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McLean Falls |
Der Tag beginnt an den Niagara Fällen
mit dem typischen Humor der Kiwis. Denn hier handelt es sich nicht wirklich um
Wasserfälle, die Höhe würde ich schätzen mit – mhm Moment, naja sagen wir mal, ganz großzügig vielleicht 10cm und warum dem Namensgeber gerade die
Niagara Fälle in Nordamerika in den Sinn gekommen sind, wird wohl für
immer ein Rätsel bleiben. Auf jeden Fall dürfte er damit jedem Besucher ein Schmunzeln ins Gesicht
zaubern und das ist doch viel Wert.
Die McLean Falls, die wir uns anschließend
anschauen, zählen aber definitiv zum Kaliber Wasserfall und der dazugehörige
Spaziergang durch den neuseeländischen Regenwald ist eine willkommene Abwechslung von
all den Stränden. Hier toben wir uns aus mit Stativ, Graufilter und dergleichen und
treiben die Selfie Fraktion in den Wahnsinn, die es zwar überhaupt
nicht stört, andere warten zu lassen, es selbst aber nicht ertragen kann, vielleicht
auch mal etwas länger für ein Bild „anstehen“ zu müssen.
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Purakaunui Falls |
Die Cathedral Caves lassen wir links liegen, obwohl wir
sie aufgrund von Ebbe sogar anschauen könnten, aber leider drängt, wie so oft, die Zeit. Auch am Lake Wilkie fahren wir
vorbei weil der nicht so wirklich spannend ist. Nicht so spannend wie die
Purakaunui Falls, wo die Wassermassen 20 Meter über 3 Stufen nach unten donnern. Obwohl man heute auch
nicht wirklich von Wassermassen sprechen kann, im Gegenteil; hier hat es wohl längere
Zeit nicht geregnet denn hier wird nicht besonders viel Wasser transportiert
und dementsprechend mickrig kommt der Wasserfall daher.
Die nächste Enttäuschung dann am Florence Hill Lookout, wo man
normalerweise einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Buchten hat, dieser
heute auch sicherlich vorhanden ist, aber leider hinter dicken Nebelschwaden
versteckt liegt. Wir warten ein paar Minuten und nutzen die Gelegenheit, über
unsere Tüte Kekse herzufallen aber der Nebel will uns den Gefallen nicht tun und so
fahren wir eben weiter zum Highlight der Catlins, dem Nugget Point mit seinem
kleinen Leuchtturm.
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Nugget Point |
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Nugget Point Lighthouse |
Mit dem Nebel ist das heute so eine Sache, er kommt und
geht und mag sich nicht so recht entscheiden. Das sieht vielerorts richtig
gespenstig und mystisch aus und man wäre wirklich nicht erstaunt, wenn irgendwelche Fabelwesen
aus den dichtbewachsenen Wäldern oder hinter den einzelnstehenden windgebeutelten Bäumen
hervortreten würden. Am Nugget Point hingegen hätten wir gut und gern auf den Nebel verzichtet, da er uns
nicht nur die Sicht auf den Leuchtturm genommen hat sondern auch auf den Grund
der Namensgebung für diesen Ort; nämlich die im Wasser liegenden Felsformationen, die mit
ein wenig Fantasie nach Goldklumpen aussehen. Wenn man die vielen, im Internet
umherschwirrenden, tollen Fotos von diesem Ort im Kopf hat, kann man sich
einfach nur schwarz ärgern, selbst keins wegen der fehlenden Sichtbarkeit schießen
zu können. Aber so ist das eben mit der Natur, man kann sie nicht beeinflussen
und kann die Dinge einfach nur so hinnehmen wie sie sind.
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Nugget Point Beach |
Es ging zurück in die Zivilisation und nach Dunedin, genauer gesagt
auf die Otago Peninsula; noch so ein Geheimtipp von mir und von vielen
Touristen (zum Glück) vernachlässigt. In Portobello besaßen wir eine Reservierung für den Portobello Village Park wo wir die nächsten
zwei Nächte verbringen würden.
Da unsere Abreise immer näher
rückte und unser Mietwagen nicht im idealen übergabefähigen Zustand war, entschlossen wir uns, diesen komplett
leer zu räumen und mal gründlich zu sortieren, ein wenig sauberzumachen und uns
einen Überblick darüber zu verschaffen, ob wir all unsere Habseligkeiten auch wieder nach Hause
bringen würden. Ergebnis dieser Aktion war eine komplett vollgestopfte cabin und ein
unter Klamotten, Tüten und Taschen verstecktes Bett, welches erstmal
ausgegraben und wiederentdeckt werden wollte.
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Chaos! |
Da ein solcher Organisations- und
Packaufwand extrem anstrengend und kräfteraubend ist, gönnten wir uns anschließend Fish&Chips und aßen diese gemütlich am Wasser, umzingelt von gierenden Möwen.
Viele Besucher kommen für die Pinguine und eigentlich wollten wir heute abend
auch noch welche irgendwo am Strand beobachten, aber irgendwie waren wir zu
faul. Wir wollten einfach nur entspannen und nicht ständig
unterwegs sein und so blieben wir den Abend zu Hause und betrachteten Fotos,
schreiben Tagebuch usw.
Daß dies eine sehr gute Entscheidung gewesen war, stellte
sich später heraus als bei anbrechender Dunkelheit ein so extremer Regenguß
auf die Erde niederprasselte, daß man das Ende der Welt hätte befürchten können. Man stelle sich vor, wir an einem Strand, bei
Weltuntergangswetter…..