
In letzter Zeit wurden wir bereits mit einigen angenehm
sonnigen Tagen beehrt und so wagen wir es, das erste Mal in diesem Jahr unser
Dachzelt auf den Ford Kuka zu wuchten und uns Richtung Süden zu begeben.
Tommy´s Arbeitskollege ist auch dabei, er allerdings etwas komfortabler im
Caravan, der uns als Zuflucht am Abend und auch fürs Frühstück diente, da es
ohne Sonne doch noch sehr frisch ist. Wie bereits erwähnt, waren die Tage
angenehm warm, die Nächte aber noch arg kalt und im Zelt nur mit eng aneinander
kuscheln zu ertragen.

Wir nächtigen in Inzell auf dem Campingplatz „Camping
Lindlbauer“, Kreuzfelderstr. 44 (
www.camping.inzell.de)
und zahlen für zwei Personen, Ortstaxe und Umweltgebühr für beide Nächte
zusammen 56,40 Euro. Der Campingplatz ist noch sehr neu (und wird anscheinend vergrößert, der freien Fläche nebenan nach zu urteilen). Das Haus mit Spülraum,
sanitären Anlagen und anderen wichtigen zusätzlichen Dienstleistungen ist
picobello sauber und tadellos; sollte das ewige Duschen mal nerven, kann man sogar
eine Badewanne mieten und nutzen.

Zum faul im Liegestuhl rumsitzen sind wir nicht gekommen und
so fahren wir eine knappe Dreiviertelstunde nach Berchtesgarden auf den
Obersalzberg um uns das Dokumentationszentrum anzuschauen, welches nicht nur
den Nationalsozialismus in Deutschland dokumentiert, sondern auch die
Entwicklung des Obersalzbergs zum exklusiven Aufenthaltsort der Topriege der
Nazis um Adolf Hitler. Anfänglich wie ein Popstar verehrt, genoß Hitler das Bad
in der Menge, wo man sich nach einem Händeschütteln schon mal tagelang ehrfürchtig
nicht die Hände wusch oder sogar die Steine aufsammelte, auf denen Hitler
geschritten war. Spätestens als die Enteignungen begannen und Menschen „höflich
gebeten“ wurden, ihre Häuser auf dem Obersalzberg zu räumen, schlug die anfängliche
Euphorie langsam um, allerdings auch nicht bei allen. Der Bunker wird momentan
saniert oder erweitert, deswegen konnten wir diesen leider nicht besichtigen.

Anschließend besuchten wir den Königsee und bemerkten recht
schnell, daß wir nicht die einzigen mit dieser Idee waren. Wir entschieden uns
gegen eine Bootsfahrt nach St. Bartholomä und schlenderten lieber ein wenig
durch den Ort und warfen dabei den ein oder anderen Blick in die zahlreichen
Souvenirläden – schon ulkig, was die Leute so kaufen! Und da sind die
überdimensional großen Unterhosen mit Eingriff und frechem Spruch noch halbwegs
normal. Im Sommer wird der Königsee überrannt und man steht allein für
Bootstickets mehrere Stunden an. Schön ist die Gegend und wohl auch sehr beliebt
bei Wanderern aber das sollte man lieber außerhalb der Hauptsaison tun, wo
Busladungen an Touristen ausgespuckt werden.

Ein weiteres Highlight war das Abfahren der Rossfeld
Panoramastraße, auf dessen Höhe sogar noch Skifahrer unterwegs waren. Wir ließen
es uns nicht nehmen, kurzärmelig Fotos neben meterhohen Schneehaufen für die
Daheimgebliebenen zu schießen. Generell war das Aufgebot an Sonnenanbetern hier
oben sehr hoch, fanden wir doch einige in Liege- oder Campingstühlen entlang
der Straße, die die ersten kräftigen Sonnenstrahlen des Jahres in sich
aufnahmen.

Die Panoramastraße ist, wie alle dieser Art, sehr beliebt bei
Motorradfahrern und so vergeht kaum eine Minute, wo man nicht auf eine Kolonne von
ihnen trifft. Und ja, auch hier gab es den ein oder anderen verrückten
Fahrradfahrer, der sich die enge und kurve Straße hinauf quälen mußte. Wers
braucht.
Wie es Wochenenden so an sich haben, war dieses leider auch
viel zu schnell vorüber und so begaben wir uns am Sonntag schon wieder auf den
Heimweg, allerdings mit einem kleinen Umweg über den Chiemsee. Für einen
kleinen Spaziergang und einen Eisbecher mußte die Zeit einfach noch reichen.
Diese Gegend ist wunderschön und wir waren uns einig, wieder herzukommen.
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