Trolljagd in Dänemark - Teil 3 der Thomas Dambo Troll Reihe

Teil 1 der Trollreihe findet Ihr hier und Teil 2 gibt es hier. Viel Spaß beim Lesen und noch mehr Spaß beim Suchen wünschen wir. 

Thomas på bjerget / Thomas auf dem Berg: Albertslund, beim Kongholmsparken (Troll # 15)

Die Trolle 15 (Thomas auf dem Berg) und 16 (die kleine Tilde) sind wunderbar in einem Ritt zu besichtigen und der hier eingezeichnete Parkplatz kann für beide Trolle benutzt werden.

Vom Parkplatz aus kann man den Hügel erblicken, auf dem Thomas den Ausblick genießt, aber man sieht den Troll nicht und deswegen wussten wir auch nicht, dass er dort oben sitzt (eine gewisse Ahnung war vorhanden). Man kann nun entweder querfeldein in Richtung Hügel laufen (pinke Strecke), oder aber der rot eingezeichneten Linie folgen, also ein Stück Waldweg gehen und dann am Fuße des Hügels nach links abbiegen und solange um den Hügel herumlaufen, bis man Thomas sieht. Oder man macht es so umständlich wie wir (rote gestrichelte Linie), die dann irgendwann realisiert haben, dass wir links auf den Hügel hochmüssen und uns mächtig abmühten, weil der Weg sehr steil und aufgrund des trockenen Untergrunds auch sehr rutschig war. Auf dem Hügel angekommen, sieht man Thomas aber nicht, sondern muss die Stelle finden, wo es wieder runterwärts geht.

Thomas hat uns sehr an Ben Chiller erinnert, der ja auch extrem lange Beine hat, die dazu einladen, als Sitzgelegenheit verwendet zu werden. Wir für unseren Teil haben entschieden, dass die beiden Brüder sein müssen.

Lille Tilde/ Die kleine Tilde: Albertslund, beim Kongholmsparken (Troll # 16) 

Die Trolle 15 (Thomas auf dem Berg) und 16 (die kleine Tilde) sind wunderbar in einem Ritt zu besichtigen und so parkten wir das Auto wie bei Troll 15 beschrieben und liefen nach Thomas einfach weiter zu Tilde.

Das Ziel ist es, das Wasser zu finden, denn um zu Tilde zu gelangen, muss man auf die andere Seite des Sees, zum Naturreservat Vallensbæk Mose. Hierfür hat man sich etwas wahrlich abenteuerliches einfallen lassen, was wohl jedes Kind vom Hocker reißen wird. Denn man kommt nur mit einem Floß ans andere Ufer, das von einem selbst gezogen werden muss. Keine Bange, es ist absolut sicher, hat eine hohe Umrandung, damit niemand ins Wasser fällt und ist groß genug, dass es nicht kentern kann. Man zieht sich Tilde regelrecht entgegen und sie steht am anderen Ufer und lugt interessiert hinter den Bäumen hervor. Sie ist ein recht kleiner Troll, ein Kind sozusagen und ist einer der wenigen Trolle mit einem Schwanz.

Die kleine Tilde ist eine unserer Lieblinge. Sie hat ein sehr liebenswertes Gesicht, der Weg dorthin ist ein Abenteuer und das kleine Picknick vor Ort (wir haben ihr ein paar Weintrauben da gelassen) war eine schöne Belohnung nach dem anstrengendem Berg-Rauf-Klettern für Thomas und dem Flossziehen, um hierher zu gelangen.

Teddy Venlig /der freundliche Teddy: Taastrup, Hakkemosevej 6, (Troll # 14)

Der Fall Teddy zeigt, dass es niemals eine schlechte Idee ist, seine Umgebung aufmerksam zu beobachten. So haben wir uns wieder eine längere Wegstrecke erspart (rot eingezeichnet) weil Google eben keine Trampelpfade kennt. Nachdem wir das kleine Waldstück vom Parkplatz kommend verlassen hatten und uns auf der weitläufigen hohen Wiese befanden, sahen wir linkerhand einen kurz gemähten Trampelpfad, der genau in die Richtung führte, in der wir Teddy vermuteten. Also folgten wir dem Pfad und fanden Teddy wesentlich schneller (orangene Linie). Die andere Strecke wäre auch nicht furchtbar viel länger gewesen, aber an diesem Tag befanden wir uns auf Trolljagd- Mission und hatten einfach nicht so viel Zeit. 

Kinder lieben es, auf Teddy herumzuklettern, denn sein rechter Arm ist ausgestreckt und dient somit als Brücke über den kleinen Bachlauf, der in den angrenzenden See mündet.

Glade Anders/ der fröhliche Anders: Hedehusene, Tranemosevej 8 (Troll # 101)

Als Parkplatz wird oft der Skilift in diesem Gebiet angegeben, aber leider konnten wir aufgrund einer Schranke nicht bis dorthin vordringen (als P mit Fragezeichen eingezeichnet). Daher parkten wir vor der Schranke des Hedeland Naturparks, wo es ebenfalls genug Plätze gibt, auch für Wohnmobile. Nachdem man den Skilift passiert und die kleine Brücke überquert hat, hält man sich links und kann dann entweder geradeaus weiterlaufen oder irgendwann links abbiegen und einen kleinen Abstieg hinunterlaufen. Egal, welchen Weg man wählt, man hat dann entweder linkerhand (Variante geradeaus) oder rechterhand (Variante links abbiegen) einen kleinen Hügel und in diesem kleinen Waldgebiet lebt der glückliche Anders.

Von hier aus erreicht man auch seine Mama, die Mondmutter (Troll Nr. 100), die ungefähr 1 km von ihm entfernt wohnt.

 

Månemor / Mondmutter: Hedehusene, Tranemosevej 8 (Troll # 100)

Ursprünglich gab Thomas Dambo dem Sohnemann Glade Anders die Nummer 100, um vom Bau der 7 Meter hohen Mondmutter abzulenken. Daher ist Glade auch als der Fake Troll bekannt. Månemor ist die Mutter aller Trolle und sie ist gerade schwanger. Sie blickt mit einem gütigen liebevollen Blick auf ihre Besucher herab. Sie zu finden, ist nicht ganz einfach. Es heißt, dass Anders und die Mondmutter durch eine Unzahl von Vogelhäuschen miteinander verbunden sind und man nur den Häuschen folgen muss, um die Mama zu finden. Tommy und Jamie entschieden sich für diesen Weg. Er ist auf der Karte nicht eingezeichnet, weil er größtenteils kreuz und quer durch den Wald führt.

Katja wollte das Google-Maps-Frustrationslevel noch einen Level höherschrauben und folgte der Navigation. Die Frustration mit diesem manchmal ja schon nützlichem Tool stieg mal wieder ins Unermessliche. Aber gut, ist halt auch schwierig im Wald, mit Waldwegen und ohne bekannte Straßen. Das kann Google zum Glück noch nicht. Wir kamen trotzdem fast zeitgleich beim Troll an, die Männer hatten einen Vorsprung von vielleicht 2 Minuten.

Rückwärts muss man dann nur irgendwie wieder zurück auf einen größeren Waldweg finden und läuft dann 2 km zurück zum Parkplatz (im Idealfall, wenn man sich nicht total verfranzt hat).

Runde Rie: Roskilde, Lindenborgvej 45 (Troll # 64) 

Der Runde Rie sitzt ein paar Fahrminuten von Roskilde an einem sehr beliebten Badesee. Eigentlich sind es zwei Seen nebeneinander. Am Parkplatz gibt es ein Café Runder Rie, allerdings scheint das nicht sehr oft geöffnet zu haben. Man kann den See umrunden und dann ist es egal, in welche Richtung man startet oder, für Eilige, haben wir den kürzesten Weg eingezeichnet. Man braucht knapp 10 Minuten zum Troll, wenn man rechts um den See herum startet. Hat man den kleinen Hügel erklommen (orangenes Kreuz eingezeichnet) kann man die Stelle sehen, wo der Troll am Wasser sitzt, denn es ist die einzige offene Stelle. Nähert man sich dem Troll in den Sommermonaten, hört man meistens Badende, die sich über die Angel ins Wasser befördern. Es führt dann ein kleiner Weg nach links runter ans Wasser, der aufgrund tiefer Spuren nicht so ganz einfach zu laufen ist. Mit Badelatschen würden wir das nicht empfehlen.

Die Angel als Badehilfe ist eine superschöne Idee und wird von vielen Besuchern dankend angenommen. Man könnte auch mit dem Paddelboard oder einem Kayak von der Badestelle aus zum Troll starten und sich somit den kleinen Spaziergang sparen. Wir fanden den Troll so toll, dass wir zweimal dort waren und Jamie und Tommy waren sogar dreimal „angeln“.

 

Hanna Halerød: Lillerød, Bregnerød Skovvej (Troll # 94)

Wie unser Sohnemann ganz richtig beobachtet hat, gibt es nur zwei Trolle mit einem Schwanz und beide sind Kindertrolle. Das wäre zum einen die kleine Tilde und die Hanna in Halerød (fast alle Orte in der Umgebung enden übrigens auf …ød). Hannas Schwanz ist so lang, dass man ihm eine ganze Weile folgen kann bis man an seinem Ende eine einladende Picknicklandschaft mit mehreren Feuerstellen, teilweise überdachten Sitzecken und unendlich viele, vermutlich aus Kinderhand gebaute, Unterstände und kleine Höhlen aus Ästen findet. An einem warmen Sommertag ist hier bestimmt viel los. Wir sind im allerschönsten Regenwetter hier und haben Hanna fast für uns allein.

Vom Nymøllevej abbiegend fährt man direkt auf einen Parkplatz, kann aber in den Wald- /Fahrradweg Bregnerød Skovvej fahren, um den paar 100 Meter entfernten Parkplatz zu erreichen. Dabei sieht man Hannah bereits rechterhand von ihrem kleinen Hügel herunterschauen. Nachdem wir geparkt und die Straße zu Fuß überquert haben, folgen wir dem Waldweg und erreichen die Picknickstelle. Dort suche man Hanna´s Schwanzende und folgt ihm bis man den Rest des Trolls gefunden hat.

Auf dem kleinen Parkplatz ist auch Platz für ein Wohnmobil, wir haben dort sogar über Nacht gestanden. Es ist ruhig, aber stark frequentiert von unendlich vielen Radfahrern, die zwar keinen Lärm machen aber manchmal so schauen, als hätten sie noch nie ein Wohnmobil gesehen.

Hans Hulehånd: Odense, Østre Dæmning (Troll #69) 

Thomas Dambo baute Hans in seiner Geburtsstadt Odense auf der Insel Funen.

Trolljäger haben es nicht besonders schwer, Hans und sein Haus zu finden. Man parkt auf einem der beiden Parkplätze direkt am Odense Kanal und folgt dann entweder der Straße (roter Weg), um sich irgendwann über einen Trampelpfad linkerhand ins Gebüsch zu begeben oder nimmt den orange eingezeichneten Weg, der über einen (teilweise schon beschädigten) Holzweg durch das teilweise matschige Gebiet führt.

Warum Hans übersetzt „seine hohle Hand“ bedeutet, konnten wir uns beim besten Willen nicht erklären, denn seine linke Hand umfasst den Schornstein des kleinen Hauses und seine rechte Hand liegt auf seinem rechten Fuß auf. Das muss wohl wieder so eine Sache mit der Übersetzung sein, wo man einfach nicht wortwörtlich übersetzen kann, da es keinen Sinn ergibt.

Bitten Roverdatter: Vissenbjerg, Lindevej  (Troll #159)

      

Die Trolle 158 (mehr dazu im nächsten Beitrag) und 159 sind noch sehr neu, sie wurden erst im Juli 2025 errichtet. Wer auch immer die Troll-Liste bei Opdagdanmark (die Seite und App, die wir für die Trolljagd unter anderem auch verwendet haben) aktuell hält, hat die beiden Trolle miteinander verwechselt und das Bild des jeweils anderen Trolls verwendet. Also nicht beirren lassen.

Für die Räubertochter stelle ich keinen Screenshot ein, denn wenn man am Ende vom Lindevej auf dem kleinen Parkplatz parkt und in den direkt angrenzenden Wald läuft, muss man schon Tomaten auf den Augen haben, um diesen kleinen Troll zu übersehen.

Thomas Dambo hat für diese beiden ein Gedicht verfasst und auf seiner Seite veröffentlicht, aber die automatische Übersetzung ist so holprig, dass wir sie hier so nicht wiedergeben möchten und nur eine Zusammenfassung liefern. Also die beiden Vissenbjerger Räuber Bitten und Vissen Per sind in der Nacht im Wald unterwegs mit dem Ziel, einen Überfall zu begehen. Sie gehen in die Stadt, um in den Garagen und Kellern der Menschen all die giftigen Substanzen wie Roundup, Benzin und Ameisengift zu stehlen. Sie kippen alles in einen großen Topf und Per trinkt diese widerliche Suppe aus. Es schmeckt wie die Hölle. Es rumpelt in Pers Bauch und er ist ein wenig lahm geworden, als sie ihren Weg zurück zum Wald suchen. Aber sie sind beide auch sehr froh darüber, dass der Wald gerettet ist und all das Gift vernichtet wurde, die Räubertochter hat sogar ein fröhliches Lied auf den Lippen.

Gerade Bitten Roverdatter ist ein Troll zum Schmunzeln, die Liebe fürs Detail sticht hier direkt ins Auge. Nicht nur trägt sie einen kleinen Vogelkäfig als Ohrring, sondern sie schleppt auch ein vollgepacktes Netz mit Diebesgut umher, mit einen Rasenmäher und einem Benzinkanister. Wer mag, kann hier wundervolle Räubergeschichten zusammen mit seinen Kindern erfinden.

Trolljagd in Dänemark - Teil 2 der Thomas Dambo Troll Reihe

 

Wer sich für die weiteren Trolle in Westdänemark interessiert, schaut sich bitte unseren ersten Artikel dazu an, dort haben wir bereits ausführlich beschrieben, wie man diese findet und wo man am besten mit seinem Wohnmobil parkt. Wir haben diese Artikel geschrieben aus der Sicht von Eltern mit einem Kleinkind, das zwar die Trolle liebt, aber aufgrund immer wieder auftretender Funktionsstörungen in den Beinen keine stundenlangen Wanderungen zu ihnen unternehmen möchte. Der erste Artikel zeigt nicht vollständig alle Trolle in Westdänemark, weil wir erstens nicht alle gesehen haben und weil zweitens in der Zwischenzeit neue hinzugekommen sind. Auch diesmal geht es wieder der Reihe der Besichtigung nach, um keinen Troll in der langen Auflistung zu vergessen.

Wir haben aus unseren zahlreichen Großstadtbesuchen der letzten Jahre gelernt und entschieden, diese Sightseeing Tour in und um Kopenhagen nicht mit unserem Ludwig zu wagen. Wir holten uns einen Mietwagen für 2 Tage und klapperten in dieser Zeit 13 Trolle ab. Das hätten wir mit Wohnmobil nicht geschafft, denn den Großteil unserer knappen Zeit wären wir damit beschäftigt gewesen, einen passenden Parkplatz zu finden. 

Google stellt übrigens eine große Hilfe beim Finden der Trolle dar, was für die meisten Leser keine Überraschung sein dürfte. Auch zeigt es gewissenhaft die meisten Parkplätze in der Nähe der Trolle. Wir sagen Euch trotzdem, wo wir geparkt haben. Auf geht’s.

 

Frie Vilje: Maribo, Meinckes Vej 1 (Troll # 82)

Der Troll Vilje befindet sich direkt neben dem Maribo Sø Campingplatz, eine kleine Anhöhe oben im Wald. Beim Campingplatz selbst kann man nicht parken, aber direkt daneben ist ein großer Parkplatz in der Bangshavevej. Es lohnt sich, die Karte mal etwas genauer zu studieren und nicht einfach mit Navigation loszutraben, so wie wir es getan haben. Wir hätten uns nämlich ein gutes Stück Weg sparen können. Wie man auf dem Screenshot erkennen kann, meint es die zu Fuß Navigation gut mit unserem Bewegungsdefizit und führt uns gleich dreimal mit der Kirche ums Dorf. In Lila ist der kürzeste Weg eingezeichnet und für diesen benötigt man maximal 3 Minuten. 

Bjarke Cirkelsten / Bjarke Steinkreis: Dragør, Skolevej 9A (Troll # 62)

Fährt man die Skolevej entlang, findet sich irgendwann auf der rechten Seite der Parkplatz „Fasantien“. Es ist nur ein kleiner Parkplatz mit niedrig hängenden Bäumen, was für höhere Wohnmobile problematisch sein könnte. Es passen auch nur höchstens 10 Autos nebeneinander. Versucht einfach Euer Glück und wenn Ihr dort nicht drauf passt, fahrt weiter und sucht etwas anderes, kommt dann vielleicht mit dem Fahrrad her.

Dem Waldweg folgt man für gemütliche 10 Minuten und sobald man einen Ring aus großen Steinen findet, hat man Gewissheit, den Troll erreicht zu haben. Bjarke sitzt im Steinkreis und hält uns seine riesigen Hände entgegen, um eine kleine steinige Spende bittend.

Suttetrolden Sanka: Kopenhagen, Amager Vest, beim Remiseparken (Troll # 71)

Wir parkten vor den Wohnhäusern vom Peder Lykkes Vej kommend und liefen die paar Meter zum Remisparken. Dort waren wir ganz geflasht vom Angebot für die Besucher. Es gibt einen Spielplatz, überall liegen Spielgeräte herum, es gibt einen Streichelzoo mit Ziegen und einen separaten Streichelzoo mit Hasen und Kaninchen, zahlreiche Picknickbänke, ein Gewächshaus und liebevoll angelegte Hochbeete. Blickt man sich auf dem Spielplatz genau um, sieht man den Schnullertroll Sanka recht bald, wie er sich die zahlreichen Nuckel schmecken lässt. Es scheint sich durchaus um freiwillige Opfergaben zu handeln, denn Schnuller liegen hier überall herum. Manch einer mag die Schnuller sogar im Bekanntenkreis gesammelt zu haben, denn man findet ganze Plastiktüten vollgestopft mit Schnullern. Um Sankas Wohlbefinden muss man sich also keine Sorgen machen, für den Troll ist gut gesorgt.

 

Green George im Freistaat Christiania: Kopenhagen, Sydområdet 30 (Troll # 50)

Für Green George muss man eine Reise ins Stadtzentrum von Kopenhagen auf sich nehmen, was wir zum Glück nicht mit unserem Ludwig gemacht haben (bei den vielen Fahrradfahrern hätte Tommy wahrscheinlich irgendwann die Geduld verloren und einen aus Versehen überrollt). Wir parkten dort, wo wir glücklicherweise gerade einen freien Platz fanden und das war in der Bådsmandsstræde, nur einen Steinwurf vom Freistaat Christiania entfernt. Wer mehr über die Hintergründe dieses interessanten Ortes erfahren möchte, sei auf den Artikel bei Wikipedia verwiesen. Liest man die Bemerkungen bei Google, kann einem Angst und Bange werden. Manch einer findet es dort so unsicher und gefährlich, dass sie lieber gleich Reißaus nehmen. Liest man die Informationen auf der oben verlinkten Seite hinsichtlich Drogenkriminalität, macht man sich tatsächlich Sorgen, ob man dort mit Kind hingehen soll. Wir erlebten den Ort allerdings als sehr touristisch und auch nicht anders als andere Sehenswürdigkeiten in anderen Städten (in Kopenhagen haben wir uns nichts weiter angesehen, haben also keinen Vergleich). Touristen füllen die Straßen, sitzen in den Cafés und vor Green George kann man Schlange stehen, um mal ein Bild ohne fremde Leute zu erhaschen. Man findet ihn ganz sicher auch ohne Wegbeschreibung, deswegen hier keinen Kartenausschnitt.  

Lange Liv: Dragør, Stamholmen (Troll # 63)

 

Lange Liv erreicht man nicht so bequem, denn man läuft entlang einer stark befahrenden Autobahn und teilt sich den Fußweg mit ebenso rasenden Fahrradfahrern. Also Vorsicht mit Kindern. Liv räkelt sich auf Skrædderholmen, einer kleinen Insel zwischen Avedøre und Kastrup im südlichen Kopenhagen. Parken kann man nur auf der Avedøre Seite im Industriegebiet, vor dem Truck Wash und läuft dann auf dem geteilten Rad- und Fußgängerweg über die Brücke. Sobald man Skrædderholmen unter sich sieht, sollte man auf die rechte Seite achten und dem kleinen Trampelpfad folgen, der sich zum Fuße des Brückenpfeilers schlängelt. Man läuft dann unter der Brücke hindurch und findet Lange Liv, die den Ausblick auf die vorbeifahrenden Segelboote und Kayaker in Richtung Sydhavnstippen genießt. 

 

Kaptajn Nalle: Kopenhagen, Nordsøvej (Troll # 61)

Kapitän Nalle ist ein schwieriger Fall, denn dort, wo er sich mit seinem Boot abmüht, wird schon seit Jahren gebaut und es gibt keinen Parkplatz in direkter Nähe. Und spazieren gehen möchte man in Nordhavnen auch nicht unbedingt, da gibt es schönere Orte.

Wir kamen die Nordsøvej entlang und hatten das gesuchte Gelände zu unserer rechten Seite. Beim ersten Mal erblickten wir die Stelle nicht sofort und mussten wenden. Aber es gibt eine kleine Stelle vor einem Zaun, die Platz für 2 PKW bietet. Der Zaun sieht nicht so aus, als wäre er die letzten Jahre geöffnet worden. Gleich rechts neben dem kleinen Parkplatz befindet sich ein mit Graffiti verschönerter Zaun und diesem folgt man auf dem schmalen Pfad, bis er endet. Man steht auf dem großen, ungenutzten Gelände und blickt man etwas nach links, sieht man Nalle schon.

Mit Wohnmobil dürfte das Parken schwierig werden, da muss man Glück haben, dass sonst niemand auf dem kleinen Fleck parkt. Direkt an der Straße empfehlen wir nicht zu parken, weil dort die LKWs entlang donnern. Thomas Dambo hat übrigens irgendwo in Nordhavnen seine Werkstatt. Wer weiß, vielleicht findet Ihr ihn, wie er gerade über Ideen für neue Trolle brütet. 

 

Sovende Louis/ Schlafender Louis: Rødovre, Korsdalsvej 112 (Troll # 12)

Der Schlafende Louis ist leicht zu finden und das Parken in der Nähe könnte man auch mit LKW bewerkstelligen. Ecke Korsdalsvej/Fjeldhammervej befindet sich ein großer Parkplatz, direkt neben einem kleinen Park. Folgt man dem Pfad, sollte man sich irgendwann auf die Anhöhe links begeben, denn dort liegt Louis. Also bitte leise sein! Wer klein oder wendig genug ist, kann sogar durch den riesigen Schlund in Louis hineinkriechen.

 

Bakketop Trine/ Hügel Trine: Hvidovre, Filmbyen 34 (Troll #17)

Auch die Trine, die auf der Hügelkuppe sitzt, lässt sich leicht finden. Der Parkplatz ist klein, aber bietet auch einem Wohnmobil Platz und von hier aus läuft man 5 Minuten über eine Schafkoppel in Richtung Quark Naturcenter. Da die Trine auf einer Hügelkuppe sitzt, kann man sie nicht verfehlen und ein Troll Naturgesetz besagt, dass sowieso gerade ein Kind darauf herumklettert. Jemand kam auf die Idee, eine Picknickbank dort aufzustellen, so dass das Warten annehmlich gestaltet werden kann.

Oscar under broen/ Oscar unter der Brücke (Troll # 13) 

Weiter geht’s mit einer schönen Gelegenheit, sich die Beine zu vertreten und das herrliche Wetter zu genießen. Der Parkplatz Lille Vejlesø ist groß genug für mehrere Wohnmobile. Hat man es mit dem Kind /den Kindern am Spielplatz vorbeigeschafft, kann man nichts mehr verkehrt machen, solange man sich immer geradeaus hält. Bei der ersten Brücke nicht sofort aufgeben, denn dort liegt der Oscar nicht rum. Es braucht noch ein paar hundert Meter bis zur nächsten Brücke und dort sieht man schon seine Hand am linken Handlauf, wie sie von unter der Brücke nach oben greift. Zu Fotografieren ist der Troll wahrlich nicht leicht, denn dafür ist eindeutig zu viel Wasser in der Nähe und außerdem stört die Brücke. Jeder mag seine besten Verrenkungen finden, um Oscar gebührend abzulichten. Dass wir eine Drohne haben, mit der wir es hätten bewerkstelligen können, kam uns in diesem Moment nicht in den Sinn. Wir hätten sie zwar sowieso nicht dabei gehabt, aber hätten ja nochmal fix herkommen können, so lang ist die Wanderung vom Parkplatz aus nicht. 

Fortsetzung folgt.....

Unsere Skandinavien Reise Teil 22 - die Rückkehr nach Hause

 

Urlaub mit der Familie auf Usedom

Den letzten Teil der Reise sind wir Euch noch schuldig und diese Schuld begleichen wir mit dem folgenden Beitrag. Wir befinden uns also auf Usedom, genauer gesagt in Koserow und haben bereits im Vorfeld abgescheckt, dass es keine wirklich guten Stellplätze hier gibt. Wir möchten natürlich in der Nähe der Ferienwohnung stehen, um Oma und Opa ohne ständiges Bewegen von Ludwig sehen zu können. Auf Usedom ist das Freistehen generell sehr schwierig, da es sich hier um eine beliebte Ferienregion handelt und würden die Ordnungsämter nicht rigoros durchgreifen, stünden die Wohnmobile wie es ihnen beliebt. Das wollen die Gemeinden nicht und das verstehen wir auch. Da wir aber auch kein halbes Vermögen für einen Campingplatz ausgeben wollen, sind wir halt auch mal dreist und parken direkt neben der Ferienwohnung direkt an der Straße. So ganz wohl ist uns nicht dabei, weil das unserem sonstigen Credo widerspricht, direkt vor Wohnhäusern zu stehen, aber uns fällt erstens nichts anderes ein, zweitens geben wir der Besitzerin der Ferienwohnung Bescheid und drittens wechseln wir unseren Standort und verbringen zweimal die Nacht woanders, um nicht ganz so unverschämt zu wirken. 

Rostock, Swinemünde, Dinopark Mölschow, Koserow und immer wieder Karls Erdbeerland

An Unternehmungen gibt es einige, schließlich wollen Oma und Opa im Urlaub was erleben und so geht es mal nach Rostock, mal nach Swinemünde (der Pflichtbesuch eines jeden Usedomurlaubers im Nachbarland Polen), wir bewundern (nicht zum ersten Mal) die Seebrücke in Koserow, verbringen Zeit in Karls Erdbeerland und schwingen die Golfschläger beim Koserower Minigolf. Es gibt zwei Parcours, wobei der zweite weitaus anspruchsvoller ist als der erste und wir brauchen mit der Anzahl der Personen schon eine gewisse Zeit, um alle unsere Bälle in den vorgesehenen Löchern zu versenken. Jamie ist gut dabei und neben den üblichen 10 Versuchen pro Loch überrascht er uns hin und wieder mit wirklich guten Schlägen. Vielleicht doch der nächste Tiger Woods? 

Ein Besuch darf mit unserem Dino Experten auf keinen Fall fehlen, und zwar der Dino-Park Mölschow (ebenfalls auf Usedom). Wir tun dies an einem verregneten Tag und flüchten immer mal wieder vor großen Regenmengen, haben aber trotzdem Spaß im Dinosaurier- Freilichtmuseum. Er wird beworben als „Usedoms erster, wissenschaftlicher Erlebnis- und Themenpark mit 100 lebensechten Rekonstruktionen von Dinosauriern und anderen Urzeittieren in Originalgröße“. Der Rundweg von knapp 1km stellt für unseren begeisterten laufkranken Dino Experten kein großes Hindernis dar, die Geräusche der Dinos allerdings beängstigen ihn hingegen sehr. Mit seiner blühenden Fantasie ist es eben nicht immer so einfach, die Realität von einer Attrappe zu unterscheiden. Durch das Vorlesen der Schilder sind Mama und Papa auch gut beschäftigt und obwohl wir alle recht gut im Stoff stehen, lernen wir heute einige neue Dinos kennen (können uns aber blöderweise die Namen nicht merken). 

Im Eingangsbereich gibt es noch ein schönes Feature für kleine Entdecker, denn hier kann man im Sandkasten buddeln, Paläontologe spielen und Dinosaurier Knochen ausgraben. An einem kalten verregneten Tag keine so gute Idee und so geben wir nach ein paar Minuten auf (haben aber bereits einen stattlichen Teil eines Skelets freigelegt).

Heiligendamm und eine Fahrt mit Molli nach Kühlungsborn

Nach fast 10 Tagen verabschieden wir uns von der Familie und von der lieben Silke (die wir ganz am Anfang der Reise in Dänemark getroffen haben, Ihr erinnert Euch vielleicht) und fahren etwas mehr als zwei Stunden nach Heiligendamm, wo wir die nächsten Tage verbringen. Die Parkplatzsituation schaut um einiges besser aus, man zahlt zwar überall fürs Parken, aber man wird nicht arm dabei. Von 19 Uhr bis 8 Uhr ist das Parken frei, allerdings sollte man sich den Wecker stellen, denn es ist bekannt, dass das Ordnungsamt gern überpünktlich zum Kontrollieren vorbeischaut und so ist es ratsam, vor den übereifrigen Kollegen am Automaten zu stehen (oder über eine Park App ein Tagesticket für 5 Euro zu lösen). Wir parken am sogenannten Kinderstrand und haben nur ein paar Meter zum Wasser. Ein öffentliches Klo gibt es auch, was will man also mehr? Wir fahren mit der Bäderbahn Molli nach Kühlungsborn, aber dort ist es an dem Tag so windig, dass es zwar faszinierend ist, den riesigen Wellen beim Brechen am Strand zuzuschauen aber wirklich angenehm ist das Wetter zum Verweilen an der Strandpromenade nicht. Auch auf dem herrlich großen Kinderspielplatz halten wir es leider nicht lange aus, obwohl es Jamie dort gut gefällt.

Warnemünde

Wir verbringen dann noch einen Tag und eine Nacht in Warnemünde und können auf unserem Stellplatz auf der Mittelmole den vorbeifahrenden Fähren und Schiffen zuwinken. Eigentlich wollen wir am nächsten Tag mit der Fähre nach Dänemark übersetzen und unsere Reise dort noch für ein paar Wochen fortsetzen und Trolle jagen. Aber Katja treibt es nach Hause und so beenden wir hier erstmal unsere Skandinavien Reise und verschieben Dänemark auf später. Die Trolle werden uns ja hoffentlich nicht davonlaufen und wer weiß, ob nicht vielleicht noch ein neuer hinzukommt?