Heute hieß es Abschied nehmen von Dunedin und es sollte mal wieder
ein Tag werden, den wir mehrheitlich auf der Straße verbringen würden. Ziel war die Banks Peninsula, südlich
von Christchurch und hier speziell die französisch geprägte Ortschaft Akaroa.
Neuseeland hat mehrheitlich
britische Wurzeln und wurde vom Niederländer Abel Tasman 1642 zwar entdeckt, er setzte jedoch
niemals einen Fuß auf dieses Land. Erst 1769 betrat James Cook die Inseln und startete erste
Annäherungsversuche mit den Ureinwohnern, den Maoris. 1838 erwarb ein französischer
Kapitän eines Walfangschiffes Land auf Banks Pensinsula und kehre 2 Jahre später
mit französischen Siedern zurück und gründete Akaroa.
Morgen würden wir leider schon wieder nach Hause fliegen und da
wir nicht in Christchurch übernachten wollten, war Akaroa die logische Wahl. Das
Wetter war, wie so oft an unseren fahrintensiven Tagen, bescheiden und unter
diesen Umständen machte uns das Fahren viel weniger aus als bei sonnigem Wetter.
Nachdem wir den dichten Verkehr Dunedins hinter uns gelassen hatten, gings gemütlich
weiter zu den Moeraki Boulders. Hier handelt es sich um am Strand herumliegende
Steinkugeln in verschiedenen Vollständigkeitsgraden: ganze Kugeln, halbe Kugeln, Kugeln bei
denen eine Ecke fehlt oder Überreste von ehemals vorhandenen Kugeln. Die ortsansässigen
Maori glauben, daß es sich bei den Steinen um Überreste
der sich in den ersten Kanus befindlichen Besitztümer ihrer Vorfahren handelt, die einst von Polynesien
nach Neuseeland gerudert sind. Für eine wissenschaftliche Analyse der Zusammensetzung und
Entstehung verweise ich bei Interesse auf Wikipedia.
Trotz des Nieselregens war der Strand gut besucht und wir hatten unsere liebe
Not damit, um die Selfie-Poser-Grimassenschneider-Steinekletterer herum zu fotografieren,
aber mit der Zeit entwickelt man seine ganz eigene Technik dafür.
Für die Natur an sich scheint sich keiner mehr so wirklich zu interessieren,
die meisten sind nur scharf darauf, Bilder von sich zu haben. Nun gut, dafür
haben wir keine 22 Stunden im Flieger gesessen, aber egal, man lernt geduldig
zu warten.
Bei unserer Bestandsaufnahme vor ein paar Tagen stellten
wir fest, daß wir wohl ein wenig über unsere Platzverhältnisse gelebt und fleißig Souvenire eingekauft hatten, die wir nicht vollständig
in unseren Koffern verstauen können. So galt unser Stop in Oamaru nicht etwa der
Pinguinenkolonien (tagsüber sowieso eine blöde Idee) sondern der ortsansässigen
Post, wo wir knapp 3 Kilo für stolze 114 NZD nach Hause schickten. Der ein oder
andere mag sich fragen, warum wir nicht einfach am Schalter bei Emirates Übergepäck
bezahlt hätten, aber das ist wesentlich teurer.
Nach einigen Pinkel,- Ess- und Fotopausen kommen wir
gegen 17 Uhr endlich in Akaroa an, checken im Bon Accord Backpackers ein und
lassen uns vom Hunger entlang der Strandpromenade treiben, wo es eine leckere Fish
& Chips Bude gibt. Diese war vor ein paar Jahren abgebrannt und ich war
gespannt auf die neue. Kulinarisch waren unsere letzten Tage nicht besonders
abwechslungsreich, war dies doch unser 3. Abend in Folge mit Fish & Chips
aber damit kann man erstens nicht viel verkehrt machen und außerdem
ist der frische Fisch einfach unschlagbar. Danach noch ein Eis zur Verdauung
und ein Spaziergang um die untergehende Sonne gebürtig zu verabschieden.
Den Abend lassen wir gemütlich
in der Küche des Bon Accord ausklingen und vernichten unsere letzten
Lebensmittelbestände: Schimmelkäse und Cracker, komplementiert von einer vorher gekauften
Flasche Wein. Besser könnte es im französisch angehauchten Backpacker nicht laufen. Schweren
Herzens schlafen wir ein und freuen uns nicht wirklich auf den letzten Tag
unseres Urlaubs….
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