Teil 2 Österreich
Wien, Österreich
In Wien gibt es laut
oberflächlicher Internet Recherche 3 Möglichkeiten fürs Campen:
Campingplatz Süd, West oder Nord, alle vom selben Betreiber
bewirtschaftet. Ohne uns alle anzuschauen, entschieden wir uns für
Süd (Breitenfurter Str. 269) und bemerkten sofort die Nähe zur
Hauptverkehrsstraße, machten uns aber auch bewußt, daß die anderen
Plätze wahrscheinlich das gleiche Problem haben würden. Der ein
oder andere Leser erinnert sich vielleicht noch an unser feuchtes
Erlebnis am Bodensee und die sich daraus ergebende Notwendigkeit,
eine Schlechtwetter Variante fürs Campen zu entwickeln um uns nicht
immer um ein nasses Zelt sorgen zu müssen. Der Vorteil dieser
Schlechtwetter Variante ist, daß man sie auch wunderbar als
Sonnenschutz verwenden kann, was bei der Hitze auch dringend
notwendig war.
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Dachzelt mit Sonnensegel |
Gezahlt haben wir
hier pro Nacht €18,90 und die Ausstattung des Campingplatzes war
hervorragend, mit neu sanierten sanitären Anlagen, Waschküche,
Kinderspielplatz und großem Müllplatz mit Möglichkeiten zum
Recyclen.
Besonders in Wien
sind uns die Edel Camper aufgefallen die mit ihren Luxus Wohnwagen
den Sinn vom Camping wohl nicht ganz verstanden haben. Oberflächlich
von außen betrachtet hatten diese Leute mehr Platz und
Ausstattungsgegenstände dabei als was ich im normalen Alltag in
meiner Wohnung zur Verfügung habe.
Mondsee, Österreich
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Die Schlechtwetter-Variante |
Für das Austria
Camp Mondsee (Achort 60, Sankt Lorenz) zahlten wir stolze 26,70 weil
unser Auto mit Dachzelt als Wohnmobil behandelt wurde. Schon etwas
unfair, wenn ich mir ansehe wie viel Platz so ein Wohnanhänger
beansprucht, aber ich war nicht zum Diskutieren aufgelegt. Die
sanitären Einrichtungen waren den Preis jedenfalls Wert, alles neu
und sauber und die Duschkabinen groß genug, um einer 4-köpfigen
Familie Platz zu bieten. Auch war es ruhig und wir konnten endlich
mal ohne Straßenlärm einschlafen.
Seekirchen, Wallersee
Am Morgen verzog
sich der Regen und die Campingplatzleitung war sich ganz sicher, daß
sich das Wetter spätestens bis zum Mittag bessern würde. Wir fuhren
nur ein paar Kilometer weiter zum Wallersee und suchten dort einen
Stellplatz für die Nacht. Der erste ausgeschriebene Stellplatz
existiere irgendwie nicht mehr oder unser Navi war komplett verwirrt,
schickte es uns doch in ein Wohngebiet neben eine Schule und
verkündete unser Ankommen. Da war definitiv nichts. So fuhren wir
weiter zu Variante 2, parkten das Auto vor der Schranke und liefen
regelwidrig über das Gelände (dies war für Nichtbewohner
ausdrücklich verboten). Ganz ehrlich, all diese Regeln kamen uns
schon komisch und nicht willkommen heißend vor und als wir dann all
die Dauercamper mit ihren bereits mit der Umgebung fest verwachsenen
Unterkünfte erblickten, hatten wir keine Lust mehr auf diesen Platz,
wo man sich bestimmt als Eindringling gefühlt hätte. Wir suchten
also Variante 3 und fanden diese auch irgendwann. Die Dame an der
Rezeption war sehr zuvorkommend, bot uns einige Alternativen aus
denen wir den für uns perfekten Stellplatz aussuchen konnten und
deckte uns gleich noch mit Tipps für Unternehmungen in der Gegend
ein. Ich fühlte mich gleich wohl dort und so richteten wir uns ein.
Wir blieben zwei Nächte und da wir uns einen Stellplatz mit Bäumen
ausgesucht hatten, konnten wir unsere Plane wunderbar befestigen.
Zwar ernteten wir ungläubige Blicke von den anderen
Campingplatzbesuchern (darunter auch zahlreiche Dauercamper) aber das
war uns egal. Wir machten das beste aus den sich uns bietenden
Möglichkeiten und kamen wunderbar damit zu recht. Leider war dieser
Campingplatz wieder etwas lauter schon allein wegen der regelmäßig
verkehrenden Bahn, die man in der Ferne vernehmen konnte. Die zweite
Nacht stellte sich als recht windig heraus und obwohl unsere
Konstruktion mit der Plane der Belastung wunderbar standhielt,
raschelte sie trotzdem die ganze Nacht direkt über und neben unserem
Kopf (sie liegt ja über dem Dachzelt). Außerdem hob sich die Plane
durch den Wind in regelmäßigen Abständen und lies mich ständig
darüber grübeln, ob sie halten würde oder weggeweht würde. Die
Nacht war alles andere als erholsam und als pünktlich um 5 Uhr ein
Kuckuck in der Nähe nach Artgenossen zu rufen begann war ich
bedient. Ich war bereit, in den nächstgelegenen Wallersee zu
springen um ein paar Runden zu schwimmen, aber Tommy hielt mich
zurück. Irgendwie schafften wir es dann doch noch 2 Stunden zu
schlafen und begaben uns erst danach in den See und entschieden uns
noch vor dem Frühstück die Plane einzupacken um sie noch vor dem
sicher bald aufkommenden Regen trocken im Auto verstauen zu können.
Wir verliesen die sichtlich überforderten Nachbarn in ihrem
Wohnwagen (Oma und Opa mit ihren 3 Enkeln) und fuhren in Richtung
Deutschland.
Für den
Campingplatz Seekirchen (Strandbad Seekirchen, Seestr. 2) zahlten wir
pro Nacht 21 Euro. Die sanitären Einrichtungen waren aufgrund des
nahe gelegenen Wallersees leider nicht so sauber, da jeder der
Strandbadgäste die Toilette nutzt und es auch dementsprechend dort
aussieht.
Das schlechte Wetter
war nun auch im Nordwesten Österreichs angelangt und wir konnten
keine trockenen Alternativen auf der Karte finden (zumal sich
Wetterberichte bekanntlich öfter mal irren). Wir hatten außerdem
den sich am Montag in Gang setzenden Rückreiseverkehr nach
Deutschland im Hinterkopf, dem wir unbedingt entkommen wollten und so
verkürzten wir unseren Ausflug um einen Tag und machten uns bereits
am Pfingstsonntag auf den Weg zurück nach Hause.