Die letzten Jahre
waren wir für den Jahreswechsel immer verreist und feierten in Sylt,
Prag und Straßburg. Dieses Silvester war anders, wie auch das
gesamte Jahr ganz anders war als die Jahre zuvor. Grund hierfür war,
daß wir unseren kleinen Kreis erweitert haben und uns auf Nachwuchs
freuten. Die Nachricht kam im November 2018 und wurde sogleich als
Weihnachtsgeschenk an die Familie weitergegeben. Die erste Hälfte
des Jahres verlief dann mehr oder weniger unspektakulär und war
geprägt von Besuchen beim Gynäkologen, Hebammen,
Geburtsvorbereitungskursen (genannt Hechelkurs) und dem ganz normalen
Wahnsinn in deutschen Amtsstuben. Und wer dachte, daß er sich
hochschwanger einfach mal in ein Krankenhaus einliefern läßt, hat
in Deutschland noch kein Kind bekommen und weiß daher nicht, daß
vielerorts ohne vorherige Anmeldung nichts läuft. Also klappert man
in Frage kommende Krankenhäuser ab, die sich alle fleißig ins Zeug
legen und ihre Türen und Kreißsäale für potentielle neue Kunden
öffnen und wohlklingende Geschichten von entspannten Entbindungen
erzählen, die dann meistens sowieso ganz anders verlaufen.
Jamie 3 Wochen alt |
Unser Jamie kam dann
genau eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt und
hat sich damit gegen einen gemeinsamen Geburtstag mit seiner Mama
entschieden. Seit Ende Juli sind wir nun also zu dritt und meistern
den Alltag zwischen Füttern, Windeln wechseln und dem Versuch, den
Kleinen mal länger als nur ne halbe Stunde schlafen zu legen. Da
sehnt man sich oft mal an die Anfangszeiten zurück, wo er tagsüber
stundenlang schlief und sogar fürs Füttern geweckt werden mußte,
weil wir befürchteten, der Kleine würde uns sonst verhungern. Nun
ist er bereits 6 Monate und wir reiben uns verdutzt und fragend die
Augen; warum ist die Zeit so schnell vergangen? Wir haben es
definitiv nicht so eilig!
Der Mangel an
Reiseberichten dürfte sich hiermit erklären, schließlich schaffen
wir momentan nicht mehr als einen Sonntagsausflug irgendwohin zum
Spazierengehen. Aber Jamie wird ja auch älter und betrachtet die
Welt inzwischen schon viel interessierter und mit neugierigen Augen.
Die ersten Pläne für dieses Jahr sind gemacht und wir werden ihn
wohl einfach mal ins kalte Wasser schmeißen müssen, wenn es ums
mehrtägige Verreisen geht.
Ausprobiert haben
wir es zwar noch nicht, aber wir sind uns nicht so sicher, ob es mit
dem Dachzelt ewig so weitergehen kann. Schließlich wird Jamies
Platzbedarf nicht kleiner und sein Bewegungsdrang definitiv größer.
Auf kurz oder lang werden wir uns leider von unserem Dachzelt trennen
und eine Alternative finden müssen. Wie diese aussieht, verraten wir
Euch, wenn es soweit ist.
Bis dahin wünschen
wir Euch ein gesundes, glückliches neues Jahr und hoffen, daß Ihr
Eure Wünsche/ Ziele/ Sehnsüchte erfüllen oder ihnen zumindest ein
großes Stück näher kommen könnt. Denkt daran, Sterbende bereuen
nicht, dieses oder jene Auto nicht gekauft zu haben, sondern zu wenig
Zeit mit ihren Liebsten verbracht zu haben oder ihren größten
Sehnsüchten nicht nachgegangen zu sein. Sie hätten lieber diese
eine Reise gemacht, diesen blöden Job aufgegeben und gemacht was
ihnen wirklich am Herzen liegt oder hätten ihr Leben vielleicht doch
lieber als ein Abenteuer gestaltet und nicht alles minutiös
vorausgeplant.
In diesem Sinne,
seid abenteuerlustig!
Tommy, Katja und
Jamie
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