ihr Handy glotzend durch die Stadt und stellen somit nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern auch für andere, insbesondere für Kinder dar, die dann schnell mal über den Haufen gerannt werden können. Und die Gehsteige sind oft nicht sehr breit und wo es sowieso schon eng wird, werden kleine Kinder gern mal übersehen. Deswegen ist hier besondere Vorsicht geboten. Jamie war im Laufrad unterwegs, was nochmal eine Achtsamkeitsstufe höher liegt (für uns!) da wir 1. Aufpassen müssen, dass er niemanden über den Haufen fährt, 2. Aufpassen müssen dass er uns nicht über die Füße fährt oder vor unseren Füßen fährt (Stolpergefahr!) und 3. Aufpassen müssen, dass er nicht im Straßenverkehr endet weil er entweder ein Auto aus einer Seitenstraße übersehen hat oder weil er auf einem zu engen Gehweg keinen Platz mehr zum Fahren hatte, ihn ein unachtsamer Fußgänger auf die Straße gedrängt hat oder eher beim Umfahren eines Mülleimers oder anderen Hindernisses auf die Straße gefahren ist. Ihr seht, es ist furchtbar anstrengend und man ist ständig auf der Hut. Dazu kommt in Lissabon, dass es ständig bergauf oder bergab geht, das heißt entweder hilft man beim Bremsen (damit er nicht in Fußgänger reinfährt) oder man trägt das Laufrad, weil es bergauf zu anstrengend ist.
Essen /Verpflegung
Die meisten Besucher schenken
diesem Punkt wahrscheinlich kaum Beachtung, da es unkompliziert zu sein
scheint, aber wir möchten hier gern eine paar Denkanstöße geben. Wer Kinder
hat, kann es vielleicht nachvollziehen, aber wir gehen nicht gern mit Jamie irgendwohin
Essen. Entweder es dauert zu lange und man muss sie beschäftigen oder sie
können sich nicht entscheiden oder es schmeckt dann nicht und eigentlich ist es
sowieso total langweilig und können wir bitte endlich wieder gehen? Der
Apfelsaft (bei Jamie muss es immer Apfelsaft sein) ist auch innerhalb der
ersten 10 Minuten leergetrunken und überlebt das servierte Essen so gut wie
nie. Von der Sitzhöhe passt es auch nicht, denn für einen Kinderstuhl ist Jamie
schon zu groß, aber andere Sitzmöglichkeiten gibt es meist nicht für Kinder.
Aufgetürmte Sitzkissen sind eher suboptimal da sie keinen Halt bieten und das
Kind herunterfallen könnte. Und auf dem Schoß will man das Kind auch nicht
haben da man dann selbst nicht essen kann.
Also vermeidet man lieber Restaurants und möchte was auf die Hand oder zumindest zum Mitnehmen, um es auf einer Parkbank oder auf der Wiese zu essen. Take away haben wir in Lissabon nicht wirklich wahrgenommen, wir haben niemanden mit etwas zu Essen angetroffen (wenn man mal von der Tüte Eis oder einem eingepackten Sandwich absieht). Das ist nicht wie in Deutschland, wo es überall Bratwurst, Currywurst, Fritten oder Bretzeln zu kaufen gibt (mal ganz abgesehen davon, ob man sowas überhaupt essen möchte).
Wir für unseren Teil haben dieses Dilemma in der gewohnten Weise gelöst und hatten kleine Snacks, also Obst, Gemüse und ein paar Cracker dabei, weil wir Jamie so immer ganz gut bei Laune halten können. Im Park suchten wir uns einen schattigen Baum und genossen dort eine kleine Laufpause. Und wer von Euch Eltern kennt das nicht, dass die vorher ach so müden Beine das Kind nun wieder herumtollen lassen und von Pause keine Rede ist?
Rückzugsgebiete
Wenn wir unterwegs sind, halten wir
immer Ausschau nach Spielplätzen, entweder um Jamie dort toben zu lassen oder
um einen großen Bogen darum zu machen wenn es gerade gar nicht in unseren Zeit-
oder Aktivitätenplan passt. Verständlicherweise gibt es im Stadtkern bei
Geschäften und Restaurants keine Spielplätze, diese trifft man wohl eher in den
Randgebieten an, wo auch Familien wohnen. Aber auch Parks und kleine
Grünanlagen bieten eine willkommene Abwechslung nicht nur für Kinder und die
Grünflächen sind oft belegt mit Menschen jeden Alters, die sich eine Pause
gönnen. Leider gibt es unserer Meinung nach nicht allzu viele kindgerechte
Aktivitäten in Lissabon, was wir im nächsten Thema besprechen wollen.
Kindgerechte Aktivitäten
Bevor wir eine Großstadt
besuchen, googeln wir vorher oft nach Vorschlägen, was man dort mit Kindern
unternehmen kann um den Besuch für die ganze Familie so angenehm wie möglich zu
gestalten. Da sind zwar oft richtig lange Listen dabei aber das meiste dann
doch irgendwie unbrauchbar. Entweder weil unser Kind eben noch keine 12 Jahre
alt ist oder weil vieles dann doch irgendwie in unseren Augen nicht kindgerecht
ist oder es sich um preisintensive Aktivitäten handelt wie Zoo, Meeresaquarium
oder Vergnügungspark. Aber wie eingangs bereits erwähnt, jedes Kind ist anders.
Hier mal eine Liste der Dinge, die wir als Empfehlung für Familien mit Kindern für Lissabon gefunden haben: Lissaboner Zoo, Ozeanarium, Park der Nationen und eine Fahrt mit der traditionellen gelben Staßenbahn. Wir erlauben uns mal, unsere Gedanken dazu mit Euch zu teilen.
Lissaboner Zoo: In den Zoo kann ich überall gehen, dafür muss ich nicht nach Lissabon. Okay, nicht überall gibt es Delfine und Seelöwen aber solche Tiere, wie eigentlich gar keine Tiere, möchte ich mir in Gefangenschaft anschauen. Wir versuchen bereits unserem fast 4 jährigen zu vermitteln, dass Tiere nicht in Gefangenschaft gehören und wollen solche sogenannten Attraktionen überhaupt nicht unterstützen. Und die Preise sind auch nicht ohne, das kann sich gar nicht jede Familie leisten: Kinder 3-11 Jahre € 12,50 und Erwachsene € 17,50.
Ozeanarium: hier könnte man das selbe schreiben wie beim Zoo. Auch die Preise sind gepfeffert: Kinder € 11,00 und Erwachsene € 16,00.
Parque das Nações /Park der
Nationen: Auf dem Gelände eines
ehemaligen Industriegeländes wurde dieses Stadtviertel für die Expo 98
errichtet und wird seitdem als Geschäftszentrum genutzt und ist bei
Einheimischen als auch Touristen beliebt für seine Architektur, Gartenanlagen,
die Altice Arena (wichtigste Stätte für Musikveranstaltungen), das Ozeanarium,
das Wissensmuseum (Pavilhão do Conhecimento), Einkaufszentraum, Casino und
seine große Auswahl an Restaurants und Bars.
Jeder Reiseführer wird nicht müde zu erwähnen, dass der Park der Nationen ideal für Familien und Kinder jeden Alters wäre, womit wir hier mal aufräumen möchten. Die angepriesenen Wasserspiele sind keine wirklichen Spiele, sondern Brunnen und andere Wasserinstallationen, mit denen Kinder sicherlich gerne spielen würden, es aber nicht können. Der interaktive Bereich Jardim da Musica (der Musikgarten) ist nicht wirklich interaktiv, da man mit dem Großteil der „Musikinstrumente“ keine Musik machen kann, da sie unvollständig sind (es fehlen zum Beispiel die Stöcke, um die Metallplatten zum Schwingen zu bringen). Das einzige Musikinstrument, das wirklich funktionierte war die Musikplatte, die man durch seine Füße, also durch Herumspringen zum Klingen bringt. Zum Ozeanarium haben wir bereits unsere Meinung kundgetan und die Bewertungen zum Wissensmuseum sind bei Tripadvisor sehr unterschiedlich, so dass man sich nicht wirklich eine Meinung bilden kann. Angeblich ist es auch schon was für jüngere Kinder, die sich mit verschiedenen Experimenten und Dingen zum Anfassen ausprobieren können. Wichtig zu wissen ist, dass man entweder Portugiesisch oder Englisch sprechen muss, weil man sonst keine der Erklärungen lesen/ verstehen kann.
Wenn dieser Stadtteil so toll für
Familien ist, warum hat man dort keinen Spielplatz hingebaut? Sie können ein
wenig herumtollen in den Grünanlagen und zwischen den Bäumen aber ein
Spielplatz wäre schon wegen des weitläufigen Areals kein Problem gewesen. Genug
Platz ist allemal vorhanden. Eine öffentliche Toilette und Möglichkeiten zum
Windeln wechseln wären für Kinder sicherlich wichtiger als Restaurants und
Bars, auch wenn das die Eltern vielleicht anders sehen. Wir glauben, dass man
hier einen neugeschaffenen Stadtteil clever vermarktet, indem man ihn als
besonders familienfreundlich darstellt, aber dazu braucht es eben etwas mehr.
Die Voraussetzungen sind da, man könnte dort wirklich was Tolles für Familien
schaffen: genügend Platz, eine gute Verkehrsanbindung und ausreichend
Fresstempel sind vorhanden. Wir haben die lange Anfahrt auf uns genommen
(immerhin 12 Metrostationen vom Stadtzentrum Cais do Sodre inklusive Umsteigen
von der grünen in die rote Linie) um Jamie nach all den Menschen und dem Lärm
im Stadtzentrum Lissabons etwas Ruhe zu gönnen aber nach recht kurzer Zeit
schon wollte er wieder gehen.
Verkehrsmittel: Die alten
Straßenbahnen gehören zum Stadtbild Lissabons und mal ehrlich, auf Bildern
macht so eine alte Bahn schon was her, gerade wenn man sie schön in Szene
gesetzt hat und sie etwas schief den Eindruck erweckt, durch Lissabons Straßen zu
rasen. Obwohl sie nicht gerade langsam unterwegs sind, die Fahrer sind nicht zimperlich
und wenn es der Verkehr zulässt, dann brausen sie die vielen Hügel hinauf oder
hinunter. Da ließ sich sogar unser Junior zu dem Kommentar hinreisen, dass der
Fahrer aber ganz schön rast. Die Nummer 28 oder 28E ist die beliebteste Straßenbahn
in Lissabon und hat sich selbst zu einer Touristenattraktion entwickelt, weil
die Route an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Das führt zu langen Warteschlangen
an den Haltestellen und da es sich immer nur um einen Wagen handelt, gibt es
auch nicht besonders viele Sitzplätze, so dass man die meiste Zeit steht. Wir
hatten Glück und ergatterten bei beiden Fahrten einen Sitzplatz. Bei der
Rückfahrt haben wir wieder eine wichtige Lektion gelernt: Nur weil die Bahn den
Eindruck erweckt, voll zu sein und niemanden mehr aufnehmen zu können, muss das
nicht heißen, dass sich nicht trotzdem noch mindestens 10 Leute reinquetschen können.
Drinnen war freies Bewegen schon nicht mehr möglich, die Leute standen dicht an
dicht und trotzdem hielt der Fahrer und ließ Leute zusteigen. Das tut nicht
jeder, manche fahren halt einfach weiter, wenn der Wagen voll ist. In unserem
Falle hielt die Straßenbahn, die Leute draußen erstürmten die Bahn, nur um dann
drinnen festzustellen, was man auch von draußen schon hätte sehen können: ach
da geht’s ja gar nicht weiter.
Wenn man die Tram 28 mit Kindern fahren will, sollte man die zuvor beschriebene Episode im Hinterkopf behalten. Drängelnden Menschen ist es egal, ob man (kleine) Kinder dabei hat, diese werden allzu oft übersehen. Also überlegt Euch, ob Ihr Euch das Gedrängel antun wollt, auch im Interesse Eurer Kinder. Wir hatten uns vorgenommen, die Tram nur dann zu nehmen, wenn wir einen Sitzplan bekommen. Wäre sie zu voll gewesen, wären wir gar nicht eingestiegen.
Jamie hat die Fahrt sehr gefallen, aber ihm war egal, mit welcher Linie wir fahren. Das wäre unser Tipp, wenn die 28 zu voll ist. Nehmt einfach eine andere Linie. Die Nummern 12 und 25 fahren streckenweise die selbe Route und man kann ebenfalls einen Blick auf einige der Sehenswürdigkeiten erhaschen. Und man kann auch mal eine Bahn ausfallen lassen, wenn die haltende gerade zu voll ist. Das haben wir beim Einsteigen am Morgen gemacht, die 1. war zu voll und die 2. kurz danach hatte zumindest 2 Sitzplätze für uns.
Wie bereits eingangs beschrieben, ist es Jamie nicht gewohnt, öffentliche Verkehrsmittel zu fahren, deswegen waren sie alle ein Highlight für ihn und wir haben uns bemüht, sie alle zu benutzen. So sind wir eben auch Bus gefahren, mit der Fähre von Almada nach Lissabon und mit der Metro, was ihm anfangs überhaupt nicht geheuer war. Um ihn abzulenken, haben wir Jamie die zu fahrenden Stationen abzählen lassen, das hat ihn beschäftigt und Sicherheit gegeben. Aber warum fährt die U-Bahn auch in einem dunklen Tunnel, warum ist nicht die gesamte Strecke beleuchtet? Noch viel mehr Spaß haben allerdings die Rolltreppen gemacht, vor allem die Transportbänder, wie man sie vom Flughafen kennt. Die mit dem Laufrad zu befahren ist klasse!
Fazit
Die vielen Transportmöglichkeiten allein waren schon ein Highlight für Jamie und hätten für ein Abenteuer ausgereicht. Für alles andere hat ein 3 Jähriger sowieso noch keinen Blick und von Geschichte müssen wir ihm auch nichts erzählen (mit Ausnahme des verheerenden Erdbebens von 1755, davon ist er seit dem Erdbeben in der Türkei am Anfang diesen Jahres fasziniert). Bei dem 1755er Erdbeben und anschließendem Großbrand und Tsunami starben schätzungsweise bis zu 100.000 Menschen und die portugiesische Hauptstadt wurde fast komplett vernichtet.
Wir sprechen hier keine Empfehlung für oder gegen den Besuch von Lissabon mit (kleinen) Kindern aus, dafür sind die Interessen zu unterschiedlich. Wir können nur von uns und unseren Befindlichkeiten ausgehen und da fällt das Fazit leider negativ aus. Die 2 Tage waren super anstrengend für uns wie auch für Jamie. Wir haben zwar viel gesehen, irgendwie beim Vorbeifahren aber wir haben nicht wirklich das Gefühl, viel über Lissabon gelernt zu haben. Wir sind nicht die Museumstypen, wir haben also auch vor unserer Elternschaft keine Stunden in Museen zugebracht, aber zumindest hatte ich früher immer eine Karte in der Hand und wußte, wo wir uns gerade befinden und wie die Kirche oder das historische Gebäude heißt, welches wir gerade anschauen. Das war diesmal nicht möglich, denn es war schon schwierig, Jamie nicht aus den Augen zu verlieren, ihn davor zu bewahren, irgendwas dummes zu tun und hin und wieder noch zu fotografieren. Das sind dann auch größtenteils nur Schnappschüsse, keine anspruchsvollen Fotos, wo man sich früher viel Zeit gelassen hat oder verschiedene Blickwinkel ausprobiert hat. Wo wir früher nach einem Wochenend-Großstadt-Ausflug mit tausend Bildern nach Hause gekommen sind, haben wir nun an zwei Tagen knapp 100 Bilder / Schnappschüsse gemacht. Das ärgert uns natürlich beide, da wir leidenschaftlich gern fotografieren, aber so ist es nun mal.
Eigentlich hätten wir uns gern noch Sintra angeschaut, aber nach den Erfahrungen in Lissabon wurde dies kurzerhand von unserer Liste gestrichen. Wir brauchen jetzt erstmal wieder viel Natur und Ruhe. Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es zu einem späteren Zeitpunkt einmal nach Sintra…?
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